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Dauerausstellung „Niederländische Kunst“ im Kulturhistorischen Museum Rostock neu gestaltet

Pressemitteilung vom 12.03.2014

Nach Umgestaltung und Modernisierung präsentiert das Kulturhistorische Museum Rostock jetzt seine Dauerausstellung „Niederländische Kunst“ inhaltlich und gestalterisch in neuem Gewand. Damit ist ein weiteres überregional bedeutendes Highlight für Rostocker und Gäste der Stadt neu gestaltet wieder zugänglich.

Die Sammlung niederländischer Kunst des Kulturhistorischen Museums Rostock gehört zu den wichtigsten Sammlungen in Norddeutschland und ist einmalig im Nordosten der Bundesrepublik. Die ungewöhnlich zahlreiche Kollektion von Gemälden wird durch eine umfangreiche Sammlung von Grafiken ergänzt. Die neu gestaltete und technisch modernisierte Dauerausstellung präsentiert sich den Besucherinnen und Besuchern in neuer und ergänzter Hängung. Neben Gemälden von Dou, Hondecoeter, Ruysdael und Gruyter und anderen bietet sie nun erstmals auch die Möglichkeit, Beispiele aus der bedeutenden Sammlung niederländischer Grafik zu präsentieren, darunter Werke von Grafiken von Ostade, Berchem, Rembrandt und van Dyck.

Im Gegensatz zur Sammlung des Staatlichen Museums Schwerin, die auf fürstliche Erwerbungen zurückgeht, entstand die Rostocker Kollektion im Ergebnis bürgerlicher Sammeltätigkeit. Basierend auf Schenkungen bedeutender Rostocker Familien im späten 19. Jahrhundert wuchs ein Bestand, der einen Überblick über die bürgerliche Sammeltätigkeit im 18. und 19. Jahrhundert bietet.

Die Auswahl ermöglicht anhand der einzelnen Genres einen Überblick über die Entwicklung der Malerei in den Niederlanden seit dem Goldenen Zeitalter und präsentiert die bedeutenden Stücke aus den Beständen des Museums. Der ganze Reichtum des Lebens in der Natur und der Gesellschaft fand sich in den Gattungen der Malerei des Goldenen Zeitalters wieder. Bildnisse und Gruppenbilder waren gefragt, noch mehr die mit erlesenen Farben versehene Interieurmalerei mit Menschen in Innenräumen wie in der „Musikalischen Unterhaltung“ von N. Verkolje oder auch die Genredarstellungen von A. van Ostade und C. Bega. Andere bildeten ihre Meisterschaft im Tierbild aus, wie der unter dem Einfluss von P. Potter stehende F. v. Severdonck. Selbst das Stillleben, so von W. Kalf und W. van Aelst, erhält nun eine wichtige Rolle im holländischen Themenspektrum: Ein ganz besonderes Werk schuf die Schülerin van Aelsts R. Ruysch mit ihrem „Stillleben mit Insekten“. Die Landschaftsmalerei, wie von S. van Ruisdael und J. Brueghel d. J., fand großes Interesse. Das Seestück kündete von der Handels- und Seemacht. Der in ganz Europa geschätzte Marinemaler L. Backhuysen inspirierte J. W. Gruyter und A. Hulk noch im 19. Jahrhundert zu ihren Werken. Die Historienmalerei, wie von P. J. van Laar und K. Dujardin, hatte trotz aller Neuerungen in der niederländischen Malerei die oberste Ebene in der Hierarchie der Gattungen behauptet.