Ein druckfrisches Faltblatt beweist: Laut ist out
Pressemitteilung vom
Eine Aufklärungsschrift von Schülern für Schüler zu Gefahren des Lärms
Die Idee wurde am Rande der Gesundheits- und Umwelttage im vergangenen Jahr geboren. Ein Faltblatt sollte insbesondere Jugendliche über Lärm und seine Gefahren aufklären. Informationen waren während eines Fachforums zu "Umwelteinflüssen in Rostock und ihren Auswirkungen auf die Gesundheit der Rostocker Bevölkerung" zur Sprache gekommen. Dr. Uwe Sievert von der HNO-Klinik der Universität Rostock referierte über Auswirkungen von Lärm. Anhand von Beispielen wurden gesundheitliche Folgen bei jugendlichen Patienten erläutert, die zum Beispiel die Disco oder ein Rock-Konzert besuchten.
Die Arbeitsgruppe für Kommunale Gesundheitsförderung nahm Kontakt zu Schülern des Thünen-Gymnasiums auf, die sich mit dem Thema Lärm bereits beschäftigt hatten. Ein Faltblatt zur Aufklärung anderer Schüler sollte entwickelt werden. Gemeinsam mit dem Lärmexperten und dem Umweltberatungszentrum hatten sie in ihrer Schule Lärmmessungen durchgeführt und die Ergebnisse in Diagrammen zusammengefaßt. Ergebnisse ihrer Untersuchungen: Mehr als die Hälfte der Schüler hört zu laut Musik. So hatten 80 Schüler am Walkman für sich selbst die "optimale Lautstärke" eingestellt. Entsprechende Messungen ergaben aber, daß sich 78 Prozent freiwillig der Gefahr aussetzen, Hörschäden zu erleiden. Lärmschwerhörigkeit ist nicht heilbar, erfuhren die Schüler von den Fachleuten. Inzwischen liegt das Faltblatt im Entwurf vor. Mit tollen Ideen und klaren Vorstellungen hatten sich die Schüler von Anfang an beteiligt. Wie man Jugendliche ansprechen müßte, was in das Faltblatt hinein sollte, wie es zu gestalten sei, wußten sie genau.
Das Graphikdesignbüro G4 hatte sich darauf eingestellt. Auf diese Weise lernten bei der Entwicklung des Faltblattes beide Seiten. Die Graphikerinnen: Wie sehen Jugendliche ein brisantes Thema und dessen Umsetzung? Die Gymnasiasten: Wie entsteht ein Faltblatt vom Entwurf bis zum Druck? Das Umweltberatungszentrum schließlich übernahm die Finanzierung des Druckes, so daß seit September die Publikation unter dem Motto "Laut ist out" wirklich vorliegt. Alle Beteiligten sind sich einig, daß sich das Ergebnis ihrer Zusammenarbeit sehen lassen kann.
Damit das druckfrische Faltblatt nun die erreicht, für die es wirklich gedacht ist, wurde auch über den Vertrieb gemeinsam nachgedacht. Vorschläge gab es viele: Möglich wäre die Verteilung auf einer Schülerkonferenz oder per Postwurfsendung an alle Rostocker Schulen. Den meisten gefiel, daß Medienmärkte die Walkmans gleich mit Aufklärung an Jugendliche verkaufen. Das Projekt ist also noch nicht zu Ende. Eigentlich beginnt es erst . . . Für die AG "Kommunale Gesundheitsförderung"
Dr. Angelika Baumann