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Na­vi­ga­ti­on

Aus­stel­lung "Wolf­gang Peu­ker (1945-2001) - Re­tro­spek­ti­ve" in der Kunst­hal­le Ros­tock

Pres­se­mit­tei­lung vom 03.09.2004

Am 11. Sep­tem­ber 2004 um 18 Uhr wird in der West­ga­le­rie der Kunst­hal­le die ers­te Re­tro­spek­ti­ve auf das Werk des Ma­lers Wolf­gang Peu­ker er­öff­net. Der 1945 in Aus­sig ge­bo­re­ne Wolf­gang Peu­ker war ei­ner der Ex­po­nen­ten der "Leip­zi­ger Schu­le", die zum pro­gres­si­ven Kunst­ge­sche­hen in der DDR Ent­schei­den­des bei­trug, in­dem sie der sze­ni­schen Fi­gu­ren­ma­le­rei der 60-er Jah­re ein er­heb­li­ches ge­sell­schafts­kri­ti­sches Po­ten­zi­al zu­führ­te. Schon als jun­ger Ma­ler mach­te Wolf­gang Peu­ker durch spek­ta­ku­lä­re Bild­fin­dun­gen auf sich auf­merk­sam: So de­mons­trier­te er in dem Ge­mäl­de "Frei­tag­abend" von 1976 den he­roi­schen Ty­pus des Ar­bei­ters in der Staats­kunst der da­ma­li­gen Zeit. Mit dem Bild "Wän­de" von 1981 hol­te er das bri­san­te The­ma der häus­li­chen Ge­walt aus der Ta­bu­zo­ne und stell­te es in den Kon­text je­ner Ge­fan­gen­schafts-The­ma­tik, mit der Künst­ler und In­tel­lek­tu­el­le die exis­ten­zi­el­len Fol­gen der Selbst-Ab­gren­zung des po­li­ti­schen und wirt­schaft­li­chen Sys­tems DDR für die dar­in le­ben­den Men­schen re­flek­tier­ten. Die ho­he ma­le­ri­sche Qua­li­tät sei­ner Ar­beit brach­te ihm be­ruf­li­ches An­se­hen, wäh­rend The­men und Stim­mun­gen sei­ner Bil­der stets un­über­seh­bar kon­flikt­träch­tig wa­ren. So en­de­te der 1978 an Wolf­gang Peu­ker und Sig­hard Gil­le er­teil­te Auf­trag, das Foy­er des Neu­en Ge­wand­hau­ses in Leip­zig künst­le­risch zu ge­stal­ten, für Peu­ker mit ei­nem Fi­as­ko. Noch be­vor er sein "Welt­thea­ter" im neu­en Kon­zert­ge­bäu­de voll­enden konn­te, wur­de das Ge­mäl­de auf Ge­heiß der Auf­trag­ge­ber über­tüncht und ver­na­gelt. Wich­tigs­ter Er­trag der "Wen­de" im Werk Wolf­gang Peu­kers ist die im Jahr­zehnt seit 1989 ent­stan­de­ne, be­ein­dru­cken­de Se­rie sei­ner Ber­li­ner Ar­chi­tek­tur­por­träts.

Wolf­gang Peu­ker, der seit 1989 in Ber­lin leb­te und dort ei­ne Pro­fes­sur für Ma­le­rei in­ne­hat­te, ist im Mai 2001 plötz­lich ver­stor­ben. Nicht zu­letzt dar­aus er­wuchs die Auf­ga­be, das Werk die­ses Künst­lers auf­zu­ar­bei­ten und im Rück­blick zu wer­den.

Die Re­tro­spek­ti­ve in der Kunst­hal­le Ros­tock ist die ers­te Ge­samt­schau auf das Werk Wolf­gang Peu­kers. In ei­ner re­prä­sen­ta­ti­ven Aus­wahl wer­den 78 Ar­bei­ten, dar­un­ter 52 Ge­mäl­de des Künst­lers aus Mu­se­en, Pri­vat­samm­lun­gen und dem Nach­lass ge­zeigt. Im MCM Art Ver­lag Ber­lin er­scheint zeit­gleich ein mo­no­gra­fi­scher Bild­band zu Le­ben und Werk des Künst­lers.

Die Aus­stel­lung wird durch die 1. Stell­ver­tre­te­rin des Ober­bür­ger­meis­ters und Se­na­to­rin für Kul­tur, Schu­le und Sport der Han­se­stadt, Ida Schil­len, er­öff­net und ist bis zum 12. De­zem­ber 2004 in der Ros­to­cker Kunst­hal­le zu se­hen. Zur Ver­nis­sa­ge er­klin­gen Kom­po­si­tio­nen von Karl Petz­sch­mann und Hyo­jung Jeoung, Stu­den­ten der Hoch­schu­le für Mu­sik und Thea­ter Ros­tock.