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500 Jahre Reformation: Slüter in Rostock

Pressemitteilung vom 19.05.2017

Mit etwa 70 Veranstaltungen und zahlreichen besonderen Führungsangeboten reiht sich die Hansestadt Rostock in die deutschlandweit stattfindenden Feierlichkeiten rund um das 500. Reformationsjubiläum ein. Rostock wurde 1531 evangelisch und entwickelte sich schnell zum geistigen Zentrum der Reformation in Mecklenburg. Maßgeblicher Wegbereiter in der Hansestadt war der Prediger Joachim Slüter. „Rostock war ein wichtiger Ort für die Reformation im Norden“, unterstreicht Oberbürgermeister Roland Methling. „Wir wollen auch in Rostock an diese Zeit vor nunmehr fünf Jahrhunderten erinnern. Natürlich ist dies zugleich eine Art Countdown für das Doppeljubiläum von 800. Stadtgeburtstag im Jahr 2018 und 600. Universitäts-Jubiläum im Jahr 2019!“

Rostock war nicht nur das geistige Zentrum der Reformation in Mecklenburg, sondern wurde schon in den 1520er-Jahren zu einem außerordentlichen Multiplikator reformatorischen Gedankengutes. Dies ist einem der ersten evangelischen Prediger in Rostock zu verdanken – Joachim Slüter. Er gab bereits 1525 ein evangelisches Gesangbuch und 1526 ein Gebetbüchlein heraus, die, beide in niederdeutscher Sprache abgefasst, die ältesten Zeugnisse ihrer Art überhaupt sind. Vor allem das Gesangbuch wurde zu einem Bestseller und weit über die Grenzen Mecklenburgs verbreitet. Kirchenlieder aus Rostock prägten den evangelischen Gemeindegesang in Schweden und Dänemark, aber auch in England und Lettland.

In Kooperation von Stadtverwaltung, Evangelisch-Lutherischer Kirche und Universität entstand ein vielfältiges Veranstaltungsangebot. So wird im Kulturhistorischen Museum Rostock die Ausstellung „Das Netz des neuen Glaubens. Rostock, Mecklenburg und die Reformation im Ostseeraum“ gezeigt. Besonderer Anziehungspunkt der Exposition im Kloster zum Heiligen Kreuz wird das Bild von Bernhard Reinhold „Slüters Reformationspredigt in Rostock" aus dem Jahr 1858. Die Ausstellung in dem Gemäuer des erst Jahrzehnte später säkularisierten Klosters wird vom 7. Juli bis 5. November 2017 zu sehen sein. Am Abend der Eröffnung der Ausstellung am 6. Juli 2017 wird das Schauspiel „Leben und Sterben des Kaplans Joachim Slüter zu Rostock“ von Holger Teschke uraufgeführt.

Bereits am 24. Juni 2017 widmet sich der traditionell von Stadtführerverein, Geschichtsverein und Plattdeutsch-Verein Klönsnack-Rostocker 7 organisierte Stadtrundgang dem Reformationsjubiläum. Mit seinen sieben Stationen verbindet er Rostocker Kirchen und Klöster mit dem Rathaus und der Universität. Zahlreiche besondere Führungen runden das Angebot rund um die Erinnerung an das Reformationsjubiläum ab. So kann unter dem Motto „Welch eine Vielfalt – Tiere in der Bibel“ im Rostocker Zoo auf Expeditionen gegangen werden. Aber auch spezielle Stadtführungen stehen auf dem Jubiläumsprogramm.
  
Vom 5. August bis 3. September 2017 wird in St. Petri und St. Nikolai die 27. Landesweite Kunstschau „formare“ gezeigt, die sich der Frage widmet: Ist Kunst heilsnotwendig? Drei Kunstworkshops in Kooperation mit dem Künstlerbund Mecklenburg und Vorpommern e.V. ergänzen das Angebot.

Diese und weitere Veranstaltungsangebote sind im jetzt erschienenen Faltblatt „500 Jahre Reformation - Slüter in Rostock“ zusammengefasst. Es ist ab sofort an 75 Kulturstandorten in Rostock zu finden. Aber auch die zahlreichen Kooperationspartner dieser Projekte informieren gern über die Angebote. Mit dabei sind u.a. das Zentrum kirchliche Dienste, die Evangelisch-Lutherische Innenstadtgemeinde Rostock, die Propstei Rostock , die St.-Johannis-Kantorei, die Theologische Fakultät der Universität Rostock, die Kunsthalle Rostock, der Künstlerbund Mecklenburg und Vorpommern e.V., das Kulturhistorische Museum Rostock und das Konservatorium "Rudolf Wagner-Régeny".

Auch für Gäste der Hansestadt ist das Reformationsjubiläum interessanter Anlass für eine Reise nach Rostock. Spezielle Stadtführungen machen nicht nur Touristen mit den Stätten der Reformation bekannt. Für Pilgerinnen und Pilger entlang der Via Baltica und des Baltisch Mitteldeutschen Weges dürfte der Joachim Slüter-Pilgerstempel von besonderem Interesse sein, der bei der Tourist-Information am Universitätsplatz, im Kulturhistorischen Museum, in St. Marien und St. Petri sowie in der Pilgerherberge im Friedhofsweg 49 erhältlich ist.

Alle Veranstaltungshinweise sind auch im Internet unter der Adresse www.rostock.de/reformation500 zu finden. Ergänzungen für die Datenbank nimmt der Bereich Stadtmarketing der Stadtverwaltung gern entgegen.