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Das illustrierte Buch der Frühen Neuzeit ab 14. März im Kloster

Pressemitteilung vom 10.03.2003

10. März 2003

"Das illustrierte Buch der Frühen Neuzeit" ab 14. März im Kloster

Unter dem Titel “Fürst und Land. Das illustrierte Buch der Frühen Neuzeit” wird vom 14. März bis 27. April im Kulturhistorischen Museum Rostock, Kloster zum Heiligen Kreuz, in Zusammenarbeit mit der Universität Rostock eine Ausstellung gezeigt.

Alte Bücher erwecken heute oft Erstaunen wegen ihrer kostbaren Gestaltung. Große Formate, schwere Einbände aus teurem Leder und ein reichhaltiges Bildprogramm waren in der Geschichte Mittel, um aus einem Buch ein Instrument der Prachtentfaltung zu machen. Durch Buchdruck, Holzschnitt und Kupferstich wurde seit dem 16. Jahrhundert eine neue mediale Welt geschaffen, die von Fürsten und Königen, Adligen und Städten zur Propagierung ihrer Ziele nutzbar gemacht wurde. Sie förderten Bücher, in denen sich ihre Leistungen und der Ruhm ihrer Familie innerhalb der europäischen Fürstengesellschaft verbreiten ließen. Militärische Erfolge, edle Abstammung, bedeutsame Heiratsverbindungen waren daher Thema von Publikationen. Andere Werke zeugen von der Geschichte und der Gegenwart eines Landes oder hielten das Zeitgeschehen in Text und Bild fest. In einer Epoche, die Zeitungen kaum kannte, waren Bücher neben Flugschriften die einzigen Schriftmedien, die für die Verbreitung wichtiger Ereignisse sorgen konnten.

Was Autoren und Auftraggeber mit ihren Werken jeweils beabsichtigt haben, soll an vier Themenfeldern hier vorgeführt werden: Fürstenrepräsentation, Landesbeschreibung, Zeitgeschehen und Welterfahrung bilden den Rundgang durch die Ausstellung. Kostbare Drucke mit eindrucksvollen Illustrationen aus den reichhaltigen Sammlungen der Universitätsbibliothek Rostock, zum Teil selten oder noch nie gezeigt, bilden den Rahmen für ein Panorama des historischen Europa.

Die Ausstellung ist ein Ergebnis der Zusammenarbeit des Kulturhistorischen Museums mit dem Historischen Institut und der Bibliothek der Universität Rostock und wird nun im Kloster zum Heiligen Kreuz präsentiert.

Ergänzt wird die Präsentation durch eine besondere Rarität: Erstmals seit Jahren wird einer der größten Schätze der Universitätsbibliothek, der berühmte Rostocker Große Atlas aus dem Jahr 1664, wieder gezeigt. Das monumentale niederländische Kartenwerk aus fürstlichem Besitz gilt neben dem Kurfürstenatlas der Berliner Staatsbibliothek und dem Altlas der British Library in London als größtes Buch der Welt. Wegen der außergewöhnlichen Empfindlichkeit des Papiers kann der Große Atlas nur zwei Wochen, vom 14. bis zum 30. März, präsentiert werden. Da eine Spezialvitrine in den nötigen Dimensionen zur Verfügung steht, ist es erstmals möglich, den Atlas die gesamte Zeit aufgeschlagen zu zeigen.

Wegen des zu erwartenden großen Interesses an diesem außergewöhnlichen Stück finden vom 14. bis zum 30. März täglich außer montags um 14.00 Uhr öffentliche Führungen zum Großen Atlas und durch die Ausstellung “Fürst und Land. Das illustrierte Buch der Frühen Neuzeit” statt. Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags jeweils von 11 bis 17 Uhr geöffnet. x x

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