Bürger für Bäume – wie geht es richtig?
Pressemitteilung vom
Der eine oder andere Einwohner möchte für die städtischen Bäume etwas tun und findet dafür leider nicht immer den richtigen Weg. Wiederholt werden ohne Abstimmung junge Bäume in die öffentlichen Grün- und Parkanlagen gepflanzt.
Die Qualität dieser Pflanzungen erfüllt jedoch nicht den Mindeststandard, den das Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege für Baumpflanzungen festgelegt hat und oft sind die Standorte mehr als ungeeignet. Aus diesem Grund müssen die Stadtgärtner diese illegal gepflanzten Bäumchen immer wieder entfernen. Mal stehen sie in einer Sichtachse, mal liegen unterirdisch Versorgungsleitungen, mal sind sie so klein, dass sie beim Mähen einer zweischürigen Wiese glatt übersehen werden. Bei den Einwohnerinnen und Einwohnern, die die Pflanzung mit besten Absichten durchgeführt haben, führt dies oft zu großer Enttäuschung und Empörung.
Die öffentlichen Park– und Grünanlagen sind nicht mit einem Wald zu vergleichen, deshalb müssen Bäume mit einem Mindeststammumfang von 16/18 Zentimetern oder noch besser 18/20 Zentimetern gepflanzt werden, um dem Vandalismus wenigstens etwas entgegen setzen zu können. Außerdem sind sie in dieser Qualität vom Baumschuler entsprechend erzogen, haben einen hohen Kronenansatz für die notwendige Pflege und das Lichtraumprofil. Wenn Einwohnerinnen und Einwohner den Wunsch haben, einen Baum in öffentliche Anlagen zu pflanzen, sollten sie den Weg zum Amt für Stadtgrün finden. Dort werden alle notwendigen Dinge besprochen und auch bei der Pflanzung berücksichtigt, wie beispielsweise das Einholen von Schachtscheinen bei den Versorgungsunternehmen.
Sowohl die Eignung bestimmter Baumarten an diesem Standort als auch das Gestaltungsziel können die Fachleute am besten beurteilen. Die Stadtgärtner freuen sich über motivierte Baumsponsoren ebenso, wie über Baumpaten. Rostocks Einwohnerinnen und Einwohner werden diesbezüglich immer interessierter, denn die Zahl steigt.
Gegenwärtig gibt es 40 Verträge mit Baumpaten in der Hanse- und Universitätsstadt, die sich um insgesamt 81 Bäume kümmern. Gerade in diesem Jahr ist sprichwörtlich jeder zusätzliche Tropfen Wasser für die Bäume ein Segen. Allein im Jahr 2017 hatte das Amt für Stadtgrün 16 Bäume zu verzeichnen, die durch Einwohnerinnen und Einwohner gesponsert wurden, eine erfreuliche Entwicklung.
Unerfreulich ist es allerdings, wenn eine Sponsorpflanzung von Anliegern illegal beschnitten und verstümmelt wird, wie zum Beispiel Am Strom 118. Dort hat der Warnemündeverein und die Jugendgruppe Moewe Geld für eine Baumpflanzung zusammen getragen, die nun vielleicht sogar erneuert werden muss.