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Na­vi­ga­ti­on

Auch Bie­nen­völ­ker müs­sen re­gis­triert sein

Pres­se­mit­tei­lung vom 18.08.2017

Im­mer mehr Men­schen wen­den sich dem schö­nen und nütz­li­chen Hob­by der Im­ke­rei zu. Vie­len ist je­doch nicht be­kannt, dass sie ih­re Bie­nen­hal­tung beim zu­stän­di­gen Ve­te­ri­när­amt und bei der Tier­seu­chen­kas­se re­gis­trie­ren las­sen müs­sen, teilt das Ve­te­ri­när- und Le­bens­mit­tel­über­wa­chungs­amt mit. Die Er­fas­sung der Völ­ker dient der ef­fi­zi­en­ten Seu­chen­be­kämp­fung und der Ent­schä­di­gung der Im­ke­rin­nen und Im­ker im Fal­le ei­nes Aus­bruchs ei­ner an­zei­ge­pflich­ti­gen Bienen­seu­che.
Völ­ker, die nicht re­gis­triert sind, wer­den nicht ent­schä­digt und das Ve­te­ri­när­amt kann ein ho­hes Bu­ß­geld an die Tier­hal­ter aus­spre­chen.

In Deutsch­land gibt es drei an­zei­ge­pflich­ti­ge Bienen­seu­chen. Bis­her wur­de nur die Ame­ri­ka­ni­sche Faul­brut fest­ge­stellt. Bie­nen­völ­ker, die an die­ser Seu­che er­krankt sind, wer­den je nach Fall ab­ge­tö­tet oder durch ein so­ge­nann­tes Kunst­schwarm­ver­fah­ren sa­niert und da­mit am Le­ben er­hal­ten. Al­le Bie­nen­käs­ten und Im­ker-Uten­si­li­en müs­sen fach­ge­recht des­in­fi­ziert wer­den. Im­ke­rin­nen und Im­ker wer­den nicht al­lein ge­las­sen. Das Ve­te­ri­när­amt, die ört­li­chen Bie­nen­sach­ver­stän­di­ge und der Bie­nen­ge­sund­heits­dienst der Tier­seu­chen­kas­se un­ter­stüt­zen die be­trof­fe­nen Im­ke­rin­nen und Im­ker bei der Durch­füh­rung die­ser Maß­nah­me.

Die Ame­ri­ka­ni­sche Faul­brut ist ei­ne bak­te­ri­el­le Er­kran­kung der Bie­nen­brut. Die An­ste­ckungs­ur­sa­chen kön­nen sehr un­ter­schied­lich sein: Star­ke, ge­sun­de Völ­ker rau­ben schwa­chen, er­krank­ten Völ­kern aus der Um­ge­bung ih­ren Ho­nig­vor­rat, Kauf oder Wan­de­rung von Bie­nen­völ­kern oh­ne Ge­sund­heits­zeug­nis, Kauf von kon­ta­mi­nier­ten ge­brauch­ten Bie­nen­käs­ten, Ver­füt­tern von frem­den Ho­nig.
Sorg­fäl­ti­ges Im­kern kann die An­ste­ckungs­ge­fahr mi­ni­mie­ren, aber lei­der nicht ver­hin­dern.
Die Er­re­ger kön­nen sich schon Jah­re vor­her im Bie­nen­volk auf­hal­ten, be­vor die Krank­heit aus­bricht. Wer Bie­nen kauft, soll­te un­be­dingt dar­auf ach­ten, dass das Ge­sund­heits­zeug­nis auf Ba­sis ei­ner so­ge­nann­ten Fut­ter­kranz­pro­be aus­ge­stellt wird. Hier­bei wird Ho­nig aus den Wa­ben im La­bor un­ter­sucht und ein Be­fall kann früh­zei­tig fest­ge­stellt wer­den. In ei­ni­gen Län­dern wer­den Ge­sund­heits­zeug­nis­se nur nach Au­gen­schein (kli­ni­sche Un­ter­su­chung) aber oh­ne La­bor­un­ter­su­chun­gen aus­ge­stellt. Vom Kauf sol­cher Völ­ker kann nur ab­ge­ra­ten wer­den.

Die Re­gis­trie­rung der ei­ge­nen Bie­nen­völ­ker dient al­so nicht nur der Ab­si­che­rung der ei­ge­nen Ent­schä­di­gung im Fal­le ei­nes Seu­chen­aus­bruchs, son­dern ist auch ein Akt der So­li­da­ri­tät ge­gen­über den be­nach­bar­ten Im­ke­rin­nen und Im­kern. Ein­zel­ak­tio­nen füh­ren nicht zum Er­folg. Nur wenn al­le Bie­nen­stän­de in ei­nem Ter­ri­to­ri­um be­kannt sind und so­mit al­le be­fal­le­nen Stän­de er­mit­telt und al­le Völ­ker gleich­zei­tig sa­niert wer­den, kann die­se Seu­che er­folg­reich be­kämpft wer­den.

Re­gis­trier­te Bie­nen­hal­ter kön­nen kos­ten­los den In­fo­brief des Bie­nen­ge­sund­heits­diens­tes abon­nie­ren. Dort gibt es ak­tu­el­le In­for­ma­tio­nen zur Ge­sund­erhal­tung der Bie­nen und zur Er­rich­tung bzw. Auf­he­bung von Sperr­be­zir­ken. Das Abo kann über t.​dittmann@​tskmv.​de Be­treff: „In­fo­brief“ abon­niert wer­den. Der Fach­be­ra­ter des Bie­nen­ge­sund­heits­diens­tes der Tier­seu­chen­kas­se von Meck­len­burg-Vor­pom­mern, To­bi­as Ditt­mann, be­rät sie zu al­len Fra­gen der Bie­nen­ge­sund­heit, Tel. 0381 4035606.