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Be­för­de­rungs­ent­gel­te und -be­din­gun­gen für den Ge­le­gen­heits­ver­kehr

Pres­se­mit­tei­lung vom 02.07.2009

Öf­fent­li­che Be­kannt­ma­chung
Ver­ord­nung über Be­för­de­rungs­ent­gel­te und -be­din­gun­gen für den Ge­le­gen­heits­ver­kehr
mit Ta­xis in der Han­se­stadt Ros­tock (Ta­xi­ta­rif­ord­nung)

Auf­grund des § 51 Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­setz (PBefG) i. d. F. der Be­kannt­ma­chung vom 8. Au­gust 1990 (BGBl. I S. 1690), zu­letzt ge­än­dert durch Ar­ti­kel 27 des Ge­set­zes vom 7. Sep­tem­ber 2007 (BGBl. I S. 2246), i. V. m. § 1 Nr. 2 und § 4 Abs. 1 der Ver­ord­nung über die Be­stim­mung der zu­stän­di­gen Be­hör­den nach dem Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­setz (PBefG-Zust. VO) vom 1. Au­gust 1991 (GVOBl. M-V S. 340), zu­letzt ge­än­dert am 4. Mai 1995 (GVOBl. M-V S. 260), und § 2 der Ver­ord­nung über Be­för­de­rungs­be­din­gun­gen und -ent­gel­te im Ge­le­gen­heits­ver­kehr mit Ta­xen vom 15. Ja­nu­ar 1994 (GVOBl. M-V S. 164) ver­ord­net der Ober­bür­ger­meis­ter der Han­se­stadt Ros­tock:

§ 1 Gel­tungs­be­reich

(1) Der Gel­tungs­be­reich der Ver­ord­nung er­streckt sich für die von der Han­se­stadt Ros­tock als Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de zu­ge­las­se­nen Ta­xis auf das Pflicht­fahr­ge­biet.

(2) Pflicht­fahr­ge­biet ist das Ge­biet der Han­se­stadt Ros­tock.

(3) In­ner­halb des Pflicht­fahr­ge­bie­tes be­steht für die von der Han­se­stadt Ros­tock als Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de zu­ge­las­se­nen Ta­xis die Pflicht zur Per­so­nen­be­för­de­rung.

§ 2 Be­för­de­rungs­ent­gel­te im Pflicht­fahr­ge­biet

Das Be­för­de­rungs­ent­gelt wird wie folgt fest­ge­setzt:

1. Grund­preis 2,40 EUR

2. Ki­lo­me­ter­preis für
den 1. km 2,10 EUR
den 2. - 3. km 1,80 EUR
über den 3. km 1,30 EUR

3. Zu­schlag Gro­ß­raum­ta­xi
Für die In­an­spruch­nah­me ei­nes Gro­ß­raum­ta­xis, das nach sei­ner Bau­art und Aus­rüs­tung zur Be­för­de­rung von bis zu 9 Per­so­nen (ein­schlie­ß­lich Ta­xi­fah­re­rin oder Ta­xi­fah­rer) ge­eig­net und be­stimmt ist, wird bei ei­ner Be­för­de­rung von mehr als 4 Per­so­nen oder bei aus­drück­li­cher Be­stel­lung ein Zu­schlag von 5,00 EUR er­ho­ben.

4. War­te­zeit
die ers­ten 2 Mi­nu­ten je Mi­nu­te 0,05 EUR
da­nach pro Stun­de 20,00 EUR
Als War­te­zeit gilt je­des An­hal­ten des Ta­xis wäh­rend des­sen In­an­spruch­nah­me auf Ver­an­las­sung der Be­stel­le­rin oder des Be­stel­lers oder der Be­nut­ze­rin oder des Be­nut­zers oder aus ver­kehrs­be­ding­ten, nicht von der Ta­xi­fah­re­rin oder vom Ta­xi­fah­rer zu ver­tre­ten­den Grün­den.

5. Das Fort­schal­ten des Fahr­preis­an­zei­gers er­folgt in In­ter­val­len zu je 0,10 EUR.

§ 3 Er­mitt­lung des Fahr­prei­ses

(1) Be­för­de­rungs­ent­gel­te sind Fest­prei­se. Sie dür­fen we­der über- noch un­ter­schrit­ten wer­den. Die An­fahrt zur Be­stel­le­rin oder zum Be­stel­ler ist in­ner­halb des Gel­tungs­be­rei­ches die­ser Ver­ord­nung frei.

