Die Landespilzausstellung öffnet zum 25. Mal ihre Pforten

4. September 2002

Die Landespilzausstellung öffnet zum 25. Mal ihre Pforten

Zu einer schönen Tradition ist die jährliche Landespilzausstellung im Botanischen Garten der Universität Rostock geworden. Sie findet nun schon zum 25. Mal traditionell am letzten Wochenende im September auf dem Freigelände in der Hamburger Straße 28 als Pilzlehrschau statt, um neben der Präsentation der Formenvielfalt dieser sehr interessanten Organismengruppe die Aufklärung über Pilze und ihre Vergiftungen in den Vordergrund zu stellen.

Initiator der ersten Pilzpräsentation war 1978 die damalige Kustodin des Botanischen Gartens, Dr. Isolde Geißler, die auch während der ersten 15 Jahre die Gesamtorganisation in ihren Händen hatte. Die Materialbeschaffung für die ersten Ausstellungen erfolgte vor allem durch den viel zu früh verstorbenen Kreisnaturschutzbeauftragten Joe Duty mit seiner Arbeitsgemeinschaft, Dr. Volkbert Kell mit Studenten und Kollegen der Sektion Biologie der Universität Rostock und durch Angestellte des Botanischen Gartens. In späteren Jahren waren es vor allem die Rostocker Pilzberater, die die Ausstellung durch Materialsammlung und Pilzbestimmung engagiert unterstützten.

Während auf der ersten Pilzausstellung lediglich einige Dutzend Pilzarten gezeigt werden konnten, hat sich der Umfang der Pilzgalerie inzwischen erheblich erweitert. Je nach Pilzsaison liegt die Zahl der vorgestellten Arten nunmehr zwischen 280 und 350. Insgesamt sahen bisher etwa 75.000 interessierte Besucher diese Ausstellung, die heute sicherlich die größte Pilzschau Norddeutschlands ist. Nach Präsentation und Ausmaß in Quadratmetern sowie vom Angebot von meist mehr als 300 Frischpilzarten ist sie wahrscheinlich die größte Freiland-Pilzausstellung in Deutschland.

War es in den ersten Jahren noch eine reine Pilzlehrschau, so wurde die Ausstellung später besonders durch die Aktivitäten des Technischen Leiters des Botanischen Gartens, Bernd Springer, und des jetzigen Kustos, Dr. Johannes Nauenburg, durch Führungen besonders für Schulklassen, einen Lehrpfad, Kinderquiz und Bastelmöglichkeiten der Botanikschule, Pflanzenbasare der Kakteen-AG, einen Pilzbücherverkauf, eine Pilzbriefmarkenausstellungen von Arthur Frank und Imbissstände zur Pilzverkostung erweitert.

Großen Zuspruch finden während der dreitägigen Pilzpräsentation die parallel dazu durchgeführten Pilzberatungen. Die fünf Rostocker Pilzberater und die Pilzberaterin des Landkreises Bad Doberan sortieren in dieser Zeit das von den Pilzsammlern mitgebrachte Pilzmaterial in “essbar”, “ungenießbar” und “giftig” und geben außerdem manch wertvollen Hinweis zum Sammeln und Verarbeiten der Pilze. Bei der Materialbeschaffung, Pilzbestimmung und Pilzberatung engagieren sich seit vielen Jahren auch etliche Pilzspezialisten aus ganz Norddeutschland, wie die früheren Landespilzsachverständigen Dr. Ingeborg Schmidt (Stralsund), Brigitte Schurig (Schwerin), der jetzige Landespilzbeauftragte Dr. Lutz-Werner Schröder vom Landesgesundheitsamt Mecklenburg-Vorpommern (Greifswald), und Prof. Dr. Jürgen Schwik (Hohen Wieschendorf). Dr. Volkbert Kell
Leitender Pilzberater der Hansestadt Rostock x x

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