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Na­vi­ga­ti­on

Be­richt von Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling wäh­rend der Sit­zung der Bür­ger­schaft

Pres­se­mit­tei­lung vom 08.07.2015

Sehr ge­ehr­ter Herr Prä­si­dent,
mei­ne Da­men und Herrn,

mei­nen heu­ti­gen Be­richt an Sie kann ich mit ei­ner wirk­lich gu­ten Zahl be­gin­nen:

Im Ju­ni 2015 weist die Mo­nats­sta­tis­tik der Agen­tur für Ar­beit für Ros­tock zum ers­ten Mal seit der Wen­de ei­ne Ar­beits­lo­sen­quo­te von un­ter zehn Pro­zent aus. Das ist ei­ne tol­le Nach­richt und ich ver­bin­de sie mit ei­nem gro­ßen Dank an al­le, die dar­an ih­ren An­teil ha­ben, u. a. an die Agen­tur für Ar­beit, an die Un­ter­neh­men und die Wirt­schaft ins­ge­samt, aber auch an Ros­tock Busi­ness und an Sie als Mit­glie­der der Bür­ger­schaft. Al­lein in den letz­ten zehn Jah­ren sind in Ros­tock et­wa 10.500 neue so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Be­schäf­ti­gungs­ver­hält­nis­se ent­stan­den. Dies al­les, mei­ne Da­men und Her­ren, ist auch ein Be­leg da­für, dass die Rah­men­be­din­gun­gen, die wir in Ros­tock für den Ar­beits­markt und die Stadt­ent­wick­lung ge­schaf­fen ha­ben, das Ar­bei­ten und Le­ben in Ros­tock spür­bar ver­bes­sern.

 

Und auch die Ein­woh­ne­rin­nen- und Ein­woh­ner­zahl ist er­neut ge­stie­gen. Am 30. Ju­ni 2015 wa­ren 204.551 Men­schen in un­se­rer Stadt mit ih­rem Haupt­wohn­sitz ge­mel­det, dar­un­ter 8.911 Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der. Auch die Ein­woh­ner­zahl steigt mitt­ler­wei­le sehr kon­ti­nu­ier­lich und in die­sem Jahr auch erst­ma­lig seit 2008 wie­der Mo­nat für Mo­nat. Dies zeigt, wie dy­na­misch sich Ros­tock ent­wi­ckelt. 


Mei­ne Da­men und Her­ren,

um die­ses Wachs­tum auch künf­tig zu er­mög­li­chen, brau­chen wir wei­ter Woh­nun­gen und Ar­beit für die Men­schen in un­se­rer Stadt. In die­sem Ta­gen be­gin­nen wei­te­re öf­fent­li­che Bau­maß­nah­men mit fi­nan­zi­el­ler Un­ter­stüt­zung aus der Städ­te­bau­för­de­rung.
So lau­fen be­reits die Ar­bei­ten in der Bahn­hof­stra­ße, die Sa­nie­rung der Wall­stra­ße be­ginnt in den nächs­ten Ta­gen. Auch die noch nicht sa­nier­ten Ab­schnit­te der Fried­rich­stra­ße und der Neu­en Wer­der­stra­ße wer­den neu ge­stal­tet, so dass die Sa­nie­rungs­zie­le in dem Teil­ge­biet der Krö­pe­li­ner-Tor-Vor­stadt bis En­de des Jah­res er­reicht sind und die Auf­he­bung der Sa­nie­rungs­sat­zung dort vor­be­rei­tet wer­den kann.

Den Weg der stra­te­gi­schen Stadt­sa­nie­rung sind wir mit dem Be­schluss zum Er­wei­te­rungs­ge­biet „Ehe­ma­li­ger Gü­ter­bahn­hof“ kon­se­quent wei­ter ge­gan­gen. Mit re­gem In­ter­es­se be­glei­ten die An­woh­ne­rin­nen und An­woh­ner,
die Ei­gen­tü­mer und Ge­wer­be­trei­ben­den den Pro­zess der Städ­te­bau­li­chen Rah­men­pla­nung für ihr Ge­biet. Über 100 Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker brach­ten auf der zwei­ten In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung am 29. Ju­ni 2015 ih­re Ge­stal­tungs­vor­stel­lun­gen in die wei­te­re Pla­nung ein.

