Home
Na­vi­ga­ti­on

Ame­ri­ka­ni­schen Faul­brut bei Bie­nen im Ros­to­cker Stadt­teil fest­ge­stellt

Pres­se­mit­tei­lung vom 25.06.2014

Nach amt­li­cher Fest­stel­lung der Ame­ri­ka­ni­schen Faul­brut bei Bie­nen im Ros­to­cker Stadt­teil 18059 Süd­stadt er­lässt der Ober­bür­ger­meis­ter der Han­se­stadt Ros­tock ge­mäß § 10 Abs. 1 Bienen­seu­chen-Ver­ord­nung in der Fas­sung der Be­kannt­ma­chung vom 3. No­vem­ber 2004 (BGBl. I S. 2738), die durch Ar­ti­kel 10 der Ver­ord­nung vom 20. De­zem­ber 2005 (BGBl. I S. 3499) ge­än­dert wor­den ist, fol­gen­de

Zwei­te All­ge­mein­ver­fü­gung zur Er­rich­tung ei­nes Sperr­be­zirks we­gen des Aus­bruchs von Ame­ri­ka­ni­scher Faul­brut bei Bie­nen

1. Im Stadt­teil Ros­to­cker Süd­stadt wird ein Sperr­be­zirk fest­ge­legt. Der Sperr­be­zirk wird wie folgt be­grenzt:

- im Nor­den durch den Süd­ring, den Goe­the­platz, die Goe­the­stra­ße und die Her­wegh­stra­ße
- im Os­ten durch die Bahn­li­nie am Schaf­wei­den­weg bis Dal­witz­hof
- im Sü­den durch die Stadt­gren­ze der Han­se­stadt Ros­tock
- im Wes­ten durch die No­bel­stra­ße

2. Tier­hal­ter, die Bie­nen in die­sem Ge­biet hal­ten und der An­zei­ge­pflicht der Bie­nen­hal­tung
beim Ve­te­ri­när- und Le­bens­mit­tel­über­wa­chungs­amt der Han­se­stadt Ros­tock bis­her nicht nach­ge­kom­men sind, ha­ben sich un­ver­züg­lich un­ter der Te­le­fon­num­mer 0381 / 381-8601 zu mel­den.

3. Ge­mäß § 11 Bienen­seu­chen-Ver­ord­nung gilt für den ge­mäß Nr. 1 fest­ge­leg­ten
Sperr­be­zirk Fol­gen­des:

3.1. Al­le Bie­nen­völ­ker und Bie­nen­stän­de im Sperr­be­zirk sind un­ver­züg­lich auf
Ame­ri­ka­ni­sche Faul­brut amts­tier­ärzt­lich un­ter­su­chen zu las­sen. Die­se Un­ter­su­chung ist
frü­hes­tens zwei, spä­tes­tens neun Mo­na­te nach der Tö­tung oder Be­hand­lung der an der
Seu­che er­krank­ten Bie­nen­völ­ker des ver­seuch­ten Bie­nen­stan­des zu wie­der­ho­len.

3.2. Be­weg­li­che Bie­nen­stän­de dür­fen von ih­rem Stand­ort nicht ent­fernt wer­den.

3.3. Bie­nen­völ­ker, le­ben­de oder to­te Bie­nen, Wa­ben, Wa­ben­tei­le, Wa­ben­ab­fäl­le, Wachs,
Ho­nig, Fut­ter­vor­rä­te, Bie­nen­woh­nun­gen und be­nutz­te Ge­rät­schaf­ten dür­fen nicht aus den
Bie­nen­stän­den ent­fernt wer­den.

3.4. Bie­nen­völ­ker oder Bie­nen dür­fen nicht in den Sperr­be­zirk ver­bracht wer­den.

3.5. Die Vor­schrift von Nr. 3.3. fin­det kei­ne An­wen­dung auf Wachs, Wa­ben, Wa­ben­tei­le
und Wa­ben­ab­fäl­le, wenn sie an wachs­ver­ar­bei­ten­de Be­trie­be, die über die er­for­der­li­che
Ein­rich­tung zur Ent­seu­chung des Wach­ses ver­fü­gen, un­ter der Kenn­zeich­nung
"Seu­chen­wachs" ab­ge­ge­ben wer­den, und auf Ho­nig, der nicht zur Ver­füt­te­rung an Bie­nen
be­stimmt ist.

4. Aus­nah­men von den ver­ord­ne­ten Maß­nah­men sind bei der zu­stän­di­ge Be­hör­de schrift­lich
zu be­an­tra­gen.

5. Für die in Nr. 1 bis 4 an­ge­ord­ne­ten Maß­nah­men gilt die so­for­ti­ge Voll­zie­hung.

6. Die­se All­ge­mein­ver­fü­gung tritt am Tag nach ih­rer Be­kannt­ma­chung in Kraft.

An­ord­nung der so­for­ti­gen Voll­zie­hung:

Die so­for­ti­ge Voll­zieh­bar­keit ge­mäß § 80 Abs. 2 Nr. 4 der Ver­wal­tungs­ge­richts­ord­nung die­ser Ver­fü­gung wird an­ge­ord­net.
Die Ame­ri­ka­ni­sche Faul­brut muss un­ver­züg­lich wir­kungs­voll be­kämpft wer­den, da­mit kei­ne Wei­ter­ver­schlep­pung in an­de­re Bie­nen­be­stän­de er­fol­gen kann. Die Spo­ren des Er­re­gers der Ame­ri­ka­ni­schen Faul­brut sind äu­ßerst wi­der­stands­fä­hig und kön­nen jahr­zehn­te­lang in­fek­ti­ös blei­ben. Die an­ge­ord­ne­ten Tier­seu­chen­be­kämp­fungs­maß­nah­men müs­sen da­her un­ver­züg­lich grei­fen und kön­nen nicht erst nach Ab­schluss ei­nes Ge­richts­ver­fah­rens wirk­sam wer­den. Die so­for­ti­ge Voll­zieh­bar­keit liegt da­mit im öf­fent­li­chen In­ter­es­se.

