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Am Tag des Baumes wurde Baum des Jahres gepflanzt

Pressemitteilung vom 25.04.2001

25. April 2001

Am Tag des Baumes wurde Baum des Jahres gepflanzt

Es ist in Rostock schon Tradition, dass am Tag des Baumes, am 25. April, in der Stadt symbolhaft ein Baum des Jahres an exponierter Stelle gepflanzt wird. In diesem Jahr wird die Senatorin für Umwelt und Ordnung, Karina Jens, eine Esche als Baum des Jahres 2001 auf der Grünfläche an der Schröderstraße/Ecke August-Bebel-Straße pflanzen.

„Die Idee eines `Tag des Baumes? wurde als im amerikanischen Bundesstaat Nebraska geboren. In diese karge Landschaft kamen Siedler, die rasch erkannten, wie wichtig Bäume für das von ihnen besiedelte Land sind“, erläutert Karina Jens. Am ersten sogenannten „Arbor Day“, am 10. April 1872, wurden in Nebraska über eine Millionen Bäume gepflanzt. Im Jahr 1951 empfahl dann die Food and Agriculture Organisation ihren Mitgliedsländern, weltweit jährlich einen „Tag des Baumes“ zu begehen.

Der Baum des Jahres 2001, die gemeine Esche (lateinisch: Fraxinus excelsior), gehört zur Familie der Ölbaumgewächse. Sie kommt in ganz Europa vor, vorwiegend an Bachufern und in Auenwäldern. Mit ihrer Höhe von bis zu 40 Metern gehört sie zu den stattlichsten Bäumen unserer Heimat. Ihre Rinde ist in der Jugend grau und glatt, im Alter schwarzbraun und rissig. Das Besondere an der Esche sind ihre im Winter schwarzen Knospen, aus denen sich sehr spät im Jahr das gefiederte Laub schiebt. Zusammen mit der Eiche gehört sie somit zu den spätaustreibenden Baumarten. Die Esche ist dreihäusig oder polygam, d. h. es gibt sowohl eingeschlechtliche als auch zwittrige Exemplare.

Um die Esche ranken sich allerlei Mythen und Sagen. So spielt sie in der nordischen Edda-Saga ein große Rolle als Weltenesche Yggdrasil, die mit ihren Wurzeln drei Reiche durchdringen soll. In der germanischen Mythologie gilt sie als Sinnbild des Menschen und bei den Druiden wurde ihr eine besondere Macht über das Wasser beigemessen. In der Antike wurde das Holz, welches hart, zäh und besonders elastisch ist, zur Herstellung von Handwaffen wie Speere, Armbrüste, Lanzen und Bögen verwendet. Heute werden aus Eschenholz Möbel, Sportgeräte, Spazierstöcke und Gerätestiele gemacht. So ist für einen Gärtner klar, dass sein Spatenstiel aus diesem Holz sein sollte. Schon seit Hippokrates findet die Esche in der Medizin Anwendung zur Behandlung von Gicht und Rheuma. Aus der Rinde kann ein Arzneimittel gegen Fieber bereitet werden.

Wer als Rostocker schöne alte Eschen ansehen möchte, sollte auf dem Oberwall spazieren gehen. Aber auch junge Bäume dieser Art pflanzt das Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege in diesem Jahr, so zum Beispiel auf der Dierkower Moorwiese. Im Lütten Kleiner Park hingegen hat eine Trauerform ihren neuen Platz gefunden, im Kringelgrabenpark in der Südstadt wird eine Blumenesche gepflanzt.