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Na­vi­ga­ti­on

Be­richt des Ober­bür­ger­meis­ters über wich­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten

Pres­se­mit­tei­lung vom 08.09.2005



Be­richt des Ober­bür­ger­meis­ters über wich­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten an die Bür­ger­schaft der Han­se­stadt Ros­tock am 7. Sep­tem­ber 2005

Sehr ge­ehr­te Frau Prä­si­den­tin,
mei­ne Da­men und Her­ren,

ges­tern hat die Stadt­ver­wal­tung ein be­son­ders net­tes Te­le­fax aus Süd­deutsch­land er­hal­ten. Ab­sen­der ist ein Ehe­paar, das am 1. Sep­tem­ber an Bord der NOR­WE­GI­AN JE­WEL war, die wir am War­ne­mün­der Pas­sa­gier­kai be­grü­ßen duf­ten. Das grö­ß­te Pas­sa­gier­schiff, das je­mals in Deutsch­land ge­baut wur­de, ist der­zeit auf sei­ner Jung­fern­fahrt. Das Ehe­paar schreibt:

*Als Gäs­te auf der NOR­WE­GI­AN JE­WEL ha­ben wir die Be­geis­te­rung der Ros­to­cker Bür­ger beim Aus­lauf des Schif­fes mit­er­lebt. Das war ein Er­leb­nis, wie man es kaum be­schrei­ben kann. Selbst er­fah­re­ne Kreuz­fah­rer bra­chen in Ju­bel aus und um­arm­ten sich ob die­ser Hul­di­gung. Auf dem gan­zen Schiff herrsch­te ei­ne über­wäl­ti­gen­de Fest­stim­mung wie es bis da­hin nicht zu er­le­ben war."

Ge­stat­ten Sie, dass ich auf die­sem We­ge das Kom­pli­ment an al­le Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker, ins­be­son­de­re aber an all je­ne wei­ter­lei­te, die sich wäh­rend der ge­sam­ten Kreuz­fahrt­sai­son um das Wohl un­se­rer Gäs­te be­mü­hen * von der HE­RO über die Schiffs­mak­ler bis hin zu den Rei­se­lei­tern und Schiffs­ver­sor­gern. Der An­lauf der NOR­WE­GI­AN JE­WEL un­ter­streicht nach­drück­lich die Be­deu­tung des Kreuz­fahrt­ha­fens Ros­tock-War­ne­mün­de, denn mit 97 An­läu­fen von 29 Schif­fen und mehr als 100.000 Pas­sa­gie­ren ist Ros­tock in die­sem Jahr erst­mals wich­tigs­te deut­sche Kreuz­fahrt­desti­na­ti­on.

Für die Han­se­stadt ist die Kreuz­schiff­fahrt ein wich­ti­ger Wirt­schafts­fak­tor. Die Pas­sa­gie­re, die wir hier be­grü­ßen dür­fen, kom­men ja vor al­lem aus Großbri­tan­ni­en und den USA. Des­halb ha­be ich mich be­son­ders ge­freut, dass der Ge­ne­ral­kon­sul der Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka in Ham­burg, Mr. Dua­ne C. But­cher, Ros­tock an die­sem Tag sei­nen of­fi­zi­el­len An­tritts­be­such ab­ge­stat­tet hat und an den Fei­er­lich­kei­ten zum An­lauf die­ses Oze­an­rie­sen teil­neh­men konn­te.
Im kom­men­den Jahr er­war­ten wir über 130 An­läu­fe von 35 Schif­fen mit rund 140.000 Pas­sa­gie­ren. Wir kön­nen al­so op­ti­mis­tisch sein, dass wir un­se­re Spit­zen­po­si­ti­on als deut­scher Kreuz­fahrt­ha­fen auch in den kom­men­den Jah­ren ver­tei­di­gen wer­den.

Las­sen Sie mich noch ei­ne zwei­te er­freu­li­che Nach­richt an den Be­ginn der heu­ti­gen Bür­ger­schafts­sit­zung stel­len: Am 30. Ju­ni 2005 leb­ten in un­se­rer Stadt 197.129 Men­schen. Da­mit setzt sich der Trend fort, dass die Ein­woh­ner­zahl seit 2002 wie­der an­steigt, lang­sam zwar, aber den­noch ste­tig. Und dies, ob­wohl nach wie vor die Zahl der Ge­bur­ten ge­rin­ger ist als die der Ster­be­fäl­le. 2.044 Men­schen ha­ben sich al­lein im ers­ten Quar­tal 2005 für Ros­tock als ihr neu­es Zu­hau­se ent­schie­den. Das sind 2.044 ganz in­di­vi­du­el­le Ent­schei­dun­gen für un­se­re Stadt als Le­bens­mit­tel­punkt.

Wir soll­ten da­her auf­hö­ren, stets und stän­dig über Ver­fall, über Nie­der­gang und neu­er­dings so­gar über *Van­da­lis­mus" zu spre­chen! Wir müs­sen end­lich un­se­re Chan­cen wie­der in den Mit­tel­punkt all un­se­rer Zu­kunfts­dis­kus­sio­nen set­zen und wie­der dar­über mit­ein­an­der dis­ku­tie­ren, was wie und wann geht. Das sind wir al­le den Men­schen in un­se­rer Stadt schul­dig.