(2) Die Er­rech­nung des Fahr­prei­ses für die Be­för­de­rung von Per­so­nen mit Ta­xis hat in­ner­halb des Pflicht­fahr­ge­bie­tes un­ter Ver­wen­dung ei­nes ge­eich­ten Fahr­preisan- zei­gers zu er­fol­gen. Die Vor­schrif­ten des Eich­rechts sind zu be­ach­ten.

(3) Ein­schal­ten des Fahr­preis­an­zei­gers bei be­stell­ten Fahr­ten
1. Er­scheint das Ta­xi vor der ver­ein­bar­ten Zeit, ist der Fahr­preis­an­zei­ger zur Be­stell­zeit ein­zu­schal­ten, falls die Be­stel­le­rin oder der Be­stel­ler nicht schon vor­zei­tig das Kraft­fahr­zeug in An­spruch nimmt.
2. Er­scheint das Ta­xi erst nach der ver­ein­bar­ten Zeit, ist der Fahr­preis­an­zei­ger ein­zu­schal­ten, nach­dem die Be­stel­le­rin oder der Be­stel­ler über die An­kunft des Fahr­zeu­ges in­for­miert wur­de.

(4) Ver­sa­gen des Fahr­preis­an­zei­gers
1. Beim Ver­sa­gen des Fahr­preis­an­zei­gers wäh­rend der Fahrt wird das Be­för­de­rungs­ent­gelt ent­spre­chend der durch­fah­re­nen Stre­cke an­hand des Ki­lo­me­ter­zäh­lers so­wie den Kos­ten für War­te­zei­ten be­rech­net. Der Fahr­gast ist hier­auf durch die Ta­xi­fah­re­rin oder den Ta­xi­fah­rer un­ver­züg­lich hin­zu­wei­sen.
2. Nach Be­en­di­gung der Fahrt hat die Ta­xi­fah­re­rin oder der Ta­xi­fah­rer der Ta­xi­un­ter­neh­me­rin oder dem Ta­xi­un­ter­neh­mer die Stö­rung des Fahr­preis­an­zei­gers un­ver­züg­lich an­zu­zei­gen. Der Fahr­preis­an­zei­ger ist durch die Ta­xi­un­ter­neh­me­rin oder den Ta­xi­un­ter­neh­mer un­ver­züg­lich wie­der in­stand zu set­zen. Die Vor­schrif­ten des Eich­rechts sind zu be­ach­ten.

§ 4 Be­för­de­rung von Ge­päck, Klein­tie­ren und Hun­den

(1) Ge­päck (wie z. B. Hand­ge­päck, Rei­se­ge­päck, or­tho­pä- di­sche Hilfs­mit­tel, Kin­der­wa­gen), Klein­tie­re und Hun­de wer­den un­ent­gelt­lich be­för­dert.

(2) Ein An­spruch auf die­se Be­för­de­rungs­leis­tung be­steht nur, so­weit die Ver­la­de­mög­lich­kei­ten des Ta­xis aus­rei- chen. Ge­päck, Klein­tie­re und Hun­de müs­sen so­wohl von der Grö­ße als auch vom Ge­wicht für den Trans­port ge­eig- net sein. Durch den Trans­port dür­fen ins­be­son­de­re die Si­cher­heit der Fahr­gäs­te, der Ta­xi­fah­re­rin oder des Ta­xi­fah­rers und an­de­rer Ver­kehrs­teil­neh­me­rin­nen und Ver­kehrs­teil­neh­mer nicht ge­fähr­det wer­den.

(3) Blin­den­hun­de, wel­che Blin­de be­glei­ten, müs­sen stets mit­ge­nom­men wer­den.

§ 5 Son­der­ver­ein­ba­run­gen

Von den fest­ge­setz­ten Be­för­de­rungs­ent­gel­ten ab­wei­chen­de Son­der­ver­ein­ba­run­gen sind der zu­stän­di­gen Be­hör­de zur Ge­neh­mi­gung vor­zu­le­gen.

§ 6 Be­son­de­re Aus­stat­tung

Ei­ne vom Fahr­gast ver­lang­te be­son­de­re Aus­stat­tung des Ta­xis, z. B. bei Hoch­zeits- oder Be­er­di­gungs­fahr­ten, kann ent­spre­chend der Auf­wen­dun­gen ge­son­dert be­rech­net wer­den.

