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Frühes Eingreifen soll Drogenkonsum verhindern Hansestadt Rostock beteiligt sich an Bundesmodellprojekt

Pressemitteilung vom 11.03.2002

11. März 2002

Frühes Eingreifen soll Drogenkonsum verhindern Hansestadt Rostock beteiligt sich an Bundesmodellprojekt

Stadtmitte. Als eine von 15 deutschen Städten beteiligt sich die Hansestadt Rostock seit einem Jahr an einem Bundesmodellpro- jekt „Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten“. Nach wie vor experimentieren viele junge Menschen mit unterschiedlichen illegalen Drogen. Ein hoher Anteil der jugendlichen Konsumenten befindet sich in einem Anfangsstadium des Drogengebrauches bzw. praktiziert einen Gelegenheitskonsum, beispielsweise nur am Wochen-ende oder zu bestimmten Anlässen. Oft fällt diese Tatsache im Alltagsleben zum Beispiel in Schule oder Freizeit gesellschaftlich kaum auf. Teilweise werden Drogengebrau-cher mit ihrem Konsum erstmalig bei der Polizei auffällig, bevor es Eltern oder andere Angehörige erfahren.

Bei allen ihr bekannt gewordenen Verstößen gegen das Betäubungs-mittelgesetz (BtMG) muss die Polizei entsprechend der Rechts-lage tätig werden. Das Ergebnis der Ermittlungen wird an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Dort wird über alles Weitere entschieden: ob das Verfahren eingestellt werden kann oder ob sich der Betroffenen unter Umständen gerichtlich verantworten muss.

Wie letztlich entschieden wird, hängt erfahrungsgemäß von mehreren Faktoren ab. Manche unterschätzen die Problematik; denn da sind ja nicht nur die eventuellen Schwierig-keiten mit Polizei und Justiz. Mit dem Konsum von Drogen sind Risiken verbunden, zum Beispiel für die körperliche Gesundheit, die psychische Stabilität oder das persönliche Sozialverhalten, das sich unter Umständen auch negativ auf das nähere Umfeld wie Freunde und Familie auswirken kann.

Wer sich über alle diese Fragen nicht gründlich informiert, handelt leichtfertig und riskiert damit eine Verschärfung seiner Situa-tion, unter anderem auch ein eventuelles Abrutschen in die Kriminalität. Das Projekt „Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsu-menten“ (FreD) bietet Betroffe-nen die Teilnahme an einem Informations- und Beratungskurs zu dieser Thematik an. Das Absolvieren eines solchen Kurses wird durc h eine Teilnahmebestätigung nachgewiesen und kann belegen, dass sich der Interessent ernsthaft mit der Situation auseinandergesetzt hat. Der Kurs ist kostenfrei. Er umfasst insgesamt acht Stunden und wird mit mehreren Teilnehmern als Gruppenveranstaltung durchgeführt. Die Gesprächsinhalte unterliegen der Schweigepflicht. In diesem Kurs werden unter anderem Themen behandelt wie gesundheitliche und soziale Aspekte, rechtliche Belange, Beratungs- und Hilfesysteme und Suchtstoffe und ihre Wirkungen. „FreD“ ist ein Bundesmodell-projekt. Es wird derzeit in acht Bundesländern an 15 verschiedenen Standorten durchgeführt und von Bund, Ländern und Kommu-nen finanziert. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet. In Rostoc k ist „FreD“ am Gesund-heitsamt der Hansestadt angesiedelt. Die Projektleiterin ist unter der Rufnummer 3 81-53 19 zu erreichen und gibt gern zu allen Fragen Auskunft. Außer den Kursen mit erstauffälligen Drogenkonsumenten werden in Rostock auch Kurse für diejenigen angeboten, die an den Kursinhalten Interesse haben aber nicht polizeilich auffällig geworden sind.

Anmeldungen werden in jedem Fall vertraulich behandelt. Außerdem können Informations- und Beratungskurse von Schulen und Berufsschulen, Einrichtun-gen der Jugendhilfe, der offenen Jugendarbeit sowie von anderen Interessierten zum Beispiel im Rahmen entsprechender Projektarbeit gebucht werden.

Ute Riedel Projektleiterin Gesundheitsamt Telefon 3 81-53 19  i