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Na­vi­ga­ti­on

Ei­nen küh­len Kopf be­wah­ren - Rich­ti­ges Ver­hal­ten bei ex­tre­men Hit­ze­wel­len

Pres­se­mit­tei­lung vom 18.07.2022 - Um­welt und Ge­sell­schaft

Die Stadt­ver­wal­tung bit­te al­le Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker und ih­re Gäs­te, sich auf die pro­gnos­ti­zier­te Hit­ze­wel­le am Diens­tag und Mitt­woch vor­zu­be­rei­ten.

Die Län­der Süd- und West­eu­ro­pas lei­den seit Wo­chen un­ter ex­trem hei­ßen Tem­pe­ra­tu­ren und ver­hee­ren­der Dür­re. Be­son­ders Por­tu­gal, Spa­ni­en, Frank­reich, Ita­li­en und Grie­chen­land sind stark be­trof­fen. Die durch die Tro­cken­heit und Hit­ze aus­ge­lös­ten Wald­brän­de ha­ben be­reits et­li­che Hekt­ar Land ver­wüs­tet. Ita­li­en hat in fünf Re­gio­nen ei­nen Dür­re-Not­stand aus­ge­ru­fen.

Auch für Deutsch­land hat der Deut­sche Wet­ter­dienst be­reits Hit­ze­war­nun­gen her­aus­ge­ge­ben. Be­son­ders der Diens­tag und Mitt­woch kön­nen sehr heiß wer­den, ver­ein­zelt so­gar bis zu 40 Grad Cel­si­us in Nord­rhein-West­fa­len. Für Ros­tock zei­gen die Wet­ter­pro­gno­sen be­son­ders für Mitt­woch Tem­pe­ra­tu­ren von 34 Grad Cel­si­us bis 36 Grad Cel­si­us.

Nicht je­dem macht ex­tre­me Hit­ze glei­cher­ma­ßen zu schaf­fen. Kin­der, äl­te­re Per­so­nen und Men­schen mit ein­ge­schränk­ter An­pas­sungs­fä­hig­keit und die­je­ni­gen, die ei­ne Ar­beit mit über­wie­gen­der Au­ßen­tä­tig­keit durch­füh­ren, ge­hö­ren je­doch zu den sen­si­blen Be­völ­ke­rungs­grup­pen, bei de­nen Hit­zestress zu stei­gen­den Ge­sund­heits­pro­ble­men füh­ren kann. Auch das Stadt­grün lei­det un­ter Hit­ze und Tro­cken­heit. Be­son­ders in Städ­ten ist es in dicht be­bau­ten Be­rei­chen auf­grund der ge­rin­ge­ren Durch­lüf­tung häu­fig deut­lich wär­mer als am Stadt­rand oder im Um­land. Ver­mei­den Sie bei ex­tre­mer Hit­ze ei­nen Auf­ent­halt im Frei­en! Wenn es sich be­ruf­lich oder pri­vat je­doch nicht ver­mei­den lässt, soll­ten ei­ni­ge Ver­hal­tenstipps be­ach­tet wer­den, um die Hit­ze­be­las­tung so weit wie mög­lich zu re­du­zie­ren.

Hol­ger Mat­thä­us, Se­na­tor für In­fra­struk­tur, Um­welt und Bau ruft die Be­völ­ke­rung zur Vor­sicht auf: „Hit­zestress ist ei­ne schwe­re Be­las­tung für Men­schen und Tie­re! Da­mit soll­te nie­mand leicht­fer­tig um­ge­hen und wir soll­ten vor­be­rei­tet sein!"

Grund­sätz­lich gilt:

