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Na­vi­ga­ti­on

Aus An­lass der Fei­er­lich­kei­ten zum Jah­res­wech­sel 2003/2004

Pres­se­mit­tei­lung vom 11.11.2003




Ord­nungs­ver­fü­gung zum "Ab­bren­nen
von py­ro­tech­ni­schen Ge­gen­stän­den"

1.     Py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de der Klas­se II (Sil­ves­ter­feu­er-
werk) mit aus­schlie­ß­li­cher Knall­wir­kung dür­fen im Be­reich der
Han­se­stadt Ros­tock nur in der Zeit zwi­schen 16.00 Uhr am 31.
De­zem­ber und 6.00 Uhr am 1. Ja­nu­ar ab­ge­brannt wer­den.

2.     Für das Ab­bren­nen bzw. Ab­schie­ßen von py­ro­tech­ni­schen
Ge­gen­stän­den gel­ten wei­ter­hin fol­gen­de Ein­schrän­kun­gen:
    a) Bis zu ei­nem je­wei­li­gen Ab­stand von 100 Me­tern zu
ei­nem stroh- oder reet­ge­deck­ten Haus dür­fen ge­ne­rell kei­ne
py­ro­tech­ni­schen Ge­gen­stän­de der Klas­se II ver­wen­det wer­den.
    b) Ra­ke­ten dür­fen ge­ne­rell erst ab ei­nem je­wei­li­gen Ab­stand
von 200 Me­tern zu ei­nem stroh- oder reet­ge­deck­ten Haus
ver­wen­det wer­den.
    c) Im Ha­fen­ge­biet ist das Ab­bren­nen und Ab­schie­ßen von
py­ro­tech­ni­schen Ge­gen-stän­den un­ter­sagt.

 

Be­grün­dung:

Zu 1.)
    Py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de der Klas­se II dür­fen
ent­spre­chend § 23 Abs. 1 der 1. Ver­ord­nung zum Spreng­stoff-
ge­setz (1. SprengV) am 31. De­zem­ber und 1. Ja­nu­ar ei­nes je­den
Jah­res ab­ge­brannt wer­den.
    Nach § 24 Abs. 2 Zif­fer 2 der 1. SprengV kann die
zu­stän­di­ge Be­hör­de all­ge­mein oder im Ein­zel­fall an­ord­nen, dass in
be­stimm­ten dicht­be­sie­del­ten Wohn­ge­bie­ten py­ro­tech­ni­sche
Ge­gen­stän­de mit aus­schlie­ß­li­cher Knall­wir­kung nur in der Zeit von
16.00 Uhr am 31. De­zem­ber bis 6.00 Uhr am 1. Ja­nu­ar ab­ge­brannt
wer­den dür­fen.

Py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de sind Ge­gen­stän­de, die
Ver­gnü­gungs- oder tech­ni­schen Zwe­cken die­nen und in de­nen
ex­plo­si­ons­ge­fähr­li­che Stof­fe oder Stoff­ge­mi­sche (py­ro­tech­ni­sche
Sät­ze) ent­hal­ten sind, die da­zu be­stimmt sind, un­ter Aus­nut­zung der
in die­sen ent­hal­te­nen En­er­gie-, Licht-, Schall-, Rauch-, Ne­bel-,
Heiz-, Druck- oder Be­we­gungs­wir­kun­gen zu er­zeu­gen.

Bei py­ro­tech­ni­schen Ge­gen­stän­den der Klas­se II han­delt es
sich um das zum Jah­res­wech­sel ge­mein­hin im Han­del er­hält­li­che
Klein­feu­er­werk, in dem so­viel En­er­gie ge­spei­chert ist, dass die
Feu­er­werks-kör­per be­reits Ent­fer­nun­gen von vie­len Me­tern
über­win­den kön­nen und ei­ne er­heb­li­che Licht-, Rauch- und Lärm­wir-
kung er­zeu­gen.

Py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de mit aus­schlie­ß­li­cher Knall-
wir­kung sind u. a.

- Ka­no­nen­schlä­ge,
- Knall­frö­sche,
- Crä­cker al­ler Art,
- Chi­na-Böl­ler,
- Chi­na-Mat­ten.

