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Na­vi­ga­ti­on

Be­richt des Ober­bür­ger­meis­ters der Han­se­stadt Ros­tock

Pres­se­mit­tei­lung vom 08.12.2005



Be­richt des Ober­bür­ger­meis­ters der Han­se­stadt Ros­tock über wich­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten der Stadt an die Bür­ger­schaft der Han­se­stadt Ros­tock am 7. De­zem­ber 2005

Sehr ge­ehr­te Frau Prä­si­den­tin,
mei­ne Da­men und Her­ren,

ich be­grü­ße Sie herz­lich zur letz­ten Sit­zung der Bür­ger­schaft im Jahr 2005 und freue mich, Sie al­le bei gu­ter Ge­sund­heit zu se­hen.

Ge­sund­heit ist der Me­ga­trend zu Be­ginn des 21. Jahr­hun­derts und das Stadt­the­ma der ver­gan­ge­nen Ta­ge. Heu­te be­ginnt die Bran­chen­kon­fe­renz Ge­sund­heits­wirt­schaft mit ca. 600 Gäs­ten aus dem In- und skan­di­na­vi­schen Aus­land im Ho­tel Yacht­ha­fen­re­si­denz Ho­he Dü­ne. Die Bun­des­re­gie­rung hat­te in die­sem Jahr ver­schie­de­ne Bran­chen­kon­fe­ren­zen im Os­ten Deutsch­lands ins Le­ben ge­ru­fen, um die hier vor­han­de­nen Kern­kom­pe­ten­zen nach­drück­lich zu un­ter­strei­chen. Das Land Meck­len­burg-Vor­pom­mern und mit ihr Ros­tock ist Gast­ge­ber für die Bran­chen­kon­fe­renz der Ge­sund­heits­wirt­schaft.

In un­ter­schied­li­chen Fo­ren wer­den Wis­sen­schaft­ler und Un­ter­neh­mer über die zu­kunfts­wei­sen­de Bran­che Ge­sund­heits­wirt­schaft dis­ku­tie­ren. The­men der Fo­ren sind z.B. Life Sci­ence, Er­näh­rung für die Ge­sund­heit, Prä­ven­ti­on als Wirt­schafts­fak­tor, und Ge­sund­heits­tou­ris­mus als Mo­tor der Tou­ris­mus­wirt­schaft.

Da­ne­ben wer­den et­wa 30 bis 40 aus­ge­wähl­te Un­ter­neh­men und Ein­rich­tun­gen, vor­wie­gend aus un­se­rer Re­gi­on, in ei­ner re­prä­sen­ta­ti­ven Leis­tungs­schau das brei­te Spek­trum der Bran­che prä­sen­tie­ren.

Vor ei­ni­gen Ta­gen hat schon ei­ne Leis­tungs­schau den ge­sund­heits­be­wuss­ten Ros­to­cker und das in­ter­es­sier­te Fach­pu­bli­kum in die Han­se­Mes­se zur *vi­ta-ak­ti-med" ge­lockt. Ver­tre­ter von Kli­ni­ken und der Phar­ma­in­dus­trie, Pfle­ge­diens­te, Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­ein­rich­tun­gen, Kran­ken­kas­se, die vor Ort an­säs­si­gen Selbst­hil­fe­grup­pen und vie­le an­de­re mehr ha­ben sich den Fra­gen von Ver­brau­chern und Fach­leu­ten rund um die Ge­sund­heit für Kör­per, See­le und Geist ge­stellt. Nicht nur die Aus­stel­ler wa­ren un­ein­ge­schränkt zu­frie­den, auch die Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher zeig­ten sich vom viel­fäl­ti­gen An­ge­bot der Mes­se be­geis­tert.

Mei­ne Da­men und Her­ren,

der Stand­ort der Bran­chen­kon­fe­renz Ge­sund­heits­wirt­schaft ist gut ge­wählt, denn Ros­tock ent­wi­ckelt sich ste­tig zu ei­nem der wich­tigs­ten Stand­or­te für Bio­me­di­zin und -tech­no­lo­gie in der Bun­des­re­pu­blik und zu ei­nem be­deu­ten­den In­no­va­ti­ons­kern des Lan­des Meck­len­burg-Vor­pom­mern.