Trans­pa­ren­te Bür­ger­infor­ma­ti­on ist uns auch bei der an­ste­hen­den Sa­nie­rung der Drei­wall- und Heu­bas­ti­on wich­tig. Die Plä­ne für die Auf­wer­tung die­ser Gar­ten­bau­denk­mä­ler wa­ren ein The­ma der letz­ten Orts­bei­rats­sit­zung und sie wer­den noch mal am 11. Au­gust 2015 der brei­ten Öf­fent­lich­keit vor­ge­stellt.

Sind es ak­tu­ell im Sa­nie­rungs­ge­biet „Stadt­zen­trum Ros­tock“ ins­be­son­de­re Stra­ßen­bau- und Grün­an­la­gen­maß­nah­men, wer­den in den Neu­bau­ge­bie­ten ak­tu­ell Sa­nie­run­gen von Schu­len und Kin­der­ta­ges­stät­ten, wie zum Bei­spiel der Grund­schu­le Wal­ter-But­zek-Stra­ße 23 in Dier­kow, der In­te­grier­ten Ge­samt­schu­le Pa­blo-Pi­cas­so-Stra­ße 43 in Toi­ten­win­kel oder der Kin­der­ta­ges­stät­te Ko­lum­bus­ring 20 in Schmarl so­wie der Neu­bau von Stadt­teil- und Be­geg­nungs­zen­tren in Dier­kow und Toi­ten­win­kel mit För­der­mit­teln un­ter­stützt.

Mei­ne Da­men und Her­ren,

am 19. Ju­ni ehr­te die Han­se­stadt Ros­tock ver­dienst­vol­le Un­ter­neh­me­rin­nen und Un­ter­neh­mer. Sie hat­ten sich 2014 un­ter an­de­rem für die Schaf­fung und den Er­halt von Ar­beits­plät­zen, die Image­för­de­rung der Han­se­stadt, die Um­set­zung ei­nes be­son­de­ren Fir­men­kon­zepts so­wie als Un­ter­neh­me­rin des Jah­res und Fa­mi­li­en­be­trieb des Jah­res en­ga­giert.

Die Po­si­ti­on un­se­rer Han­se­stadt als Wirt­schafts­mo­tor un­se­res Bun­des­lan­des wur­de nach­hal­tig ge­fes­tigt. Die Han­se­stadt ist Kern un­se­rer Re­gio­pol­re­gi­on Meck­len­burg-Vor­pom­mern und bleibt mit ih­rem leis­tungs­star­ken Uni­ver­sal­ha­fen ei­ner der wich­tigs­ten Pfei­ler der ma­ri­ti­men Ver­bund­wirt­schaft in Deutsch­land und das mit Ab­stand grö­ß­te Wirt­schafts-, Lo­gis­tik- und Dienst­leis­tungs­zen­trum im Land.

Ba­sis die­ser er­freu­li­chen Ent­wick­lung sind die Un­ter­neh­me­rin­nen und Un­ter­neh­mer un­se­rer Re­gi­on. Ge­ehrt wur­den

als Ros­to­cker Un­ter­neh­me­rin des Jah­res 2014
Heidrun Ko­fahl, In­ha­be­rin der Ko­fahl Rei­sen GbR;

als Un­ter­neh­men, das sich be­son­ders für die Schaf­fung und Si­che­rung von Aus­bil­dungs- und Ar­beits­plät­zen en­ga­giert hat,
Chris­ti­an Schmoll, Ge­schäfts­füh­rer der TAM­SEN MA­RI­TIM GmbH;

für das En­ga­ge­ment zur Image­för­de­rung der Han­se­stadt Ros­tock
Eva Ma­ria Buch­holz, Lei­te­rin des Hin­storff Ver­la­ges;

als Un­ter­neh­men, das ein be­son­de­res Fir­men­kon­zept um­ge­setzt hat,
Sven Meiß­ner, Ge­schäfts­füh­rer der Wil­helm Meiß­ner Elek­tro­nic GmbH

und als Ros­to­cker Fa­mi­li­en­be­trieb des Jah­res
Frank Am­menn, In­ha­ber der Bril­len Kril­le e.K..

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,

auch zwei Ros­to­cke­rin­nen aus un­se­rer Mit­te wur­den am 11. Ju­ni 2015 Hän­den von Bun­des­mi­nis­te­rin Ma­nue­la Schwe­sig mit dem He­le­ne-We­ber-Preis aus­ge­zeich­net.
Si­mo­ne Brie­se-Fin­ke und Dr. Ca­th­le­en Kie­fert-De­muth wur­den für ihr kom­mu­nal­po­li­ti­sches En­ga­ge­ment ge­ehrt. Da­zu auch von hier aus herz­li­chen Glück­wunsch!

