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Camille Claudel: Skulpturen und Zeichnungen

Pressemitteilung vom 06.12.2006

Die Ausstellung "Camille Claudel: Skulpturen und Zeichnungen" wird in der Zeit vom 20. Januar bis 1. April 2007in der Kunsthalle Rostock gezeigt. Es werden 53 Skulpturen, drei Gemälde und 27 Zeichnungen der Bildhauerin und Malerin Camille Claudel (1864 - 1943) präsentiert. Diese Ausstellung, die von der ArtusGmbH Dr. Mück konzipiert und realisiert wurde, bietet eine einmalige Gelegenheit zur Präsentation des größten Teils ihres quantitativ begrenzten, aber qualitativ hochkarätigen Gesamtwerkes, das als eigenständiger und unverwechselbarer Beitrag zur Weltkunst gerechnet werden darf.

Die 1864 in Fère-en-Tardenois (Aisne) geborene erste große europäische Bildhauerin hätte es längst verdient gehabt, dass ihr emotional authentisches und künstlerisch vollendetes Oeuvre auch in Deutschland mit einer Retrospektive gewürdigt worden wäre, zumal die erst 17-jährige Bildhauer-Elevin der freien Acadèmie Colarossi (Paris) mit ihrer meisterlich gestalteten Porträtbüste der ALTEN HELENE für die Sensation beim Salon de la Societé des Artistes francais des Jahres 1882 gesorgt und damit die bis dahin ausschließlich von ihren männlichen Kollegen beherrschte Bildhauerzunft in große Unruhe versetzt hatte.

Camille Claudels folgenreiche erste Begegnung mit dem 24 Jahre älteren "Giganten" Auguste Rodin (1840-1917) im Jahre 1883, ihre Rolle als dessen Kollegin, Mitarbeiterin, Rivalin, vor allem jedoch ihre fast zehnjährige, höchst problematische Zusatzrolle als dessen Modell, Muse und heimliche Geliebte -ganz zu schweigen von ihrem tragischen Schicksal 30-jähriger Zwangsinternierung in Nervenheilanstalten -, lieferten nach ihrem Tod (1943) den melodramatischen Stoff für Romane bzw. Filme und Feministinnen ein treffliches Beispiel zur Instrumentalisierung, verstellten jedoch den sachlichen und kritischen Blick auf ihren eigenständigen "weiblichen" Beitrag zur Geschichte französischer und europäischer Bildhauerei zwischen den Jahren 1879 und 1906.

100 Jahre nach Vollendung ihrer letzten Skulptur DIE VERWUNDETE NIOBIDE (1906) soll deshalb das erhaltende Lebenswerk der Camille Claudel aus dem rezeptionshemmenden Schatten Rodins geholt und umfassend in Rostock in einer Ausstellung präsentiert werden.

Die Ausstellung wird in Kooperation mit dem Förderverein Freunde der Kunsthalle e.V. und mit Unterstützung der Familie Sonnevend realisiert. Dem Förderverein ist es gelungen, bereits erste bedeutende Spenden von der Spardabank Berlin e.G., dem Unternehmen Eurawasser und dem Institut Francais einzuwerben. Es ist beabsichtigt, weitere Partner, Spendengeber und Sponsoren zu gewinnen, um eine wirkungsvolle Öffentlichkeitsarbeit zu erreichen. Der Förderverein bittet um Spenden auf das Konto: Freunde der Kunsthalle e.V., Konto 130 0250 00, Deutsche Bank Rostock, BLZ 130 700 24. Auch Kleinspenden sind willkommen.