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Ausstellungen zum Schicksal jüdischer Mädchen in der Nazi-Zeit

Pressemitteilung vom 11.09.2001



Die Schicksale zweier jüdischer Mädchen während der Nazi-Zeit dokumentieren zwei bewegende Ausstellungen vom 23. September bis 28. Oktober in der Nikolaikirche.

So wird die internationale Wanderausstellung „Anne Frank - eine Geschichte für heute“ zu sehen sein. Die Exposition war vom Anne Frank Haus in Amsterdam entwickelt und in Deutschland von der Partnerorganisation, dem Anne Frank Zentrum Berlin, koordiniert worden. Sie erzählt die Geschichte des Holocaust aus der Sicht Anne Franks und ihrer Familie. Aussagen von Zeitzeugen und aktuelle Bezüge fordern Besucher aller Altersgruppen heraus, sich mit Toleranz, Menschenrechten und Demokratie auseinander zu setzen. Zur Einführung in die Austellungen werden Veranstaltungen in der Nikolaikiche angeboten. So finden am 20. und 21. September ab 10.00 Uhr Begleiter-Seminare für Interessierte statt. Lehrer sind am 21. September ab 10.00 Uhr zu einem Werkstattseminar eingeladen, das sich der Behandlung der Lebensgeschichte Anne Franks im Unterricht widmet. Anmeldung zu den Seminaren werden über das Kulturamt Rostock, Sylvia Napp, Telefon 2 08 52 53, Fax 2 08 52 48, entgegengenommen.

Parallel zur Ausstellung über Anne Frank widmet sich eine Exposition „Das Mädchen Ruth“ anhand von Fotos, Dokumenten, Erinnerungen und Texten dem Leben von Ruth Zuckermann. Ruth Zuckermann, ein Jahr jünger als Anne Frank, wurde am 19. Juli 1931 in Rostock geboren. Sie wuchs in einer streng religiösen jüdischen Familie gemeinsam mit drei älteren Brüdern auf. Nachdem im November 1938 Juden der Besuch öffentlicher Schulen untersagt worden war, schickten ihre Eltern sie auf die Höhere israelitische Töchterschule nach Hamburg. Ende Juni 1941 kehrte sie nach Auflösung der Schule nach Rostock zurück. Am 10. Juli 1942 – wenige Tage vor ihrem 12. Geburtstag – wurde sie mit ihrer Mutter aus Rostock nach Auschwitz deportiert und dort vergast.

Die vom Max-Samuel-Haus erarbeitete Ausstellung über Ruth Zuckermann entstand vor allem durch die Unterstützung ihres überlebenden Bruders, des Rostocker Ehrenbürgers Dr. Dr.h.c. Yaakov Zur (Ein Hanatziv/Israel). Sie gibt dem Leben Anne Franks durch ein vergleichbares Schicksal aus Rostock einen regionalen Bezug.
Thematische Führungen werden angeboten.