  • Viel Trin­ken und leich­te Mahl­zei­ten zu sich neh­men!
    Trin­ken Sie aus­rei­chend und re­gel­mä­ßig über den Tag ver­teilt, min­des­tens 1,5 Li­ter – bei ex­tre­mer Hit­ze kann sich der Be­darf schnell auf das Dop­pel­te er­hö­hen. Emp­foh­le­ne Ge­trän­ke bei Hit­ze sind Lei­tungs­was­ser, Mi­ne­ral­was­ser, ge­kühl­ter Kräu­ter­tee oh­ne Zu­cker­zu­satz, Tee mit Min­ze und Zi­tro­ne.
  • Fet­tes Es­sen liegt bei Hit­ze be­son­ders schwer im Ma­gen und be­las­tet den Kreis­lauf zu­sätz­lich. Es­sen Sie meh­re­re klei­ne Mahl­zei­ten mit mög­lichst ho­hem Was­ser­ge­halt. Sa­la­te, Ge­mü­se und Obst eig­nen sich gut für hei­ße Ta­ge.
  • Lüf­ten Sie nur früh­mor­gens und nachts. Tags­über soll­ten Fens­ter, Ja­lou­si­en und Vor­hän­ge ge­schlos­sen blei­ben.
  • Küh­len Sie ih­ren Kör­per mit ein­fa­chen Me­tho­den wie ei­nem küh­len­den Fuß­bad. Auch küh­len­de Kör­per­lo­tio­nen oder ein Ther­mal­was­ser-Spray kön­nen Ih­nen Lin­de­rung ver­schaf­fen. Bei star­ker Hit­ze hel­fen auch feuch­te Um­schlä­ge – bei der Was­ser­ver­duns­tung ent­steht so ein Kühl-Ef­fekt.
  • Ver­mei­den Sie kör­per­li­che Ak­ti­vi­tät wäh­rend der hei­ßes­ten Ta­ges­zeit (ca. 11 bis 15 Uhr) und bei ho­hen Ozon­be­las­tun­gen. Neh­men Sie Ge­trän­ke mit.
  • Son­nen­schutz nicht ver­ges­sen! Nicht nur die Hit­ze, auch die UV-Strah­lung birgt Ge­fah­ren. Tra­gen Sie leich­te, hel­le Klei­dung und ei­nen Son­nen­hut. Die Ver­wen­dung von Son­nen­creme soll­te selbst­ver­ständ­lich sein.
  • Su­chen Sie küh­le Or­te auf! Ein küh­ler Ort kann ne­ben dem Stadt­park oder dem ver­schat­te­ten Spiel­platz auch ei­ne Kir­che sein. Oder ei­ne Bi­blio­thek oder ein Ein­kaufs­zen­trum. Auch hier kön­nen Sie noch ein­mal durch­at­men, be­vor es wie­der nach drau­ßen geht.

Bit­te den­ken Sie an das Stadt­grün! Wenn die Pflan­zen in Ih­rem Wohn­um­feld die Köp­fe hän­gen las­sen, gie­ßen Sie sie. Sie kön­nen sich da­zu mit Ih­ren Nach­barn zu­sam­men­schlie­ßen und ein Gieß­netz­werk bil­den.

Nach­bar­schafts­hil­fe ist wich­tig! Schau­en Sie bei Ih­ren äl­te­ren oder kran­ken Nach­barn vor­bei und ge­ben Sie Hil­fe.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen und Tipps zum Um­gang mit der Hit­ze hat das Um­welt­bun­des­amt mit dem „Hit­ze-Knig­ge“ zu­sam­men­ge­stellt. Die­ser steht auch auf der Sei­te des Am­tes für Um­welt- und Kli­ma­schutz zum Down­load be­reit: Der Hit­ze­knig­ge
Der Hit­ze­knig­ge liegt eben­falls im Rat­haus, in der Stadt­bi­blio­thek und in der Tou­ris­mus­zen­tra­le aus.

Die täg­li­chen Ozon­wer­te wer­den vom Lan­des­amt für Um­welt, Na­tur­schutz und Geo­lo­gie er­fasst: Ozon­wer­te

Ros­tocks La­ge an der Ost­see und die sehr stra­te­gi­sche Stadt­pla­nung sind ein wich­ti­ger Vor­teil bei der Re­ak­ti­on auf Hit­ze­wel­len. Zum ei­nen gibt es den na­tür­li­chen Land-See­wind-Ef­fekt, der tags fri­sche See­luft in das Bin­nen­land zieht und nachts für ab­lan­di­gen Wind sorgt. Da­mit ver­bun­den sind auch hö­he­re Luft­feuch­tig­kei­ten. Zum an­de­ren gibt es seit fast 20 Jah­ren ei­nen Kli­ma­funk­ti­ons­plan, der ge­nau die­se Ef­fek­te durch Stadt­ent­wick­lung un­ter­stützt: die Frei­hal­tung von Frisch­luft­bah­nen und die Ent­wick­lung grü­ner Ach­sen zwi­schen Stadt-Um­land; ver­an­kert im Flä­chen­nut­zungs­plan.

Ros­tocks Se­na­tor Hol­ger Mat­thä­us ab­schlie­ßend: „Die städ­ti­sche In­fra­struk­tur ist auf ei­nem strin­gen­ten Weg für die nö­ti­ge Kli­ma­wan­del­an­pas­sung; es be­darf zwei­fel­los aber noch wei­te­rer kon­se­quen­ter Maß­nah­men um bei den lau­fen­den Än­de­run­gen im­mer an­ge­mes­sen agie­ren zu kön­nen!"