Zu die­ser po­si­ti­ven Ent­wick­lung leis­tet das Bio­me­di­zi­ni­sche For­schungs­zen­trum, das ges­tern of­fi­zi­ell sei­ner Be­stim­mung über­ge­ben wur­de, ei­nen wich­ti­gen Bei­trag. Auf meh­re­ren tau­send Qua­drat­me­tern hoch­mo­derns­ter For­schungs­flä­chen wer­den künf­tig For­schungs­grup­pen der Uni­ver­si­tät ge­mein­sam mit jun­gen bio­tech­no­lo­gi­schen Pro­duk­ti­ons­fir­men ih­re Ar­beit auf­neh­men. Be­son­ders für Un­ter­neh­men, die sich der kli­nik­na­hen For­schung und Ent­wick­lung in un­mit­tel­ba­rer In­te­gra­ti­on mit kli­ni­schen For­schungs­grup­pen wid­men, wur­den op­ti­ma­le Ar­beits­be­din­gun­gen ge­schaf­fen. Ich wün­sche dem For­schungs­zen­trum und sei­nen Nut­zern den best­mög­li­chen un­ter­neh­me­ri­schen Er­folg.

Sehr ge­ehr­te Frau Prä­si­den­tin,
mei­ne Da­men und Her­ren,

die ver­gan­ge­ne Wo­che stand ganz im Zei­chen un­se­res bal­ti­schen Nach­barn, der Re­pu­blik Lett­land. Die zwei­ten Na­tio­nen­ta­ge in der Han­se­stadt Ros­tock wur­den durch die Be­geg­nun­gen und der Aus­tausch von Ver­tre­tern aus Kul­tur, Po­li­tik, Wirt­schaft.

Let­ti­sche Weih­nachts­bräu­che und Kunst­hand­werk wur­den auf dem let­ti­schen Weih­nachts­markt le­ben­dig und durch Kon­zer­te, Aus­stel­lun­gen, und Fil­me von Kunst- und Kul­tur­schaf­fen­den aus Lett­land konn­ten die Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker die kul­tu­rel­len Tra­di­tio­nen un­se­res bal­ti­schen Nach­barn ganz haut­nah er­le­ben.

Be­son­ders schön fin­de ich aber, dass die Be­geg­nung­von jun­gen Men­schen aus un­se­ren Län­dern ei­nen Schwer­punkt der Lett­land­ta­ge ge­bil­det hat.

Am Frei­tag­nach­mit­tag ha­ben mir die Schü­le­rin­nen und Schü­ler des
Agens­kalns Gym­na­si­ums und der 41. Mit­tel­schu­le in Ri­ga und des Ros­to­cker Ost­see­gym­na­si­ums und des Chris­to­phe­rus-Gym­na­si­ums und noch vie­le an­de­re mehr bei ei­nem Pfef­fer­ku­chen­emp­fang von ih­ren ge­mein­sa­men Pro­jek­ten, Er­leb­nis­sen und Er­fah­run­gen be­rich­tet.

Ich freue mich sehr über die Of­fen­heit, mit der die Kin­der und Ju­gend­li­chen auf ih­re Al­ters­ge­nos­sen in der an­de­ren Sei­te der Ost­see zu­ge­hen. Es sind die Kin­der und Ju­gend­li­chen von heu­te, die das Eu­ro­pa von mor­gen bau­en wer­den. Auf ihr in­ter­kul­tu­rel­les Ver­ständ­nis und ihr grenz­über­schrei­ten­des En­ga­ge­ment wird es an­kom­men, wenn wir in den Län­dern rund um die Ost­see in und ganz Eu­ro­pa ei­ne Zu­kunft in Frie­den und Wohl­stand ge­stal­ten wol­len.

Dass Lett­land für Ros­tock über die Ebe­ne der en­gen städ­te­part­ner­schaft­li­chen Be­zie­hun­gen mit Ri­ga hin­aus ein wich­ti­ger wirt­schaft­li­cher Part­ner ist, wur­de u.a. wäh­rend des deutsch-let­ti­schen Wirt­schafts­ta­ges der In­dus­trie- und Han­dels­kam­mer von deut­schen und let­ti­schen Ver­tre­tern er­neut un­ter­stri­chen.

Der Aus­bau der wirt­schaft­li­chen Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen den bei­den Wirt­schafts­zen­tren stand auch im Mit­tel­punkt mei­ner Rei­se mit dem Vor­stand der Scand­li­nes AG, Herrn Uwe Ba­kosch, in die let­ti­sche Re­pu­blik am Mitt­woch und Don­ners­tag ver­gan­ge­ner Wo­che. Ne­ben kon­struk­ti­ven Ge­sprä­chen mit dem Bür­ger­meis­ter von Vents­pils, dem Ge­schäfts­füh­rer des Frei­ha­fens Vents­pils, so­wie mit dem stell­ver­tre­ten­den Bür­ger­meis­ter von Ri­ga, stand auch die Be­sich­ti­gung des Frei­ha­fens von Vents­pils auf dem Pro­gramm.

