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Bericht von Oberbürgermeister Roland Methling während der Sitzung der Bürgerschaft

Pressemitteilung vom 07.12.2012

(Hinweis: Der Bericht wurde nicht vorgetragen, sondern wird nur schriftlich verteilt.)

Sehr geehrte Frau Präsidentin,
meine Damen und Herren,

lassen Sie mich zu allererst herzliche Glückwünsche zum heutigen Tag des Ehrenamtes aussprechen. Für Ihr zahlreiches ehrenamtliches Engagement zum Wohle der Menschen in unserer Stadt danke ich Ihnen recht herzlich. In diesen Dank möchte ich die vielen anderen Ehrenamtler einschließen, die unsere Stadt lebens- und liebenswert machen.

Sie alle sind begeistert bei der Sache und überzeugte Botschafterinnen und Botschafter ihres Vereins oder ihrer Institution. Sie tun dies aus eigenem inneren Antrieb, aus dem Willen heraus, eine gute Sache zu befördern und anderen Menschen zu helfen. Jene darunter, die das Berufsleben hinter sich gelassen haben, werden so eine neue Profession gefunden haben. Die Jüngeren schultern gern die Doppelbelastungen durch Beruf und ehrenamtliches Engagement. Und sie erhalten dabei Unterstützung von ihren Familien, Freunden, Kollegen und Gleichgesinnten, die ihre Leidenschaft teilen – oder sie zumindest in großem Umfang tolerieren.

Ehrenamt, freiwilliges Engagement ist aber auch eine Chance für jeden Einzelnen, sich einzumischen und unser Zusammenleben mitzugestalten. Freiwilliges Engagement ist so nicht nur Hilfe für andere, sondern bedeutet auch persönliche Weiterentwicklung. Jede zweite Rostockerin und jeder zweite Rostocker engagieren sich ehrenamtlich. Deutschland-weit sind es schätzungsweise über 23 Millionen Ehrenamtler, die sich für die Gemeinschaft, für die Wissenschaft, für die Gesundheit, für die Politik, für die Kirchen und Glaubensgemeinschaften, für die Bildung, für Familien und Kinder, für Kultur, für die Umwelt und für den Sport einsetzen.

Insgesamt über 120 Rostockerinnen und Rostocker haben wir nun schon traditionell zu einer Festveranstaltung anlässlich des Tages des Ehrenamtes am kommenden Freitag ins Rathaus eingeladen, um ihnen stellvertretend für die vielen Tausend Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler in Rostock zu danken.

Eine weitere Form des Dankes ist auch die Rostocker Ehrenamts-Card. Seit der ersten Übergabeveranstaltung im September 2011 wurden insgesamt 614 Karten übergeben. Über 100 Vereine sind dabei vertreten. Eine Umfrage unter den Nutzerinnen und Nutzern ergab eine positive Resonanz, die mit der Karte verbundenen vielfältigen Angebote werden gern angenommen und auch intensiv genutzt.

Meine Damen und Herren,

Ende November titelten die Norddeutschen Neuesten Nachrichten „Rostock ist Spitze in Deutschland“. Dass das richtig ist, wissen wir hier ja alle, aber nun wurde es uns auch in einem namhaften Städtevergleich bestätigt. Beim Dynamikranking der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und der „Wirtschafts-Woche“, das die Entwicklung im Zeitraum 2006 bis 2011 widerspiegelt, kommt Rostock auf Platz 4 der 50 größten Städte Deutschlands. Unsere Stärken sind u. a. ein Zuwachs an Arbeitsplätzen, die gute Kita-Betreuungsquote und der Tourismus.

