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Na­vi­ga­ti­on

Ein druck­fri­sches Falt­blatt be­weist: Laut ist out

Pres­se­mit­tei­lung vom 12.10.1999


Ei­ne Auf­klä­rungs­schrift von Schü­lern für Schü­ler zu Ge­fah­ren des Lärms

Die Idee wur­de am Ran­de der Ge­sund­heits- und Um­welt­ta­ge im ver­gan­ge­nen Jahr ge­bo­ren. Ein Falt­blatt soll­te ins­be­son­de­re Ju­gend­li­che über Lärm und sei­ne Ge­fah­ren auf­klä­ren. In­for­ma­tio­nen wa­ren wäh­rend ei­nes Fach­fo­rums zu "Um­welt­ein­flüs­sen in Ros­tock und ih­ren Aus­wir­kun­gen auf die Ge­sund­heit der Ros­to­cker Be­völ­ke­rung" zur Spra­che ge­kom­men. Dr. Uwe Sie­vert von der HNO-Kli­nik der Uni­ver­si­tät Ros­tock re­fe­rier­te über Aus­wir­kun­gen von Lärm. An­hand von Bei­spie­len wur­den ge­sund­heit­li­che Fol­gen bei ju­gend­li­chen Pa­ti­en­ten er­läu­tert, die zum Bei­spiel die Dis­co oder ein Rock-Kon­zert be­such­ten.

Die Ar­beits­grup­pe für Kom­mu­na­le Ge­sund­heits­för­de­rung nahm Kon­takt zu Schü­lern des Thü­nen-Gym­na­si­ums auf, die sich mit dem The­ma Lärm be­reits be­schäf­tigt hat­ten. Ein Falt­blatt zur Auf­klä­rung an­de­rer Schü­ler soll­te ent­wi­ckelt wer­den. Ge­mein­sam mit dem Lär­m­ex­per­ten und dem Um­welt­be­ra­tungs­zen­trum hat­ten sie in ih­rer Schu­le Lärm­mes­sun­gen durch­ge­führt und die Er­geb­nis­se in Dia­gram­men zu­sam­men­ge­faßt. Er­geb­nis­se ih­rer Un­ter­su­chun­gen: Mehr als die Hälf­te der Schü­ler hört zu laut Mu­sik. So hat­ten 80 Schü­ler am Walk­man für sich selbst die "op­ti­ma­le Laut­stär­ke" ein­ge­stellt. Ent­spre­chen­de Mes­sun­gen er­ga­ben aber, daß sich 78 Pro­zent frei­wil­lig der Ge­fahr aus­set­zen, Hör­schä­den zu er­lei­den. Lärm­schwer­hö­rig­keit ist nicht heil­bar, er­fuh­ren die Schü­ler von den Fach­leu­ten. In­zwi­schen liegt das Falt­blatt im Ent­wurf vor. Mit tol­len Ide­en und kla­ren Vor­stel­lun­gen hat­ten sich die Schü­ler von An­fang an be­tei­ligt. Wie man Ju­gend­li­che an­spre­chen mü­ß­te, was in das Falt­blatt hin­ein soll­te, wie es zu ge­stal­ten sei, wu­ß­ten sie ge­nau.

Das Gra­phik­de­sign­bü­ro G4 hat­te sich dar­auf ein­ge­stellt. Auf die­se Wei­se lern­ten bei der Ent­wick­lung des Falt­blat­tes bei­de Sei­ten. Die Gra­phi­ke­rin­nen: Wie se­hen Ju­gend­li­che ein bri­san­tes The­ma und des­sen Um­set­zung? Die Gym­na­si­as­ten: Wie ent­steht ein Falt­blatt vom Ent­wurf bis zum Druck? Das Um­welt­be­ra­tungs­zen­trum schlie­ß­lich über­nahm die Fi­nan­zie­rung des Dru­ckes, so daß seit Sep­tem­ber die Pu­bli­ka­ti­on un­ter dem Mot­to "Laut ist out" wirk­lich vor­liegt. Al­le Be­tei­lig­ten sind sich ei­nig, daß sich das Er­geb­nis ih­rer Zu­sam­men­ar­beit se­hen las­sen kann.

Da­mit das druck­fri­sche Falt­blatt nun die er­reicht, für die es wirk­lich ge­dacht ist, wur­de auch über den Ver­trieb ge­mein­sam nach­ge­dacht. Vor­schlä­ge gab es vie­le: Mög­lich wä­re die Ver­tei­lung auf ei­ner Schü­ler­kon­fe­renz oder per Post­wurf­sen­dung an al­le Ros­to­cker Schu­len. Den meis­ten ge­fiel, daß Me­di­en­märk­te die Walk­mans gleich mit Auf­klä­rung an Ju­gend­li­che ver­kau­fen. Das Pro­jekt ist al­so noch nicht zu En­de. Ei­gent­lich be­ginnt es erst . . . Für die AG "Kom­mu­na­le Ge­sund­heits­för­de­rung"
Dr. An­ge­li­ka Bau­mann