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Ausstellung im Rathaus stellt „Mütter des Grundgesetzes“ vor

Pressemitteilung vom 04.03.2015

Anlässlich des Internationalen Frauentages wird am Montag, 9. März 2015, um 14.30 Uhr in der Halle des Rostocker Rathauses die Ausstellung „Mütter des Grundgesetzes“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eröffnet. Sie zeigt Lebensbilder der Politikerinnen Helene Weber (CDU), Frieda Nadig (SPD), Elisabeth Selbert (SPD) und Helene Wessel (Zentrumspartei), die als Mitglieder im 65-Stimmberechtigten Parlamentarischen Rat Deutschlands von 1949 gewählt waren und wesentlich zur verfassungsrechtlichen Gleichstellung von Frauen und Männern beigetragen haben.

Wie kann das Interesse bei Frauen, auch gerade bei jungen Frauen, an der Kommunalpolitik geweckt werden? Wie können sie motiviert werden, um die Gestaltungs- und Veränderungsmöglichkeiten in ihrem eigenen Umfeld mit zu nutzen? Muss die Kommunalpolitik attraktiver gestaltet werden, braucht diese ehrenamtliche Tätigkeit
mehr Akzeptanz im Erwerbs- und Privatleben? Wie ist es mit der öffentlichen Würdigung des kommunalpolitischen Wirkens? Diese Themen sollen während einer Gesprächsrunde mit Politikerinnen aus der Rostocker Bürgerschaft erörtert werden. Interessenten sind herzlich eingeladen, die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei.

Der Internationale Frauentag wird weltweit begangen, denn bereits 1911 durch Clara Zetkin initiiert, demonstrieren an diesem Tage in vielen Ländern die Frauen, um für die Gleichberechtigung und für das Wahlrecht für Frauen zu kämpfen. Im vergangenen Jahrhundert hat sich viel in Bezug auf die Gleichberechtigung von Frau und Mann getan. Die Gleichstellung von Frau und Mann ist im Grundgesetz verankert und in allen Leitbildern festgeschrieben. Aber dennoch ist die Gleichberechtigung in der Realität oftmals noch nicht erreicht. Trotz meist besserer Schul-, Ausbildungs- und Studienabschlüsse von Mädchen und Frauen sind sie in allen Führungsebenen noch immer stark unterrepräsentiert. Und auch in der Wirtschaft, in der Wissenschaft und in der Politik sind Frauen bis heute an den Schaltstellen der Entscheidungsgremien nur gering beteiligt.

Problemfelder wie das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen, das Erreichen eines Existenz sichernden Einkommens und einer angemessenen Alterssicherung, die Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben mit einer guten Infrastruktur zur Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen müssen weiterhin im Fokus von Politik und Gesellschaft stehen. „Nur wenn Frauen an allen Entscheidungsprozessen beteiligt sind, werden ihre Wertvorstellungen, Interessen und Erfahrungen berücksichtigt. Ohne die aktive Mitwirkung von Frauen ist eine moderne Demokratie undenkbar“, so Rostocks Gleichstellungsbeauftragte Brigitte Thielk. Um mehr Frauen für die Kommunalpolitik zu gewinnen, sind nicht nur die politischen Parteien, sondern auch die zivilgesellschaftlichen Organisationen, wie Vereine und Verbände gefragt. Frauen sind in einer Vielzahl in ehrenamtlichen Bereichen genauso aktiv wie Männer, doch sie fehlen vielfach in den politischen Interessenvertretungen. In der Bürgerschaft beträgt der Frauenanteil 39,6 %, in den Ortsbeiräten 25,7 %, in drei der insgesamt 19 Ortsbeiräte sind gar keine Frauen vertreten.