Diese tolle Entwicklung wäre nicht möglich gewesen ohne wichtige Entscheidungen in der Kommunalpolitik. Dazu gehört für mich an allererster Stelle, dass wir nur noch das Geld ausgeben, was wir auch einnehmen. Wir haben Schulden abgebaut und uns so Spielräume für Zukunfts-Entscheidungen in Rostock zurückerobert. Und wir unterstützen die Unternehmen in unserer Stadt bei Ansiedlungen und Weiterentwicklungen. Das schafft und sichert Arbeitsplätze – und damit deutlich höhere Steuereinnahmen. Das ist für die Dynamik gut, aber: Hier liegen auch unsere Schwächen: Leider bleibt die Summe der Steuereinnahmen im bundesdeutschen Vergleich weit zurück. Wie in vielen ostdeutschen Städten ist auch in Rostock das Steueraufkommen immer noch relativ gering. Hier haben wir also noch Nachholebedarf.

Sehr geehrte Damen und Herren,

weitere erfreuliche Zahlen bestimmen meinen Bericht an Sie:

Mit Datum vom 30. Juni 2012 hat das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern genau 204.320 Rostockerinnen und Rostocker mit Hauptwohnsitz in unserer Hansestadt gezählt. Das sind 60 Einwohnerinnen und Einwohner mit Hauptwohnsitz mehr als noch zu Jahresbeginn.

Bemerkenswert an dieser Zahl ist, dass wir damit die einzige Gebietskörperschaft in unserem Land mit Bevölkerungszuwachs sind. Die Landeshauptstadt Schwerin und alle Landkreise haben Einwohnerinnen und Einwohner verloren. Und gemeinsam mit dem Landkreis Vorpommern-Rügen sind wir auch die einzige Gebietskörperschaft mit positivem Wanderungssaldo.

Sehr geehrte Damen und Herren,

passend dazu ist ganz sicher auch folgender Hinweis: In den vergangenen Wochen war jeweils mittwochs ab 21.15 Uhr auf RTL2 die neue Dokumentations-Reihe „BABYs! Kleines Wunder – großes Glück“ zu sehen. Die achtteilige Doku-Reihe wurde über mehrere Wochen im Klinikum Südstadt Rostock gedreht, vorrangig im Kreissaal und auf der Intensivstation der Neonatologie. Die Fernsehreihe, die noch bis zum 19. Dezember 2012 läuft, gibt einen Einblick in den Alltag im Klinikum Südstadt Rostock. In den Kreissälen der Universitätsfrauenklinik am Klinikum Südstadt Rostock werden jährlich rund 3.000 Kinder geboren. Damit gehört die Klinik zu den größten Geburtskliniken Deutschlands.

Meine Damen und Herren,

wie schon erwähnt gehört der Tourismus zweifellos zu den Stärken unserer Stadt. Erst am vergangenen Wochenende konnten wir mit dem Festmachen der „BLACK WATCH“ am Warnemünder Passagierkai eine Rekord-Kreuzfahrtsaison verbuchen und haben damit unseren Spitzenplatz als deutscher Kreuzfahrthafen einmal mehr behauptet.

Aber auch die Entwicklung der Beherbergungszahlen in der Hansestadt Rostock weist in diesem Jahr eine positive Bilanz aus.

Im Zeitraum von Januar bis August 2012 sind die Zahlen der Ankünfte um 4,9 Prozent und die der Übernachtungen sogar um 11,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Insgesamt wurden 1.185.933 Übernachtungen registriert. Das heißt, dass wir insgesamt mehr Gäste in Rostock und Warnemünde begrüßen konnten, die zudem länger geblieben sind. Bemerkenswert ist, dass gerade die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland zugenommen hat, und zwar um nahezu 50 Prozent!

Zu den Tourismusmagneten gehört gerade im skandinavischen Raum der Rostocker Weihnachtsmarkt. Hier erwarten wir erneut tolle Besucherzahlen. Allein aus Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland konnten wir im vergangenen Jahr 47.581 Übernachtungen registrieren. Wir sind gespannt auf die 2012er Zahlen!