Die Han­se­stadt Ros­tock be­steht über­wie­gend aus
dicht­be­sie­del­ten Wohn­ge­bie-ten. Hier dient dem­nach das
Ab­bren­nen von Feu­er­werks-kör­pern nicht nur der ei­ge­nen
Er­bau­ung, son­dern hat auch die Ne­ben­wir­kung der er­heb­li­chen
Be­ein­träch­ti­gung un­be­tei­lig­ter Drit­ter, vor al­lem durch Lärm. Fer­ner
wer­den auch Ver­kehrs­teil­neh­mer, ins­be­son­de­re Fu­ß­gän­ger mit
Kin­dern bzw. Haus­tie­ren, emp­find­lich ge­stört und ver­ängs­tigt.

In der Zeit von 16.00 Uhr am 31. De­zem­ber bis 6.00 Uhr am
1. Ja­nu­ar ist je­der Bür­ger auf das Ab­bren­nen von Feu­er-
werks­kör­pern vor­be­rei­tet und Po­li­zei so­wie Feu­er­wehr ste­hen in
er­höh­ter Be­reit­schaft. So­wohl aus Grün­den des Um­welt­schut­zes als
auch aus Si­cher­heits­grün­den wird die Ein­schrän­kung der Ab­brenn-
er­laub­nis für Feu­er­werks­kör­per mit aus­schlie­ß­li­cher Knall­wir­kung
auf die hier fest­ge­setz­te Zeit als zweck­mä­ßig und er­for­der­lich
er­ach­tet.

zu 2.)

Nach § 24 Abs. 2 Ziff. 1 der 1. SprengV kann die zu­stän­di­ge
Be­hör­de all­ge­mein oder im Ein­zel­fall an­ord­nen, dass py­ro­tech­ni­sche
Ge­gen­stän­de der Klas­se II in der Nä­he von Ge­bäu­den oder
An­la­gen, die be­son­ders brand­emp­find­lich sind, auch am 31.
De­zem­ber und am 1. Ja­nu­ar nicht ab­ge­brannt wer­den dür­fen. Da
sich auf dem Ge­biet der Han­se­stadt Ros­tock ver­ein­zelt zum Teil
auch denk­mal­ge­schütz­te stroh- und reet­ge­deck­te Ge­bäu­de
be­fin­den, de­ren Dach­ma­te­ria­li­en ih­rer Na­tur nach be­son­ders leicht
ent­flamm­bar sind, muss auf die Ein­hal­tung der un­ter Pkt. 2 a) und b)
auf­ge­führ­ten Ver­bo­te und Ab­stand­ge­bo­te un­be­dingt ge­drun­gen
wer­den, um Per­so-nen­schä­den und ir­repa­ra­ble Sach­schä­den zu
ver­mei­den.

Ähn­li­ches gilt für die Ha­fen­an­la­gen und zur stö­rungs­frei­en
Ge­währ­leis­tung des un­mit­tel­ba­ren Schiffs­ver­kehrs an den­sel­ben.

Hin­wei­se:

1.     Den auf der Ver­pa­ckung der py­ro­tech­ni­schen Ge­gen­stän­de
der Klas­sen I und II auf­ge­druck­ten Ge­brauchs­an­wei­sun­gen ist
un­be­dingt Fol­ge zu leis­ten.

2.     Es dür­fen nur py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de der Klas­sen I
und II ab­ge­brannt wer­den, die auf der Ver­pa­ckung die Be­stä­ti­gung
der Bun­des­an­stalt für Ma­te­ri­al­for­schung und -prü­fung (BAM)
be­sit­zen.

3.     All­ge­mein ver­bo­ten ist:
    a) das Ab­bren­nen bzw. Ab­schie­ßen py­ro­tech­ni­scher
Ge­gen­stän­de der Klas­se T (See­not­si­gnal­mit­tel) zu an­de­ren, als zu
den üb­li­chen Not­ruf­zwe­cken (s. a. § 145 Straf­ge­setz­buch).
    b) das Ab­bren­nen und Ab­schie­ßen von Py­ro­tech­nik der
Klas­sen III und IV oh­ne ge­son­der­te An­zei­ge bei der zu­stän­di­gen
Be­hör­de
    c) das Ab­bren­nen von py­ro­tech­ni­schen Ge­gen­stän­den in
un­mit­tel­ba­rer Nä­he von Kir­chen, Kran­ken­häu­sern, Kin­der­hei­men
und Al­ters­hei­men.
    d) das Schie­ßen aus Schreck­schuss­waf­fen, ins­be­son­de­re
mit ent­spre­chen­den Schieß­be­cher für py­ro­tech­ni­schen Sät­ze,
die­ses stell­te ein un­er­laub­tes Schie­ßen au­ßer­halb von Schieß­stät­ten
dar (Aus­nah­me: § 12 Abs. 4 Nr. 1 WaffG - er­laub­nis­frei­es Schie­ßen
durch den In­ha­ber des Haus­rechts oder mit des­sen Zu­stim­mung im
be­frie­de­ten Ge­biet.