Der He­le­ne-We­ber-Preis wird an 15 kom­mu­na­le Man­dats­trä­ge­rin­nen ver­ge­ben und ist ein Nach­wuchs­preis, der den Neu­ein­stieg in die Kom­mu­nal­po­li­tik un­ab­hän­gig vom Le­bens­al­ter und der Par­tei­zu­ge­hö­rig­keit wür­digt. Ei­ne un­an­hän­gi­ge Ju­ry un­ter Mit­wir­kung des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Fa­mi­lie, Se­nio­ren, Frau­en und Ju­gend, der po­li­ti­schen Stif­tun­gen und kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de so­wie des Deut­schen Frau­en­ra­tes trifft die Aus­wahl.

Mei­ne Da­men und Her­ren,

ganz si­cher ha­ben Sie schon er­fah­ren, dass un­se­re kom­mu­na­le Je­n­aplan­schu­le zu den fünf bes­ten Schu­len im Wett­be­werb um den Deut­schen Schul­preis 2015 ge­hört. Im Rah­men ei­ner Ver­an­stal­tung mit Bun­des­kanz­le­rin An­ge­la Mer­kel er­hielt Schul­lei­ter Mar­tin Plant am 10. Ju­ni 2015 in Ber­lin die mit 25.000 Eu­ro do­tier­te Aus­zeich­nung.

In der Lau­da­tio hei­ßt es: „Für die Je­n­aplan­schu­le Ros­tock ist Leis­tung kein Ziel an sich, son­dern eher ein mit­tel­ba­res Er­geb­nis des päd­ago­gi­schen Lern­kli­mas. Die­ses ist durch ei­ne al­ters­ge­mä­ße Struk­tu­rie­rung der in­di­vi­du­el­len Ver­ant­wor­tung, ge­mein­sa­mes Ler­nen und ge­gen­sei­ti­ge An­er­ken­nung auf ei­ne be­son­de­re Art ge­kenn­zeich­net.
Da­bei ist we­der Viel­falt noch In­klu­si­on ex­pli­zit ein The­ma, da bei­des auf ei­ne selbst­ver­ständ­li­che Art ge­lebt wird: Je­der be­kommt von Sei­ten der Mit­schü­ler und Leh­rer, was er be­nö­tigt, um sich zu ent­wi­ckeln.“ Auch von hier aus herz­li­che Glück­wün­sche und ein gro­ßes Dan­ke­schön an al­le, die die­sen Er­folg er­mög­licht ha­ben!

An­läss­lich des 200. Jah­res­ta­ges der Schlacht bei Wa­ter­loo ha­ben wir am 18. Ju­ni am Denk­mal zur Er­in­ne­rung an Fürst Geb­hard Le­be­recht von Blü­cher auf dem Uni­ver­si­täts­platz Blu­men nie­der­ge­legt. Der wohl be­rühm­tes­te Sohn Ros­tocks hat­te als Be­fehls­ha­ber der an den Kämp­fen be­tei­lig­ten preu­ßi­schen Trup­pen ge­gen die na­po­leo­ni­sche Herr­schaft ge­kämpft. Der 1742 in Ros­tock ge­bo­re­ne durch zahl­rei­che Po­ten­ta­ten hoch de­ko­rier­te und in zahl­rei­chen Län­dern ge­fei­er­te Blü­cher wur­de auch von sei­ner Va­ter­stadt ge­ehrt.
Zu Recht, denn schlie­ß­lich hat­te zu­vor und hat bis heu­te kein Ros­to­cker, kein Meck­len­bur­ger, dem Rad der Welt­ge­schich­te der­art kräf­tig in die Spei­chen ge­grif­fen, wie eben je­ner Kriegs­mann. Im Jah­re 1816 ver­lieh ihm der Stadt­rat die Eh­ren­bür­ger­schaft, die ers­te, die Ros­tock über­haupt ver­gab. 1819, im Ster­be­jahr Blü­chers, wur­de in Ros­tock die Er­rich­tung des ers­ten Blü­cher­denk­mals in Deutsch­land und Eu­ro­pa fest­lich be­gan­gen.
Kei­ne Ge­rin­ge­ren als der Bild­hau­er Jo­hann Gott­fried Scha­dow und Jo­hann Wolf­gang Goe­the ha­ben Denk­mal und Platz Ge­stalt ge­ge­ben. Der Teil des his­to­ri­schen Hop­fen­mark­tes auf dem das Mo­nu­ment auf­ge­stellt wor­den war, trug fort­an und bis 1947 den Na­men Blü­cher­platz (seit 1961 Uni­ver­si­täts­platz). In der Alt­bet­tel­mönch­stra­ße (seit 1947 Run­ge­stra­ße) stand einst sein Ge­burts­haus. An ih­rer Mün­dung in die Wall­stra­ße er­in­nert seit 1992 die Plas­tik „Hom­mage à Blü­cher“ von Rein­hard Buch an die his­to­ri­schen Be­zü­ge. Seit 1963 trägt ei­ne Stra­ße in der Stein­tor­vor­stadt den Na­men Blü­chers.

