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Na­vi­ga­ti­on

Ab­bren­nen von py­ro­tech­ni­schen Ge­gen­stän­den

Pres­se­mit­tei­lung vom 29.11.2006



Aus An­lass der Fei­er­lich­kei­ten zum Jah­res­wech­sel 2006/2007 gibt das Stadt­amt der Han­se­stadt Ros­tock fol­gen­des be­kannt:

Ord­nungs­ver­fü­gung zum „Ab­bren­nen von py­ro­tech­ni­schen Ge­gen­stän­den"

1. Py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de der Klas­se II (Sil­ves­ter­feu­er­werk) mit aus­schlie­ß­li­cher Knall­wir­kung dür­fen im Be­reich der Han­se­stadt Ros­tock (Stadt­ge­biet) nur in der Zeit von 16.00 Uhr des 31. De­zem­ber 2006 bis 6.00 Uhr des 1. Ja­nu­ar 2007 ab­ge­brannt wer­den.

2. Für das Ab­bren­nen von py­ro­tech­ni­schen Ge­gen­stän­den der Klas­se II gel­ten wei­ter­hin fol­gen­de Ein­schrän­kun­gen:

a) Im Ab­stand von 100 Me­tern zu stroh- oder reet­ge­deck­ten Ge­bäu­den dür­fen ge­ne­rell kei­ne py­ro­tech­ni­schen Ge­gen­stän­de der Klas­se II ver­wen­det wer­den.

b) Beim Ab­schuss von Ra­ke­ten der Klas­se II muss ein Min­dest­ab­stand von 200 Me­tern zu stroh- oder reet­ge­deck­ten Ge­bäu­den ein­ge­hal­ten wer­den.

Be­grün­dung:

Zu 1.)

Py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de der Klas­se II dür­fen ge­mäß § 23 Abs. 1 der 1. Ver­ord­nung zum Spreng­stoff­ge­setz (1. SprengV) am 31. De­zem­ber und 1. Ja­nu­ar ei­nes je­den Jah­res ab­ge­brannt wer­den.

Ge­mäß § 24 Abs. 2 Zif­fer 2 der 1. SprengV kann die zu­stän­di­ge Be­hör­de all­ge­mein oder im Ein­zel­fall an­ord­nen, dass in be­stimm­ten dicht­be­sie­del­ten Ge­mein­den oder Tei­len von Ge­mein­den py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de mit aus­schlie­ß­li­cher Knall­wir­kung nur in der Zeit von 16.00 Uhr des 31. De­zem­ber 2006 bis 6.00 Uhr des 1. Ja­nu­ar 2007 ab­ge­brannt wer­den dür­fen.

Py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de sind Ge­gen­stän­de, die tech­ni­schen oder Ver­gnü­gungs­zwe­cken die­nen und in de­nen ex­plo­si­ons­ge­fähr­li­che Stof­fe oder Stoff­ge­mi­sche (py­ro­tech­ni­sche Sät­ze) ent­hal­ten sind, die da­zu be­stimmt sind, un­ter Aus­nut­zung der in die­sen ent­hal­te­nen En­er­gie Licht-, Schall- Rauch-, Ne­bel-, Heiz-, Druck- oder Be­we­gungs­wir­kun­gen zu er­zeu­gen.

Bei py­ro­tech­ni­schen Ge­gen­stän­den der Klas­se II han­delt es sich um das zum Jah­res­wech­sel ge­mein­hin im Han­del er­hält­li­che Klein­feu­er­werk, in dem so­viel En­er­gie ge­spei­chert ist, dass die Feu­er­werks­kör­per Ent­fer­nun­gen von vie­len Me­tern über­win­den kön­nen und ei­ne er­heb­li­che Licht-, Rauch- und Lärm­wir­kung er­zeu­gen.

Py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de mit aus­schlie­ß­li­cher Knall­wir­kung sind u. a.

- Ka­no­nen­schlä­ge,

- Knall­frö­sche,

- Crä­cker al­ler Art,

- Chi­na-Böl­ler,

- Chi­na-Mat­ten.

Die Han­se­stadt Ros­tock be­steht über­wie­gend aus dicht­be­sie­del­ten Wohn­ge­bie­ten. Hier dient dem­nach das Ab­bren­nen von Feu­er­werks­kör­pern nicht nur der ei­ge­nen Er­bau­ung, son­dern hat auch die Ne­ben­wir­kung der er­heb­li­chen Be­ein­träch­ti­gung un­be­tei­lig­ter Drit­ter, vor al­lem durch Lärm. Fer­ner wer­den auch Ver­kehrs­teil­neh­mer, ins­be­son­de­re Fu­ß­gän­ger mit Kin­dern oder Haus­tie­ren, emp­find­lich ge­stört und ver­ängs­tigt.