Meine Damen und Herren,

mit dem Beteiligungsmodell über die Rostocker Gesellschaft für Tourismus und Marketing haben wir eine neue Qualität bei der Einbeziehung der Leistungsträger in das touristische Marketing für Rostock und Warnemünde erreicht. Unser Modell der Finanzierung des touristischen Marketings ist deutschlandweit beispielhaft und ersetzt Zwangsmaßnahmen wie die Bettensteuer oder die Fremdenverkehrsabgabe. Das Branchenverständnis dafür wächst und damit auch die Kooperationsbereitschaft der touristischen Akteure. Mittlerweile engagieren sich 340 Partner bei der RGTM und tragen dazu bei, die hohe Qualität des touristischen Marketings zu gewährleisten, ohne dabei den städtischen Haushalt stärker zu belasten. So wird die Gesellschaft ab 2013 die Personalkosten selbst tragen und damit den Haushalt um 100.000 Euro entlasten.

Meine Damen und Herren,

der Neubau der Grundschule Reutershagen ist abgeschlossen. Bereits in den Oktoberferien konnte die Schule ihre alten Gemäuer verlassen und den prachtvollen Neubau beziehen. Während einer feierlichen Übergabeveranstaltung am 26. Oktober haben Senatorin Dr. Liane Melzer und KOE-Betriebsleiterin Sigrid Hecht das Schulgebäude an die künftigen Nutzerinnen und Nutzer übergeben. Insgesamt besuchen dieses Schuljahr 119 Schülerinnen und Schüler, aufgeteilt auf sechs Klassen, die Grundschule Reutershagen. Mit Fertigstellung der letzten Innenarbeiten und Gestaltung des Außenbereiches werden sie in einer der modernsten Schulen Deutschlands lernen.

Die Plus-Energie-Schule Reutershagen ist ein Leuchtturmprojekt für ganz Deutschland, denn erstmalig wird eine Schule mithilfe nachhaltiger Systeme so saniert, dass mehr Energie erzeugt wird als zum Betrieb der Schule erforderlich ist. Für 2014 ist die Gesamtfertigstellung des Projektes geplant. Die Plus-Energie-Schule Rostock führt dann die zwei typengleichen Schulgebäude aus der Bonhoeffer- und Mathias-Thesen-Straße zusammen.

Insgesamt wurden seit 1990 weit mehr als 200 Millionen Euro in die Schulen und Sportstätten investiert. Von den insgesamt 61 Rostocker Schulen wurden 41 generalsaniert, zwölf in großen Umfängen teilsaniert und acht bedürfen noch einer Gesamtsanierung.

Ein weiterer Schwerpunkt der Sanierungen liegt im Bereich der Kindertagesstätten. So konnte am 15. November 2012 die Kita am Lindenpark saniert übergeben werden. Sowohl das Deutsche Rote Kreuz als Träger der Einrichtung als auch der Eigenbetrieb KOE Rostock freuen sich über die fertige Sanierung und Abschluss der Maßnahmen sowie die gute Zusammenarbeit während der gesamten Bauphase.

Nachdem bereits bis November 2010 eine komplette Grundsanierung erfolgte, konnte bis Ende Oktober 2012 auch die energetische Sanierung abgeschlossen werden. Neben der Aufarbeitung und Erneuerung des gesamten Innenbereiches wurde auch ein Aufzug eingebaut und eine akustische Ertüchtigung vollzogen. Im Ganzen wurden mit beiden Bauabschnitten rund 2 Millionen Euro in die Kindertagesstätte investiert. In der ca. 2300 m² großen Einrichtung werden insgesamt über 300 Kinder in Krippen-, Kita- und Hortgruppen betreut.

Meine Damen und Herren,

zum Abschluss meines Berichtes möchte ich es nicht versäumen, Ihnen allen eine trotz
der Arbeit und Ihres Engagements hoffentlich auch besinnliche Adventszeit zu wünschen, ein frohes Weihnachtsfest und uns allen einen guten Start in ein erfolgreiches Jahr 2013!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.