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Na­vi­ga­ti­on

Ge­mein­ge­fähr­dung durch Wild­schwei­ne in Ros­tocks Sied­lungs­ge­biet ge­bannt

Pres­se­mit­tei­lung vom 18.09.2017

Das Pro­blem des Schwarz­wilds im ur­ba­nen Be­reich macht auch vor der Han­se­stadt Ros­tock nicht halt. Zwi­schen­zeit­lich muss­ten et­wa 100.000 Eu­ro für Scha­dens­be­sei­ti­gung und Prä­ven­ti­on von Sei­ten der Stadt­ver­wal­tung auf­ge­bracht wer­den. Wei­te­re Schä­den, die an ge­werb­li­chen Be­trie­ben, Klein­gar­ten­an­la­gen und pri­va­ten Grund­stü­cken auf­tra­ten, sind in die­ser Sum­me nicht er­fasst und noch weit hö­her zu ver­an­schla­gen.

Hier setz­te das Ge­mein­schafts­pro­jekt zwi­schen Uni­ver­si­tät Ros­tock und der Han­se­stadt an. Seit Ok­to­ber 2012 wur­den in­ner­halb die­ses Vor­ha­bens ef­fek­ti­ve Stra­te­gi­en ge­gen die von den Wild­schwei­nen ver­ur­sach­ten Schä­den ent­wi­ckelt und um­ge­setzt.
Zu­erst wur­de das Raum­nut­zungs­ver­hal­ten der Tie­re in den Pro­blem­be­rei­chen mit­tels Fal­len­fang und an­schlie­ßen­der Be­sen­de­rung der Wild­schwei­ne un­ter­sucht und ana­ly­siert. Im ge­sam­ten Ver­suchs­zeit­raum sind 85 Tie­re ge­fan­gen und mar­kiert wor­den; 44 da­von wur­den mit Sen­dern aus­ge­stat­tet und wa­ren teil­wei­se lan­ge über­wach­bar. Et­wa 47.000 Da­ten­punk­te konn­ten auf­ge­nom­men und ana­ly­siert wer­den. Die­se Da­ten er­mög­li­chen die Er­stel­lung hoch­auf­lö­sen­der Raum-Zeit-Mus­ter der Tie­re.

Im Ein­zel­nen ging es dar­um, sai­so­na­le Un­ter­schie­de, Re­ak­ti­on auf Be­ja­gung und Stö­run­gen der Sau­en zu ana­ly­sie­ren. Dar­über hin­aus wur­den po­ten­ti­el­le Ta­ges­ein­stän­de und Wech­sel so­wie be­vor­zug­te Flä­chen in Be­zug auf die Nah­rungs­auf­nah­me iden­ti­fi­ziert, z.B. Füt­te­run­gen durch un­be­fug­te Per­so­nen, Prä­fe­ren­zen zu be­stimm­ten Grün­pflan­zen oder Ei­wei­ß­lie­fe­ran­ten. Im Er­geb­nis wur­den kon­kre­te Be­ja­gungs­stra­te­gi­en und Schutz­maß­nah­men für ge­fähr­de­te Be­rei­che ab­ge­lei­tet. Mit in­ten­si­ver Öf­fent­lich­keits­ar­beit wur­de in den be­trof­fe­nen Stadt­be­rei­chen ei­ne ho­he Ak­zep­tanz ge­gen­über den rea­li­sier­ten Maß­nah­men er­reicht.

Der Se­na­tor für Bau und Um­welt Hol­ger Mat­thä­us zeigt sich sehr zu­frie­den: „Das Bei­spiel Ros­tock ver­deut­licht die Mög­lich­keit, durch ef­fek­ti­ve Be­ja­gung in Kom­bi­na­ti­on mit an­de­ren Maß­nah­men die Schwarz­wild-Po­pu­la­ti­on deut­lich zu re­du­zie­ren und da­mit er­heb­li­che Ge­fähr­dun­gen von Men­schen zu be­sei­ti­gen! Bei­spiel­ge­bend für die­ses  er­folg­rei­che Kon­zept sind die Ros­to­cker Orts­tei­le Mark­gra­fen­hei­de und Ho­he Dü­ne, die seit 2014 frei von Schwarz­wild­schä­den sind!

Ge­ra­de vor dem Hin­ter­grund der Aus­brei­tung der Afri­ka­ni­schen Schwei­ne­pest in Eu­ro­pa kön­nen hier­mit die Er­fah­run­gen und Er­geb­nis­se des Ge­mein­schafts­pro­jekts für Ros­tock und an­de­re Kom­mu­nen ei­ne we­sent­li­che Hil­fe zur Be­kämp­fung dar­stel­len. Se­na­tor Hol­ger Mat­thä­us: „Durch au­ßer­or­dent­li­ches En­ga­ge­ment wur­den neue bei­spiel­haf­te We­ge ge­fun­den. Nach der er­folg­rei­chen Be­en­di­gung des Ge­mein­schafts­pro­jek­tes gilt Dr. Hin­rich Zol­ler von der Uni­ver­si­tät Ros­tock und Stadt­forst­amts­lei­ter Jörg Har­muth ein gro­ßer Dank!