In der Zeit von 16.00 Uhr des 31. De­zem­ber 2006 bis 6.00 Uhr des 1. Ja­nu­ar 2007 ist je­doch je­der Ein­woh­ner auf das Ab­bren­nen von Feu­er­werks­kör­pern vor­be­rei­tet und Po­li­zei, Feu­er­wehr und Ret­tungs­dienst ste­hen in er­höh­ter Ein­satz­be­reit­schaft. So­wohl aus Grün­den des Um­welt­schut­zes, als auch Grün­den der öf­fent­li­chen Si­cher­heit, wird die Ein­schrän­kung der Ab­brenn­er­laub­nis für Feu­er­werks­kör­per mit aus­schlie­ß­li­cher Knall­wir­kung auf die hier fest­ge­setz­te Zeit als not­wen­dig und ver­hält­nis­mä­ßig an­ge­se­hen.

Zu 2.)

Nach § 24 Abs. 2 Zif­fer 1 der 1. SprengV kann die zu­stän­di­ge Be­hör­de all­ge­mein oder im Ein­zel­fall an­ord­nen, dass py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de der Klas­se II in der Nä­he von Ge­bäu- den oder An­la­gen, die be­son­ders brand­emp­find­lich sind, auch am 31. De­zem­ber und am 1. Ja­nu­ar nicht ab­ge­brannt wer­den dür­fen. Da sich auf dem Ge­biet der Han­se­stadt Ros­tock ver­ein­zelt zum Teil auch denk­mal­ge­schütz­te stroh- und reet­ge­deck­te Ge­bäu­de be­fin­den, de­ren Dach­ma­te­ria­li­en ih­rer Na­tur nach be­son­ders leicht ent­flamm­bar sind, muss auf die Ein­hal­tung der un­ter Punkt 2 a) und b) auf­ge­führ­ten Ver­bo­te und Ab­stands­ge­bo­te un­be­dingt ge­drun­gen wer­den, um Per­so­nen­schä­den und ir­repa­ra­ble Sach­schä­den zu ver­mei­den.

Hin­wei­se:

1. Den auf der Ver­pa­ckung der py­ro­tech­ni­schen Ge­gen­stän­de der Klas­sen I und II auf­ge­druck­ten Ge­brauchs­an­wei­sun­gen ist un­be­dingt Fol­ge zu leis­ten.

2. Es dür­fen nur py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de der Klas­sen I und II ab­ge­brannt wer­den, die auf der Ver­pa­ckung die Be­stä­ti­gung der Bun­des­an­stalt für Ma­te­ri­al­for­schung und

-prü­fung (BAM) be­sit­zen.

3. All­ge­mein ver­bo­ten ist:

a) das Ab­bren­nen bzw. Ab­schie­ßen py­ro­tech­ni­scher Ge­gen­stän­de der Klas­se T (See­not­si­gnal­mit­tel) zu an­de­ren, als zu den üb­li­chen Not­ruf­zwe­cken (s. a. § 145 Straf­ge­setz­buch).

b) das Ab­bren­nen von Py­ro­tech- nik der Klas­sen III und IV oh­ne Er­laub­nis nach dem Spreng­stoff­ge­setz oder An­zei­ge bei der zu­stän­di­gen Be­hör­de.

c) das Ab­bren­nen von py­ro­tech­ni­schen Ge­gen­stän­den al­ler Klas­sen in un­mit­tel­ba­rer Nä­he von Kir­chen, Kran­ken­häu­sern, Kin­der­hei­men und Al­ters­hei­men (Emp­feh­lung: Min­dest­ab­stand von 200 Me­ter zum be­tref­fen­den Ge­bäu­de).

d) das Schie­ßen aus Schuss­waf­fen, ins­be­son­de­re aus Schreck­schuss-, Reiz­stoff- und Si­gnal­waf­fen mit ent­spre­chen­dem Schieß­be­cher für py­ro­tech­ni­sche Sät­ze, da dies ein un­er­laub­tes Schie­ßen au­ßer­halb von Schieß­stät­ten dar­stellt (Aus­nah­me: § 12 Abs. 4 Nr. 1 WaffG er­laub­nis­frei­es Schie­ßen durch den In­ha­ber des Haus­rechts oder mit des­sen Zu­stim­mung im be­frie­de­ten Be­sitz­tum).

