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Erneuerung Friedrich-Franz-Straße

Pressemitteilung vom 04.10.2011

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Rahmen der Städtebaulichen Gesamtmaßnahme „Rostock- Seebad Warnemünde“ ist die Friedrich- Franz- Straße für die Jahresscheibe 2012 zur grundhaften Erneuerung vorgesehen.
Hier ist die Verkehrssicherheit nur noch eingeschränkt gewährleistet. Insbesondere defekte Borde und Gehwegbereiche auf Grund des oberflächennahen Wurzelbestandes stellen eine Unfallgefahr dar. Die Schäden an den Verkehrsanlagen lassen sich nicht mehr durch kleinflächige Reparaturen bzw. Flickarbeiten beheben. Die durch den städtischen Bauhof geleisteten Reparaturarbeiten haben auf Grund der substanziellen Art der Schäden keine Bestandsdauer. Mit dem fortschreitenden Wurzelauswuchs in den Gehwegen konnten die losen Gehwegplatten nur noch aufgenommen und die schadhaften Bereiche mit Brechsand verfüllt werden.

Die Sanierung der Straßen des historischen Stadtkerns von Warnemünde ist längst überfällig – nicht nur für das Wohlbefinden der Anwohner selbst, sondern auch als Schaufenster für Gäste der Kreuzfahrtschiffe und Besucher. Unter diesen Prämissen stehen die Vorbereitungen der bislang umfangreichsten Straßensanierungen im Ortskern von Warnemünde.

In diesem Zusammenhang möchte ich Sie über den vorliegenden Planungsstand für die Friedrich- Franz- Straße informieren. Des Weiteren werden die sich daraus ergebenden Planungsschritte vom Vorhabensträger im Ortsbeirat vorgestellt und erläutert.
Im Zuge der Grundlagenermittlung erfolgten in der 30. KW bereits Aufgrabungen für die Suchschachtungen zur Dokumentation des unterirdischen Bauraumes. Hinsichtlich der Erhaltungswürdigkeit der vorhandenen Linden sowie den Folgen der geplanten Baumaßnahmen auf den vorhandenen Baumbestand hat sich die Hansestadt Rostock an das Institut für Baumpflege in Hamburg gewandt. Die Begutachtung und Auswertung wurde von Herrn Prof. Dr. Dujesiefken als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für holzbiologische Baumanalysen, Baumpflege und –sanierung durchgeführt.

Das Dickenwachstum der dicht am Fahrbahnrand stehenden Bäume ist der Grund für Verwerfungen. Häufig sind Wurzeln auch zwischen die Hochborde gewachsen, drücken diese auseinander und wachsen im Farbahnrandbereich ein. Der Hauptanteil der Wurzeln liegt unter den beidseitigen Gehwegen dicht unterhalb des Plattenbelages bis hin zu den Gebäuden. Durchmesser und Menge der Wurzeln sind deutlich größer als in der Fahrbahn. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass eine grundhafte Erneuerung der Fahrbahn nur unter gewissen Voraussetzungen bei gleichzeitigem Erhalt der Bäume leistbar wäre. Die Erneuerung der Gehwege wird jedoch selbst ohne Herstellung eines neuen Unterbaus nur bedingt bzw. nur in Teilen möglich, da in vielen Fällen die vorhandenen Gehwegplatten unmittelbar auf den Wurzeln liegen.

Auf dieser Grundlage wurden Varianten zur Planung aufgestellt, die im Rahmen des neuen Beteiligungsverfahrens der Öffentlichkeit auf diesem Wege im Vorfeld zugänglich gemacht werden.
Folgendes ist vorgesehen:
Die Lagepläne enthalten vier Varianten, wobei es vorrangig um die Festlegung des Straßenquerschnittes im Zusammenhang mit den sich daraus ergebenen Bedingungen und Konsequenzen geht. In der Ausgangsbasis ist immer die Rettungswegsicherung zu gewährleisten. Die Anzahl der verbleibenden PKW- Stellplätze steht in Abhängigkeit mit der jeweils verbleibenden Fahrbahnbreite. In einer tabellarischen Zusammenstellung wurde der vorhandene Bestand mit den wesentlichen Kriterien der vorliegenden Varianten verglichen. Die Investitionskosten sind miteinander vergleichbar, da die Auswahl des Materials die entscheidende Größe darstellt und hierbei nicht im Vordergrund steht.

Das Planungskonzept der Variante 1 und 2 wurde darauf abgestellt, die für einen Baumerhalt notwendige Verschmälerung der Fahrbahn als Voraussetzung zu schaffen. Auch in den Gehwegen wäre im Baumbereich eine Einengung auf Grund der massiven Stammwurzeln zwingend erforderlich. Des Weiteren ist zu beachten, dass weder eine Plattierung noch Pflasterung in diesen Bereichen möglich sein wird. Eine Abdeckung des oberflächennahen Wurzelwerkes mit Brechsand wäre die einzige Alternative, der aber auch für die Stadt einen erhöhten Instandhaltungsaufwand mit sich brächte.

Die Varianten 3 und 4 gehen von Baumneupflanzungen in unterschiedlicher Weise aus. In Abhängigkeit dessen würde bei Variante 3 mit einseitigen Baumneupflanzungen auf der Westseite ein beidseitiges Längsparken angeordnet werden können. Bei einer beidseitigen Baumneupflanzung, wie in Variante 4 dargestellt, könnte nur ein einseitiges Längsparken gewährleistet werden. Beide Varianten ermöglichen einen grundhaften Ausbau des Gehweges in regelkonformer Breite, der dadurch für mobilitätseingeschränkte Personen uneingeschränkt nutzbar sein würde.

Ich bedanke mich für Ihr Interesse für diese für Warnemünde und die Hansestadt Rostock bedeutsame Maßnahme, deren Planung durch alle Beteiligten in großer Verantwortung vorgenommen wird, um sich im Ergebnis noch würdiger präsentieren zu können.

Mit freundlichen Grüßen

Holger Matthäus