4.    Wer py­ro­tech­ni­sche Ge­gen-stän­de der Klas­sen I und II
ver­trei­ben will, hat die­ses im Stadt­amt der Han­se­stadt Ros­tock,
Charles-Dar­win-Ring 6, 18059 Ros­tock, min­des­tens zwei Wo­chen
vor­her an­zu­zei­gen. Spä­ter ein­ge­hen­de An­trä­ge kön­nen nicht mehr
be­ar­bei­tet wer­den. In der An­zei­ge ge­mäß § 14 Satz 2
Spreng­stoff­ge­setz muss die für den Ver­trieb ver­ant­wort­li­che Per­son
mit voll­stän­di­gen per­sön­li­chen Da­ten, wie Na­me, Ge­burts­da­tum,
An­schrift, ge­nannt wer­den. Ein Wech­sel der ver­ant­wort­li­chen Per­son
muss er­neut an­ge­zeigt wer­den.

5.     Die in den ver­gan­ge­nen Jah­ren vom Stadt­amt Ros­tock
be­stä­tig­ten An­zei­gen über den Ver­trieb von py­ro­tech­ni­schen
Ge­gen­stän­den der Klas­sen I und II be­hal­ten ih­re Gül­tig­keit, wenn die
An­ga­ben hin­sicht­lich der Ver­kaufs­stel­le, der ver­ant­wort­li­chen Per­son
sich nicht ver­än­dert ha­ben.

6.     Py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de der Klas­se II dür­fen in der Zeit
vom 1. Ja­nu­ar bis ein­schlie­ß­lich 28. De­zem­ber nicht feil­ge­hal­ten
und dem Ver­brau­cher nicht über­las­sen wer­den.

7.     Der Ver­kauf von py­ro­tech­ni­schen Ge­gen­stän­den der Klas­se
I kann wäh­rend des gan­zen Jah­res er­fol­gen.

8.     Py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de der Klas­se I dür­fen an Per­so-
nen grund­sätz­lich frei ab­ge­ge­ben wer­den.
    Py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de der Klas­se II dür­fen nur
Per­so­nen, die das 18. Le­bens­jahr voll­endet ha­ben, über­las­sen
wer­den.

9.     Py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de der Klas­se II dür­fen nur in
Ver­kaufs­räu­men ver­trie­ben und an­de­ren über­las­sen wer­den.

Rechts­fol­gen­be­leh­rung:
Wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig ge­gen die Vor­schrif­ten des
Spreng­stoff­ge­set­zes, die hier­zu ein­schlä­gi­gen Rechts­ver­ord­nun­gen
und ins­be­son­de­re ge­gen die mit die­ser Ord­nungs­ver­fü­gung
ge­trof­fe­nen An­ord­nun­gen ver­stö­ßt, han­delt ord­nungs­wid­rig und
kann mit ei­ner Geld­bu­ße bis 5.000,00 EUR be­legt wer­den.

Rechts­be­helfs­be­leh­rung:
Ge­gen die­sen Be­scheid kann in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach
Be­kannt­ga­be Wi­der­spruch er­ho­ben wer­den. Der Wi­der­spruch ist
schrift­lich oder zur Nie­der­schrift bei der

Han­se­stadt Ros­tock
Der Ober­bür­ger­meis­ter
Stadt­amt
Charles-Dar­win-Ring 6
18059 Ros­tock

oder ei­ner an­de­ren Dienst­stel­le des Ober­bür­ger­meis­ters der Han­se­stadt Ros­tock ein­zu­le­gen.

Die vor­ste­hen­de all­ge­mei­ne An­ord­nung muss öf­fent­lich be­kannt
ge­ge­ben wer­den. Die­se Ord­nungs­ver­fü­gung gilt ei­nen Tag nach der
Ver­öf­fent­li­chung im Städ­ti­schen An­zei­ger als be­kannt ge­ge­ben.

  Hans-Joa­chim Engs­ter
Amts­lei­ter  

Die vor­ste­hen­de Ver­fü­gung und ih­re Be­grün­dung kön­nen diens­tags
von 9.00 bis 17.30 Uhr so­wie don­ners­tags von 9.00 bis 16.00 Uhr im
Stadt­amt Ros­tock, Charles-Dar­win-Ring 6, 18059 Ros­tock, im
Zim­mer 237/234 ein­ge­se­hen wer­den.