Mei­ne Da­men und Her­ren,

na­he­zu acht Jah­re hat die Klä­rung von Rechts­fra­gen im Zu­sam­men­hang mit der frü­he­ren Ge­schäfts­füh­rung bei der WIRO in An­spruch ge­nom­men.
Nach den straf­recht­li­chen Ver­fah­ren wur­de jetzt auch der zi­vil­recht­li­che Teil der Ver­fah­ren ab­ge­schlos­sen, die im Zu­sam­men­hang mit der frist­lo­sen Kün­di­gung des da­ma­li­gen al­lei­ni­gen Ge­schäfts­füh­rers der WIRO stan­den. Das Ober­lan­des­ge­richt Ros­tock (OLG) hat jetzt die Be­ru­fung des frü­he­ren Ge­schäfts­füh­rers zu­rück­ge­wie­sen und ihn zu­gleich ver­ur­teilt, ei­nen Be­trag in mitt­le­rer sechs­stel­li­ger Hö­he an die Ge­sell­schaft zu zah­len.

Das Ober­lan­des­ge­richt Ros­tock sieht in dem sei­ner­zei­ti­gen Um­gang mit den Miet­kau­tio­nen der WIRO-Mie­te­rin­nen und -Mie­ter ei­ne Pflicht­ver­let­zung, die ei­ne frist­lo­se Kün­di­gung recht­fer­tig­te. Im Zu­sam­men­hang mit dem Ab­schluss der „Miet­kau­ti­ons­ver­si­che­rung“ ha­be der Klä­ger nicht nur sei­ne Ver­mö­gens­be­treu­ungs­pflich­ten ge­gen­über den Mie­tern der WIRO au­ßer Acht ge­las­sen, son­dern eben­so auch die ihm ob­lie­gen­den Ver­mö­gens­be­treu­ungs­pflich­ten ge­gen­über der Ge­sell­schaft und die­ser ei­nen er­heb­li­chen Scha­den in Hö­he der auf­ge­wand­ten Ver­si­che­rungs­prä­mi­en für die Miet­kau­ti­ons­ver­si­che­rung zu­ge­fügt. Die­sen Be­trag ha­be er da­her an die WIRO zu­rück­zu­zah­len, so das OLG Ros­tock.

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,

die 78. War­ne­mün­der Wo­che lockt der­zeit Tau­sen­de Gäs­te nach War­ne­mün­de – zum Se­geln oder ein­fach nur zum Gu­cken. Am ver­gan­ge­nen Wo­chen­en­de konn­ten wir den zwei­ten Fünf­fach­an­lauf in der Ge­schich­te als Kreuz­fahrt­ha­fen ver­bu­chen und die Vor­be­rei­tun­gen auf die 25. Han­se Sail ge­hen in die Schluss­ge­ra­de.

Al­le die­se Er­fol­ge ent­ste­hen nicht im Selbst­lauf, son­dern sie sind das Er­geb­nis har­ter Ar­beit, Da­für möch­te ich mich recht herz­lich bei al­len Ver­an­stal­tern, Or­ga­ni­sa­to­ren, Auf­trag­ge­bern und –neh­mern, Spon­so­ren, Un­ter­stüt­zern und den vie­len, vie­len eh­ren­amt­lich Tä­ti­gen be­dan­ken!

Ich wün­sche al­len ei­ne er­folg­rei­che Som­mer­sai­son 2015 und uns ein paar hof­fent­lich er­hol­sa­me Ur­laubs­ta­ge!

Vie­len Dank für Ih­re Auf­merk­sam­keit.