Auf den Spuren der Geschichte

Als "Schatzkammern" der Stadtgeschichte, der Historie der Universität und des mecklenburger Landes präsentierten sich am 25. September zum bundesweiten "Tag der Archive" fünf Einrichtungen Rostocks. Etwa 1500 Menschen nutzten die vielfältigen, wie einmaligen Gelegenheiten in die Vergangenheit einzutauchen. Dass die Vorführungen historischer Rostock-Filme einen breiten Kreis von Interessenten fanden, verwundert kaum, erwarten doch die Liebhaber dieser alten Streifen zu Recht, dass derartige Veranstaltungen Gelegenheit für ein Anschauen bieten.

Ungewöhnlich großer Resonanz erfreute sich die mit einer Reihe von Raritäten bestückte Ausstellung historischer Stadtpläne und Landkarten, die das Stadtarchiv im Foyer des Rathauses präsentierte. Den Anfang machte die sogenannte Lauremberg-Karte von 1622, neben der genau 70 Jahre älteren in Schwerin befindlichen Aufnahme von Tilemann Stella, die wohl älteste gedruckte Mecklenburg-Karte. Besonderes Interesse und Bewunderung fanden die beiden großformatigen Darstellungen des Stadtgebietes mit der Unterwarnow von Zülow (1719) und von Kerner (1911). Doch auch auf den anderen 30 Stücken aus der über 2500 Karten und Pläne umfassenden Stadt- archivsammlung gab es viel zu entdecken. Ebenfalls nicht abreißen wollte der Besucher-strom im Stadtarchivgebäude selbst, wo sich die Gelegenheit bot, einen Blick in die sonst für die Allgemeinheit nicht zugänglichen Magazine und auf einige wertvolle oder auch skurrile Archivalien, wie einen 173jährigen "gerichtsbekannten" Damenschuh, zu werfen.

Immer wieder gehörtes Fazit des Tages: So etwas müsste es öfter geben! Der nächste "Tag der Archive" kommt bestimmt, doch Archivtag ist immer. Montags bis donnerstags steht der Lesesaal jedem Interessierten offen. Darüber hinaus geben Archivare mit Vortragsveranstaltungen für Gruppen und Schulklassen Einblicke in Rostocker Stadt- und Archivgeschichte.

Dr. Karsten Schröder (Das Archiv ist unter der Rufnum-mer 381-1361 zu erreichen.)