Mei­ne Da­men und Her­ren,

vor we­ni­gen Wo­chen durch­fuhr das fünf­mil­li­ons­te Fahr­zeug den War­now­tun­nel. Die Pas­sa­ge­zah­len neh­men lang­sam, aber ste­tig zu. Ge­mäß Ih­rem Auf­trag ha­ben wir we­gen der noch fäl­li­gen Aus­fall­bürg­schaf­ten in der Zwi­schen­zeit um Ein­be­ru­fung des Steue­rungs­ko­mi­tees ge­be­ten. Die War­now­que­rungs­ge­sell­schaft ih­rer­seits hat Ge­sprächs­be­darf si­gna­li­siert, die Lauf­zeit des Kon­zes­si­ons­ver­tra­ges we­gen der be­triebs­wirt­schaft­li­chen Dar­stel­lung um zwan­zig Jah­re zu ver­län­gern. Am 23. Au­gust hat sich das Steue­rungs­ko­mi­tee zu ei­ner kon­sti­tu­ie­ren­den Sit­zung zu­sam­men­ge­fun­den. Es wur­de ver­ein­bart, dass die Pro­ble­me ein­ver­nehm­lich bis Jah­res­en­de ge­löst wer­den sol­len.

Ei­ne de­tail­lier­te Dar­stel­lung der Ge­samt­si­tua­ti­on wird in den kom­men­den Wo­chen den be­trof­fe­nen Aus­schüs­sen zur Kennt­nis und Dis­kus­si­on ge­bracht wer­den. Selbst­ver­ständ­lich kommt ei­ne Ver­län­ge­rung der Kon­zes­si­ons­lauf­zeit nur dann in Fra­ge, wenn Sie, mei­ne Da­men und Her­ren, die­ser auch zu­stim­men.

Ges­tern hat im Ver­fah­ren um die Wohn­be­bau­ung auf dem Ge­biet des Ton­nen­ho­fes in Ho­he Dü­ne ein Me­dia­ti­ons­ter­min un­ter Be­tei­li­gung der Han­se­stadt Ros­tock und der Aker Ost­see Werft so­wie der Wohn­park Ho­he Dü­ne GmbH statt­ge­fun­den. Zu den Ge­sprächs­er­geb­nis­sen wur­de vor­erst Ver­trau­lich­keit ver­ein­bart, ein zwei­ter Ter­min wird für Ok­to­ber ins Au­ge ge­fasst.

Mei­ne Da­men und Her­ren,

lei­der muss ich Ih­nen mit­tei­len, dass die Ver­hand­lun­gen der Ver­wal­tung mit ei­nem po­ten­ti­el­len Käu­fer der Han­sea­ti­schen Wei­ter­bil­dungs- und Be­schäf­ti­gungs­ge­mein­schaft Ros­tock mbH als ge­schei­tert be­trach­tet wer­den müs­sen. Wir kön­nen nicht mehr er­ken­nen, dass die Kauf­ab­sich­ten ernst­haft um­ge­setzt wer­den sol­len. Da auch durch die öf­fent­li­che Dis­kus­si­on zu die­sem The­ma in der Zwi­schen­zeit neue In­ter­es­sens­be­kun­dun­gen ein­ge­gan­gen sind, über­prüft die Ver­wal­tung der­zeit, auf wel­chem Weg wir schnellst­mög­lich un­se­re Ver­kaufs­ab­sich­ten um­set­zen kön­nen und da­mit auch Klar­heit für die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter schaf­fen.

Wie Sie al­le wis­sen, ha­be ich die die Vor­sit­zen­den der Frak­tio­nen, die Se­na­to­rin und die Se­na­to­ren, den Ge­samt­per­so­nal­rat und die Ge­werk­schaft ver.​di zu ei­nem ge­mein­sa­men Work­shop über die Haus­halts­kon­so­li­die­rung am Frei­tag ein­ge­la­den.

Wir müs­sen zu ei­ner neu­en Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kul­tur im Um­gang mit­ein­an­der und mit den vor uns lie­gen­den Auf­ga­ben kom­men. Selbst­ver­ständ­lich gibt es kla­re Kon­zep­te und Vor­schlä­ge aus der Ver­wal­tung, wie wir un­se­re städ­ti­schen Fi­nan­zen kon­so­li­die­ren und die Vor­ga­ben des In­nen­mi­nis­te­ri­ums er­fül­len kön­nen. Aber in so ei­nem schwie­ri­gen Pro­zess kön­nen wir nur ge­win­nen, wenn wir den Mut ha­ben, auch ei­ge­ne Vor­stel­lun­gen zu hin­ter­fra­gen, an­de­re Mei­nun­gen zu­zu­las­sen und im of­fe­nen Dia­log ei­nen ge­mein­sa­men Nen­ner für die schmerz­haf­ten Ein­schnit­te zu fin­den, die wir den Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­ckern wer­den zu­mu­ten müs­sen. Las­sen Sie uns in al­ler Sach­lich­keit und Of­fen­heit mit­ein­an­der dis­ku­tie­ren und die mög­li­cher­wei­se ver­här­te­ten Fron­ten durch­bre­chen!

Das, mei­ne Da­men und Her­ren, wün­sche ich uns auch für die heu­ti­ge und die kom­men­den Sit­zun­gen der Bür­ger­schaft.

Vie­len Dank für Ih­re Auf­merk­sam­keit.