§ 7 Nicht­be­nut­zung be­stell­ter Ta­xis

Kommt es aus von der Be­stel­le­rin oder dem Be­stel­ler zu ver­tre­ten­den Grün­den nicht zur Durch­füh­rung der Fahrt nach Auf­trags­er­tei­lung und An­fahrt zum Be­stell­ort, so ist von der Be­stel­le­rin oder vom Be­stel­ler, un­ab­hän­gig von be­reits ent­stan­de­nen Kos­ten für die War­te­zeit, der zwei­fa­che Grund­preis (4,80 EUR) zu zah­len.

§ 8 Ent­gelt für die Be­för­de­rung über das Pflicht­fahr­ge­biet hin­aus

Bei Fahr­ten, de­ren Ziel au­ßer­halb des Pflicht­fahr­ge­bie­tes liegt, hat die Ta­xi­fah­re­rin oder der Ta­xi­fah­rer den Fahr­gast vor Fahrt­be­ginn dar­auf hin­zu­wei­sen, dass das Be­för­de- rungs­ent­gelt für die ge­sam­te Stre­cke frei zu ver­ein­ba­ren ist. Kommt kei­ne Ver­ein­ba­rung zu­stan­de, gel­ten die für den Pflicht­fahr­be­reich fest­ge­setz­ten Be­för­de­rungs­ent­gel­te als ver­ein­bart.

§ 9 Zah­lungs­wei­se

Das Be­för­de­rungs­ent­gelt ist nach der Fahrt­be­en­di­gung zu ent­rich­ten. Die Ta­xi­fah­re­rin oder der Ta­xi­fah­rer kann je­doch schon vor An­tritt der Fahrt ei­ne Vor­aus­zah­lung in Hö­he des ent­spre­chen­den Be­tra­ges ver­lan­gen.

§ 10 Quit­tun­gen

Auf Ver­lan­gen des Fahr­gas­tes ist die Ta­xi­fah­re­rin oder der Ta­xi­fah­rer ver­pflich­tet, ei­ne Quit­tung aus­zu­stel­len, die fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten muss:

. Na­me und An­schrift der Ta­xi­un­ter­neh­me­rin oder des Ta­xi­un­ter­neh­mers
. An­ga­be des Steu­er­sat­zes,
. ge­zahl­ter Be­trag,
. Da­tum,
. Ord­nungs­num­mer,
. Un­ter­schrift der Ta­xi­fah­re­rin oder des Ta­xi­fah­rers,
. Ver­merk „Stadt­fahrt“ oder auf Wunsch des Fahr­gas­tes Aus­gangs- und Ziel­ort.

§ 11 Mit­führ­pflicht

Die­se Ver­ord­nung ist in je­dem Ta­xi mit­zu­füh­ren. Den Fahr­gäs­ten ist auf Ver­lan­gen Ein­sicht zu ge­wäh­ren.

§ 12 Ord­nungs­wid­rig­kei­ten

(1) Ord­nungs­wid­rig im Sin­ne von § 61 PBefG han­delt, wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig als Ta­xi­un­ter­neh­me­rin oder Ta­xi­un­ter­neh­mer fol­gen­den Vor­schrif­ten die­ser Ver­ord­nung zu­wi­der­han­delt:
1. ent­ge­gen § 3 Abs. 4 Nr. 2 Satz 2 den Fahr­preis­an­zei­ger nicht un­ver­züg­lich in­stand set­zen lässt,
2. ent­ge­gen § 5 Son­der­ver­ein­ba­run­gen der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de nicht zur Ge­neh­mi­gung vor­legt,
3. ent­ge­gen § 11 nicht für die Mit­führ­pflicht der Ta­xi­ta­rif­ord­nung sorgt.

