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Gedenkveranstaltung für Mehmet Turgut am 25. Februar

Pressemitteilung vom 20.02.2014

Mit einer Gedenkveranstaltung für Mehmet Turgut wird am 25. Februar 2014 um 10 Uhr am Neudierkower Weg an die Ermordung des 25-Jährigen durch den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) vor zehn Jahren erinnert. Oberbürgermeister Roland Methling und Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens begrüßen dazu die Brüder Mustafa und Yunus Turgut in der Hansestadt.

Ein von Tobias-David Albert geschaffener künstlerisch gestalteter Gedenkort mit zwei versetzt aufgestellten Bänken soll am Tatort im Neudierkower Weg zum leisen Dialog und zu Begegnungen zwischen Menschen anregen. Ausgangspunkt war ein künstlerischer Wettbewerb, den eine im Auftrag der Rostocker Bürgerschaft agierende Arbeitsgruppe unter Leitung von Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens ausgelobt hatte.

Zur Gedenkveranstaltung werden auch der Botschafter der Republik Türkei in Deutschland S. E. Hüseyin Avni Karslioglu, die Ombudsfrau der Bundesregierung für die Hinterbliebenen der NSU-Opfer Prof. Barbara John und Reinhold Weist, Grundsatzreferent im Büro des Oberbürgermeisters der Stadt Kassel, erwartet.

„Rostockerinnen und Rostocker, die sich dem stillen Gedenken anschließen wollen, sind herzlich zur Veranstaltung willkommen. Wir alle tragen Verantwortung dafür, dass sich solche menschenverachtenden Morde nie wiederholen. Ich danke allen Rostockerinnen und Rostocker, die sich engagiert in die Diskussion zum Gedenken an die NSU-Opfer eingebracht haben”, unterstreicht Oberbürgermeister Roland Methling und die Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens ergänzt: „Die Entscheidung, einen Wettbewerb für die Gestaltung eines Gedenkortes auszuloben, ist ein Schritt hin zu einer zeitgemäßen Erinnerungskultur in Rostock.“

Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung werden sich die Ehrengäste um 13 Uhr im Rostocker Rathaus in das Gästebuch der Hansestadt eintragen. Ab 14 Uhr findet im Bürgerschaftssaal des Rathauses eine öffentliche Fachtagung „Wege der Erinnerung“ statt, an der neben Mustafa und Yunus Turgut auch der Türkische Botschafter S. E. Hüseyin Avni Karslioglu, Prof. Barbara John sowie weitere Ehrengäste teilnehmen werden.

Ab heute (20. Februar 2014, Eröffnung 17 Uhr) bis zum 13. März 2014 ist in der Rathaushalle eine Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ des Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung im Auftrag der Heinrich-Böll-Stiftung zu sehen.

In einer weiteren Exposition im Stadtteil- und Begegnungszentrum (SBZ) Toitenwinkel, Zum Lebensbaum 16, sind vom 25. Februar (Eröffnung 11 Uhr) bis 31. März 2014 alle eingereichten Entwürfe des künstlerischen Wettbewerbs für den Gedenkort ausgestellt. Die Ausstellung ist montags bis freitags von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Der Gedenkort mit den zwei Bänken wird in diesem Frühjahr durch das Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege mit Bäumen bepflanzt.

Zwischen 2000 und 2007 ermordete der NSU in Deutschland neun Migranten. Die meisten hatten seit mehr als 15 Jahren in Deutschland gelebt. Auch eine junge Polizistin wurde getötet.

Ausstellung in der Rathaushalle
vom 20. Februar bis 13. März 2014

„Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“
Konzipiert von Birgit Mair im Auftrag des Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung mit Unterstützung der Amadeu Antonio Stiftung.
Veranstalter: Heinrich-Böll-Stiftung MV