Wie Sie wis­sen, hat­te Scand­li­nes vor we­ni­gen Mo­na­ten den Ha­fen von Vents­pils als neue Ver­kehrs­dreh­schei­be im Bal­ti­kum eta­bliert und in die­sem Zu­sam­men­hang den Fähr­ver­kehr zwi­schen Ros­tock und Lett­land wei­ter aus­ge­baut. Wäh­rend un­se­res Auf­ent­hal­tes in Lett­land ha­ben wir mit un­se­ren Ge­sprächs­part­ner ver­ein­bart, die en­ge Zu­sam­men­ar­beit künf­tig noch stär­ker zu in­ten­si­vie­ren und wei­te­re Brü­cken zwi­schen un­se­ren Re­gio­nen zu schla­gen.

Mei­ne Da­men und Her­ren,

mit so­for­ti­ger Wir­kung wur­de in der ver­gan­ge­nen Wo­che ein Mit­ar­bei­ter des Se­nats­be­rei­ches Bau- und Woh­nungs­we­sen vom Dienst sus­pen­diert. Sie ha­ben da­von si­cher­lich schon über die Me­di­en er­fah­ren. Un­ter­su­chun­gen der Staats­an­walt­schaft hat­ten zu ei­nem Tat­ver­dacht der Vor­teils­nah­me im Amt ge­führt. Der Per­so­nal­rat hat vor­ges­tern ei­ner frist­lo­sen Kün­di­gung des Mit­ar­bei­ters zu­ge­stimmt, die an­schlie­ßend um­ge­hend aus­ge­spro­chen wur­de.

Selbst­ver­ständ­lich wer­den wir al­le An­for­de­run­gen und Bit­ten der Staats­an­walt­schaft um­fas­send er­fül­len und so de­ren Un­ter­su­chun­gen un­ter­stüt­zen. Dar­über hin­aus ha­be ich das Rech­nungs­prü­fungs­amt be­auf­tragt, Un­ter­su­chun­gen an­zu­stel­len, ob und ggf. in wel­cher Hö­he der Han­se­stadt Ros­tock durch das Ver­hal­ten des Mit­ar­bei­ters Scha­den zu-ge­fügt wur­de. Es kann und darf nicht sein, dass durch mas­si­ves Fehl-ver­hal­ten ei­nes Ein­zel­nen der Ruf un­se­rer ge­sam­ten Stadt­ver­wal­tung aufs Spiel ge­setzt wird. In­so­fern ist es un­se­re Ver­pflich­tung, hier kon­se­quent auf Auf­klä­rung und Ahn­dung zu set­zen!

Mei­ne Da­men und Her­ren,

für die letz­te Sit­zung der Bür­ger­schaft in die­sem Jahr wün­sche ich uns ein gu­tes Mit­ein­an­der. Be­vor ich schlie­ße, möch­te ich Ih­nen al­len für die über­wie­gend kon­struk­ti­ve Zu­sam­men­ar­beit dan­ken. Wir kön­nen trotz man­cher po­li­ti­scher Tur­bu­len­zen, vor al­lem aber an­ge­sichts der Haus­halts­mi­se­re auch ex­trem schwie­ri­ger Rah­men­be­din­gun­gen auf ein gu­tes Jahr für Ros­tock zu­rück­bli­cken. Wir ha­ben vie­le wich­ti­ge Pro­jek­te zum Ab­schluss oder auf ei­nen gu­ten Weg brin­gen kön­nen, die das Le­ben in un­se­rer Stadt at­trak­ti­ver ma­chen und In­ves­to­ren und Gäs­te aus dem In- und Aus­land nach Ros­tock lo­cken. Ich er­in­ne­re an die er­freu­li­che Bi­lanz der Kreuz­schiff­fahrt und das neue War­ne­mün­de Crui­se Cen­ter, die Er­öff­nun­gen zwei­er hoch­klas­si­ger Ho­tels, die Wohn­um­feld­maß­nah­men in Dier­kow oder das am Mon­tag er­öff­ne­te *Bör­ger­hus" in Groß Klein, um nur ei­ni­ge Bei­spie­le zu nen­nen.

Die Kon­so­li­die­rung un­se­res städ­ti­schen Haus­halts bleibt auf ab­seh­ba­re Zeit der Mit­tel­punkt städ­ti­scher Po­li­tik und Ver­wal­tungs­han­deln und wird uns noch ei­ni­gen Schweiß und vie­le Kom­pro­mis­se kos­ten. Gleich­wohl ha­ben wir al­len Grund, mit Zu­ver­sicht in das neue Jahr zu ge­hen. Ich wün­sche Ih­nen schon jetzt ei­ne be­sinn­li­che Ad­vents­zeit, fro­he Fei­er­ta­ge und ein ge­sun­des und er­folg­rei­ches Jahr 2006.

Vie­len Dank für Ih­re Auf­merk­sam­keit!