4. Wer py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de der Klas­sen I und II ver­trei­ben will, hat die­ses im Stadt­amt der Han­se­stadt Ros­tock, Charles-Dar­win-Ring 6, 18059 Ros­tock min­des­tens zwei Wo­chen vor­her schrift­lich an­zu­zei­gen (Fax 0381 381-3300). Spä­ter ein­ge­hen­de An­trä­ge kön­nen nicht mehr be­ar­bei­tet wer­den. In der An­zei­ge ge­mäß § 14 Satz 2 Spreng­stoff­ge­setz muss die für den Ver­trieb ver­ant­wort­lich Per­son mit voll­stän­di­gen per­sön­li­chen Da­ten, wie Na­men, Ge­burts­da­ten und An­schrift ge­nannt wer­den. Ein Wech­sel der ver­ant­wort­li­chen Per­son ist er­neut an­zu­zei­gen.

5. Die in den ver­gan­ge­nen Jah­ren vom Stadt­amt der Han­se­stadt Ros­tock be­stä­tig­ten An­zei­gen über den Ver­trieb von py­ro­tech­ni­schen Ge­gen­stän­den der Klas­sen I und II be­hal­ten ih­re Gül­tig­keit, wenn die An­ga­ben hin­sicht­lich der Ver­kaufs­stel­le und der ver­ant­wort­li­chen Per­son mit voll­stän­di­gen per­sön­li­chen Da­ten, wie Na­men, Ge­burts­da­ten und An­schrift sich nicht ge­än­dert ha­ben.

6. Die end­gül­ti­ge Ein­stel­lung des Ver­trie­bes von py­ro­tech­ni­schen Ge­gen­stän­den ist dem Stadt­amt der Han­se­stadt Ros­tock un­ver­züg­lich schrift­lich an­zu­zei­gen.

7. Der Ver­kauf von py­ro­tech- ni­schen Ge­gen­stän­den der Klas­se I kann wäh­rend des gan­zen Jah­res er­fol­gen.

8. Py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de der Klas­se I dür­fen an Per­so­nen grund­sätz­lich frei ab­ge­ge­ben wer­den.

9. Py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de der Klas­se II dür­fen in die­sem Jahr nur im Zeit­raum vom 28. bis 31. De­zem­ber 2006 feil­ge­hal­ten und dem Ver­brau­cher über­las­sen wer­den.

10. Py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de der Klas­se II dür­fen nur Per­so­nen über­las­sen wer­den, die das 18. Le­bens­jahr voll­endet ha­ben.

11. Py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de der Klas­se II dür­fen nur in Ver­kaufs­räu­men ver­trie­ben und an­de­ren über­las­sen wer­den.

Rechts­fol­gen­be­leh­rung:

Wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig ge­gen die Vor­schrif­ten des Spreng­stoff­ge­set­zes, die hier­zu ein­schlä­gi­gen Rechts­ver­ord­nun- gen und ins­be­son­de­re ge­gen die mit die­ser Ord­nungs­ver­fü­gung ge­trof­fe­nen An­ord­nun­gen ver­stö­ßt, han­delt ord­nungs­wid­rig und kann mit ei­ner Geld­bu­ße bis 50.000,00 Eu­ro be­legt wer­den.

Rechts­be­helfs­be­leh­rung:

Ge­gen die­se Ord­nungs­ver­fü­gung kann in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach ih­rer Be­kannt­ga­be Wi­der­spruch er­ho­ben wer­den. Der Wi­der­spruch ist schrift­lich oder zur Nie­der­schrift bei der

Han­se­stadt Ros­tock
Der Ober­bür­ger­meis­ter
Stadt­amt
Charles-Dar­win-Ring 6
18059 Ros­tock

oder je­der an­de­ren Dienst­stel­le des Ober­bür­ger­meis­ters der Han­se­stadt Ros­tock ein­zu­le­gen.

Die vor­ste­hen­de all­ge­mei­ne An­ord­nung muss öf­fent­lich be­kannt ge­ge­ben wer­den. Die­se Ord­nungs­ver­fü­gung gilt ei­nen Tag nach der Ver­öf­fent­li­chung im Amts- und Mit­tei­lungs­blatt der Han­se­stadt Ros­tock „Städ­ti­schen An­zei­ger" als be­kannt ge­ge­ben.

Hans-Joa­chim Engs­ter

Amts­lei­ter

 

 

Die vor­ste­hen­de Ver­fü­gung und ih­re Be­grün­dung kön­nen diens­tags von 9.00 bis 17.30 Uhr so­wie don­ners­tags von 9.00 bis 16.00 Uhr im Stadt­amt der Han­se­stadt Ros­tock, Charles-Dar­win-Ring 6, 18059 Ros­tock, Zim­mer 230, ein­ge­se­hen wer­den.