Be­grün­dung:

Am 24.06.2014 wur­de der Aus­bruch der Ame­ri­ka­ni­schen Faul­brut bei Bie­nen im Stadt­teil Ros­tock- Süd­stadt amt­lich fest­ge­stellt.

Ge­mäß § 10 Abs. 1 Bienen­seu­chen-Ver­ord­nung ist nach amt­li­cher Fest­stel­lung der
Ame­ri­ka­ni­schen Faul­brut in ei­nem Bie­nen­stand von der zu­stän­di­gen Be­hör­de in ei­nem Um­kreis von min­des­tens ei­nem Ki­lo­me­ter das Ge­biet um den Bie­nen­stand zum Sperr­be­zirk zu er­klä­ren.
Im vor­lie­gen­den Fall ist der Ra­di­us des Sperr­be­zir­kes um den be­trof­fe­nen Be­stand auf­grund des jah­res­zeit­lich be­ding­ten re­gen Flug­ver­hal­tens der Bie­nen grö­ßer als 1 km ge­fasst wor­den.

Ge­mäß § 1 a Bienen­seu­chen-Ver­ord­nung hat, wer Bie­nen hal­ten will, dies spä­tes­tens bei Be­ginn der Tä­tig­keit der zu­stän­di­gen Be­hör­de un­ter An­ga­be der An­zahl der Bie­nen­völ­ker und ih­res Stand­or­tes an­zu­zei­gen.

Ge­mäß § 11 Bienen­seu­chen-Ver­ord­nung sind die in Nr. 2, 3 und 4 der Ver­fü­gung be­nann­ten Maß­nah­men an­zu­ord­nen.

Die Zu­stän­dig­keit zum Er­lass der All­ge­mein­ver­fü­gung er­gibt sich aus § 1 Abs. 2 des Aus­füh­rungs­ge­set­zes des Lan­des Meck­len­burg-Vor­pom­mern zum Tier­seu­chen­ge­setz vom 6. Ja­nu­ar 1993 (GVOBl. MV S. 31), zu­letzt ge­än­dert durch Ge­setz vom 27. Mai 2008 (GVOBl. M-V S. 142). Dem ge­mäß sind die Land­rä­te der Land­krei­se bzw. die Ober­bür­ger­meis­ter der kreis­frei­en Städ­te die zu­stän­di­ge Be­hör­de für die Durch­füh­rung des Tier­seu­chen­ge­set­zes, der auf­grund des Tier­seu­chen­ge­set­zes er­las­se­nen Ver­ord­nun­gen so­wie der un­mit­tel­bar gel­ten­den Rechts­ak­te der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft im An­wen­dungs­be­reich des Tier­seu­chen­ge­set­zes.

Hin­weis:

Das vor­sätz­li­che oder fahr­läs­si­ge Zu­wi­der­han­deln ge­gen die­se Ver­fü­gung stellt
ge­mäß § 26 Ab­satz 2 der Bienen­seu­chen­ver­ord­nung ei­ne Ord­nungs­wid­rig­keit im
Sin­ne des § 32 Abs. 2 Nr. 3 des Tier­ge­sund­heit­ge­set­zes (Tier­GesG) dar und kann ge­mäß
§ 32 Abs. 3 des TierSG mit ei­ner Geld­bu­ße bis zu 30.000,00 € ge­ahn­det wer­den.

Kos­ten­tra­gung:

Die Kos­ten der Maß­nah­men sind durch den Tier­hal­ter zu tra­gen.

Rechts­be­helfs­be­leh­rung:

Ge­gen die­se Ver­fü­gung kann in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach Be­kannt­ga­be Wi­der­spruch ein­ge­legt wer­den. Der Wi­der­spruch ist schrift­lich oder zur Nie­der­schrift bei der Han­se­stadt Ros­tock, Ve­te­ri­när- und Le­bens­mit­tel­über­wa­chungs­amt, Am West­fried­hof 2, in 18059 Ros­tock ein­zu­le­gen.
Ein et­wai­ger Wi­der­spruch hat nach § 37 des Tier­ge­sund­heits­ge­set­zes vom 22. Mai 2013 (BGBl. I S. 1324) kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung.

Das Ver­wal­tungs­ge­richt Schwe­rin, Wis­mar­sche Stra­ße 323a, 19055 Schwe­rin, kann die Her­stel­lung der auf­schie­ben­den Wir­kung auf An­trag ge­mäß § 80 Abs. 5 Ver­wal­tungs­ge­richts­ord­nung ganz oder in Tei­len an­ord­nen.

Ros­tock, den 24.06.2014

 

Der Ober­bür­ger­meis­ter