Einsteigen. Aufsteigen. Umsteigen leicht gemacht - EU-Projekt cities.multimodal macht Rostock mobil
Pressemitteilung vom
Bequem mit dem Lastenrad zum Picknick an den Strand, schnell unterwegs noch den platten Reifen aufpumpen und falls es doch mal regnet, einfach das Carsharing-Auto für den Großeinkauf nehmen - so einfach und umweltfreundlich kann Mobilität sein.
Dreieinhalb Jahre hatte das Amt für Mobilität gemeinsam mit 15 Projektpartnern aus dem Ostseeraum Lösungen für eine umweltfreundlichere Mobilität in der Stadt entwickelt. Kommunen wie Riga, Aarhus, Danzig oder eben Rostock stehen vor ähnlichen Herausforderungen: hohe Verkehrsbelastung, extremer Parkdruck, Luftverschmutzung und Lärm – Folgen eines hohen Anteils des Kfz-Verkehrs. 2012 hat sich Rostock das Ziel gesetzt diesen auf 30 Prozent zu reduzieren. Im Rahmen des Projektes cities.multimodal, welches von der EU über das Förderprogramm Interreg Ostseeraum finanziert wurde, erhielt die Stadt eine halbe Millionen Euro um Pilotprojekte zur Förderung der Alternativen zum privaten PKW zu entwickeln.
„Unsere Idee war es, die verschiedenen Verkehrsmittel Bus, Bahn, Car- und Bikesharing aber auch sichere Fahrradabstellanlagen zu bündeln und sichtbarer zu machen“, so Steffen Nozon, Leiter des EU-Projektes. So konzipierten und erbauten die Städte Vilnius, Riga, Aarhus, Kalmar, Guldborgsund und Rostock pilothaft sogenannte Mobilpunkte, jeweils angepasst an die lokalen Bedingungen. Die drei Rostocker Piloten stehen in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt (KTV) und verknüpfen Carsharing-Stellplätze mit Lastenrädern im Verleih, Fahrradabstellbügel und den ÖPNV. Auch das kleine, vollautomatische Lastenradverleihsystem HRO-BIKE wurde über das Projekt initiiert und der Testbetrieb finanziert. „Wir wollen attraktive, alternative Verkehrsmittel direkt vor die Haustür der Einwohnerinnen und Einwohner bringen“, betont Stefan Krause, Leiter des Amtes für Mobilität. „Dank des EU-Projektes cities.multimodal haben wir in der KTV viel Praxiserfahrung sammeln können. Nun heißt es, die Konzepte langfristig und stadtweit anzuwenden.“
Neben den Mobilpunkten wurde auch das Mobilitätskonzept für das neu entstehende Quartier „Wohnen am Werftdreieck“ in Kooperation mit der WIRO realisiert, welches zukünftig als Blaupause für weitere Neubauvorhaben dienen kann. Ein im Kern autoarmes Wohngebiet, in dem den zukünftigen Mietern in den zwei Quartiersgaragen neben e-Ladepunkten, Carsharing und zahlreichen Fahrradstellplätzen auch Lasten- und e-Fahrräder, Einkaufstrolleys oder e-Tretroller bereitgestellt werden sollen.
Im März endete nun das EU-Projekt, doch die Stadtverwaltung arbeitet bereits an der Weiterführung der Projektergebnisse. Damit Carsharing und die Lastenräder noch mehr Rostockerinnen und Rostockern zugänglich gemacht werden, entwickelt das Amt für Mobilität gerade ein Ausbaukonzept für die Mobilpunkte. Zukünftig sollen jährlich mehrere neue Standorte stadtweit entstehen. Parallel sucht die Verwaltung aktuell einen langfristigen Betreiber für das Lastenradverleihsystem und plant auch hier ab August die Erweiterung um neue Räder und Ausleihstationen. Lisa Wiechmann, die die Rostocker Projektaktivitäten drei Jahre lang koordinierte, fasst zusammen: „Cities.multimodal hat aufgezeigt, wie wir den Zugang zu nachhaltiger Mobilität verbessern können. Nun müssen wir konsequent an der Umsetzung arbeiten, damit Rostock weiterhin so lebenswert bleibt.“