(2) Ord­nungs­wid­rig im Sin­ne von § 61 PBefG han­delt, wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig als Ta­xi­fah­re­rin oder Ta­xi­fah­rer fol­gen­den Vor­schrif­ten die­ser Ver­ord­nung zu­wi­der­han­delt:
1. ent­ge­gen § 1 Abs. 3 der Be­för­de­rungs­pflicht nicht nach­kommt,

2. ent­ge­gen § 2 und § 3 Abs. 1 die Be­för­de­rungs­ent­gel­te im Pflicht­fahr­ge­biet nicht ein­hält,
3. ent­ge­gen § 3 Abs. 3 Nr. 1 und 2 den Fahr­preis­an­zei­ger nicht ord­nungs­ge­mäß ein­schal­tet,
4. ent­ge­gen § 3 Abs. 4 Nr. 1 Satz 1 beim Ver­sa­gen des Fahr­preis­an­zei­gers das Be­för­de­rungs­ent­gelt nicht ord­nungs­ge­mäß be­rech­net,
5. ent­ge­gen § 3 Abs. 4 Nr. 1 Satz 2 beim Ver­sa­gen des Fahr­preis­an­zei­gers den Fahr­gast nicht un­ver­züg­lich dar­auf hin­weist,
6. ent­ge­gen § 3 Abs. 4 Nr. 2 Satz 1 der Ta­xi­un­ter­neh­me­rin oder dem Ta­xi­un­ter­neh­mer die Stö­rung des Fahr­preis­an­zei­gers nicht un­ver­züg­lich an­zeigt,
7. ent­ge­gen § 4 Abs. 1 Ge­päck, Klein­tie­re und Hun­de nicht un­ent­gelt­lich be­för­dert,
8. ent­ge­gen § 4 Abs. 3 Blin­den­hun­de nicht be­för­dert,
9. ent­ge­gen § 8 den ent­spre­chen­den Hin­weis vor Fahrt­be­ginn un­ter­lässt,
10. ent­ge­gen § 10 auf Ver­lan­gen des Fahr­gas­tes kei­ne oder ei­ne nicht ord­nungs­ge­mä­ße Quit­tung aus­hän­digt,
11. ent­ge­gen § 11 die­se Ver­ord­nung nicht mit­führt oder dem Fahr­gast auf Ver­lan­gen kei­ne Ein­sicht ge­währt.

(3) Ver­stö­ße ge­gen die auf­ge­zähl­ten Tat­be­stän­de kön­nen nach den Vor­schrif­ten des Ord­nungs­wid­rig­kei­ten­ge­set­zes (OwiG) und des PBefG mit Buß- und Ver­warn­gel­dern in der dort fest­ge­leg­ten Hö­he ge­ahn­det wer­den, so­weit sie nicht nach an­de­ren Vor­schrif­ten mit Stra­fe be­droht sind.

§ 13 Auf­sicht

Für die Durch­füh­rung und Über­wa­chung die­ser Verord- nung ist der Ober­bür­ger­meis­ter der Han­se­stadt Ros­tock (Stadt­amt) zu­stän­dig.

§ 14 In­kraft­tre­ten

(1) Die­se Ta­xi­ta­rif­ord­nung tritt am 1. Ju­li 2009 in Kraft. Mit glei­chem Da­tum tritt die Ver­ord­nung über Be­för­de­rungs­ent­gel­te und -be­din­gun­gen für den Ge­le­gen­heits­ver­kehr mit Ta­xis in der Han­se­stadt Ros­tock (Ta­xi­ta­rif­ord­nung) vom 3. Sep­tem­ber 1996, ver­öf­fent­licht im Amts- und Mit­tei­lungs­blatt der Han­se­stadt Ros­tock am 13. Sep­tem­ber 1996, zu­letzt ge­än­dert durch die Drit­te Än­de­rung der Ver­ord­nung über Be­för­de­rungs­ent­gel­te und -be­din­gun­gen für den Ge­le­gen­heits­ver­kehr mit Ta­xis in der Han­se­stadt Ros­tock (Ta­xi­ta­rif­ord­nung) vom 20. De­zem­ber 2006, ver­öf­fent­licht im Amts- und Mit­tei­lungs­blatt der Han­se­stadt Ros­tock am 24. Ja­nu­ar 2007, au­ßer Kraft.

(2) Die Fahr­preis­an­zei­ger sind spä­tes­tens ei­nen Mo­nat nach In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung auf den neu­en Ta­rif um­zu­stel­len. Bis zur Um­stel­lung des Fahr­preis­an­zei­gers auf den neu­en Ta­rif gilt für das­je­ni­ge Ta­xi der bis­he­ri­ge Ta­rif wei­ter.

Ros­tock, 18. Ju­ni 2009

Ro­land Me­th­ling