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Na­vi­ga­ti­on

Ge­denk­ver­an­stal­tung er­in­nert an Sin­ti und Ro­ma als Op­fer der NS-Dik­ta­tur

Pres­se­mit­tei­lung vom 13.01.2016

Mit ei­nem Ge­denk­vor­trag von Dr. Mi­cha­el Bud­drus vom In­sti­tut für Zeit­ge­schich­te Ber­lin – Mün­chen er­in­nert die Han­se­stadt Ros­tock wäh­rend ih­rer dies­jäh­ri­gen Ver­an­stal­tung am Ge­denk­tag für die Op­fer des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus der Sin­ti und Ro­ma. Wäh­rend des Ho­lo­caust wur­den in Eu­ro­pa ins­ge­samt 500.000 Sin­ti und Ro­ma er­mor­det, dar­un­ter al­lein in Ausch­witz wäh­rend der Jah­re 1943 und 1944 mehr als 200 na­ment­lich be­kann­te Ro­ma, die ge­bür­ti­ge Meck­len­bur­ge­rin­nen und Meck­len­bur­ger wa­ren.

Dr. Mi­cha­el Bud­drus wird in sei­nem Vor­trag auf die wäh­rend der Na­zi­zeit auch Zi­geu­ner ge­nann­ten Op­fer ein­ge­hen und auf ih­re Ver­fol­gung in Meck­len­burg seit dem Jahr 1925.Als Wis­sen­schaft­ler hat er sich in den ver­gan­ge­nen Jah­ren u. a. mit der NS-Jus­tiz und den Son­der­ge­rich­ten in Schwe­rin und Ros­tock be­fasst, mit der Ge­schich­te des Gaus Meck­len­burg in der Zeit von 1925 bis 1945 und mit der Ahn­dung von NS-Ver­bre­chen.

Das In­sti­tut für Zeit­ge­schich­te ist ei­ne au­ßer­uni­ver­si­tä­re For­schungs­ein­rich­tung, die die deut­sche Ge­schich­te des 20. Jahr­hun­derts bis zur Ge­gen­wart in ih­ren eu­ro­päi­schen Be­zü­gen er­forscht. Ge­grün­det wur­de es 1949, um als ers­tes In­sti­tut über­haupt die na­tio­nal­so­zia­lis­ti­sche Dik­ta­tur wis­sen­schaft­lich zu er­schlie­ßen. Das Ar­beits­spek­trum hat sich mitt­ler­wei­le be­deu­tend er­wei­tert. Das In­sti­tut ist Mit­glied der Leib­niz-Ge­mein­schaft und wird vom Bund und den Län­dern fi­nan­ziert.

Die Ge­denk­ver­an­stal­tung geht auf ei­nen Be­schluss der Bür­ger­schaft zu­rück, all­jähr­lich zum 27. Ja­nu­ar, dem Ge­denk­tag für die Op­fer des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus, die Er­in­ne­rung an die Op­fer der Na­zi­dik­ta­tur wach zu hal­ten und da­bei je­weils ei­ne Op­fer­grup­pe in den Vor­der­grund zu stel­len. Sie fin­det in die­sem Jahr am Mitt­woch, 27. Ja­nu­ar 2016, im Fest­saal des Ros­to­cker Rat­hau­ses statt und be­ginnt um 17.30 Uhr. Dem An­lie­gen der Ver­an­stal­tung ver­pflich­te­te, in­ter­es­sier­te Gäs­te sind herz­lich ein­ge­la­den.