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Na­vi­ga­ti­on

Blau­zun­gen­krank­heit

Pres­se­mit­tei­lung vom 02.10.2007

Die Blau­zun­gen­krank­heit brei­tet sich wei­ter aus. An der für den Men­schen un­ge­fähr­li­chen Seu­che er­kran­ken vor­nehm­lich Scha­fe, Rin­der und Zie­gen, aber auch Wild­wie­der­käu­er wie Re­he und Hir­sche.

Die kli­ni­schen Er­schei­nun­gen die­ser Vi­rus­in­fek­ti­on kön­nen sehr un­ter­schied­lich sein. Die Er­kran­kung kann sym­pto­marm ver­lau­fen. Sie kann al­ler­dings auch sehr schnell fort­schrei­ten und zum Ver­en­den in­ner­halb von ein bis zwei Ta­gen füh­ren. Kli­ni­sche Sym­pto­me, die auf ei­ne Er­kran­kung hin­wei­sen sind nicht zwangs­läu­fig "blaue Zun­gen", son­dern eher Fie­ber, Ent­zün­dun­gen mit Blu­tun­gen ins­be­son­de­re am Kopf (Au­gen­li­der, Maul, Zun­ge), Ge­ni­tal­be­reich und Eu­ter so­wie Kreis­lauf­ver­sa­gen. Am deut­lichs­ten sicht­bar sind die Ver­än­de­run­gen im Na­sen­spie­gel­be­reich. Bei Scha­fen kommt es zu Schwel­lun­gen im Kie­fer­be­reich, auf­fäl­lig sind die hier auf­ge­wor­fe­nen Lip­pen.

Ei­ne ur­säch­li­che Be­hand­lung ist nicht mög­lich. Ei­ne Be­hand­lung der Sym­pto­me kann dem Tier je­doch hel­fen die Krank­heit zu über­ste­hen. Als Über­trä­ger des Seu­chen­er­re­gers fun­gie­ren Stech­mü­cken, so ge­nann­te Gnit­zen, de­ren Ak­ti­vi­tät ab­hän­gig von der Ta­ges­zeit ist. Des­halb bie­tet le­dig­lich die ge­ne­rel­le oder stun­den­wei­se Auf­stal­lung der Tie­re ei­nen Schutz vor der Er­kran­kung.

Da die Stech­mü­cken leicht mit dem Wind über wei­te Stre­cken ge­tra­gen wer­den kön­nen, wer­den nicht nur für die un­mit­tel­ba­re Um­ge­bung (20 km Ra­di­us) des be­trof­fe­nen Be­stan­des Schutz­maß­nah­men ge­trof­fen, son­dern auch gro­ßräu­mi­ge Be­ob­ach­tungs­ge­bie­te (150 km-Ra­di­us) ein­ge­rich­tet.

In den letz­ten Ta­gen wur­den ver­mehrt mit Er­kran­kun­gen bei Rin­dern und Scha­fen ein­her­ge­hen­de Aus­brü­che im Land Nie­der­sach­sen un­ter an­de­rem auch im Amt Neu­haus im Land­kreis Lü­ne­burg fest­ge­stellt. Des­halb er­streckt sich das 150 km-Be­ob­ach­tungs­ge­biet nun­mehr über das ge­sam­te Stadt­ge­biet der Han­se­stadt Ros­tock.

Für die Hal­ter emp­fäng­li­cher Tie­re er­ge­ben sich dar­aus Ein­schrän­kun­gen hin­sicht­lich des Trans­por­tes ih­rer Tie­re, die das Ve­te­ri­när- und Le­bens­mit­tel­über­wa­chungs­amt Ros­tock mit der All­ge­mein­ver­fü­gung vom 27.09.2007 an­ge­ord­net hat. Die Ver­fü­gung ist beim Ve­te­ri­när- und Le­bens­mit­tel­über­wa­chungs­amt Ros­tock ein­seh­bar und wird im nächs­ten "Städ­ti­schen An­zei­ger" ver­öf­fent­licht.

Für das Be­ob­ach­tungs­ge­biet gel­ten des­halb ab so­fort beim Trans­port von Zucht-, Nutz- und Schlacht­rin­dern, -scha­fen und -zie­gen ge­son­der­te Schutz­maß­nah­men. Die­se Tie­re dür­fen aus dem Be­ob­ach­tungs­ge­biet in ein frei­es Ge­biet nur un­ter be­stimm­ten Be­din­gun­gen und mit Ge­neh­mi­gung des Fach­diens­tes Ve­te­ri­när- und Le­bens­mit­tel­über­wa­chung ver­bracht wer­den. Um ei­ne recht­zei­ti­ge Ge­neh­mi­gung des Trans­por­tes zu er­mög­li­chen, sind die An­trä­ge min­des­tens zwei Werk­ta­ge vor dem ge­plan­ten Trans­port beim Ve­te­ri­när­amt zu stel­len. Da­ge­gen ist der Trans­port der Tie­re in­ner­halb des Be­ob­ach­tungs­ge­bie­tes oh­ne Ein­schrän­kun­gen mög­lich.

Da es sich bei der Blau­zun­gen­krank­heit um ei­ne an­zei­ge­pflich­ti­ge Tier­seu­che han­delt, ist der Ver­dacht in je­dem Fall dem Ve­te­ri­när­amt zu mel­den und der be­treu­en­de Hof­tier­arzt zu in­for­mie­ren. Te­le­fo­ni­sche Aus­künf­te er­tei­len die Mit­ar­bei­ter des Ve­te­ri­när­am­tes un­ter Tel. 0381 381-8601.