Gesprächsrunde zur BBB lockte Ehemalige

Zu einer Gesprächsrunde mit Manfred Grunert, dem Autor des Buches „Die Technische Flotte der Bagger-, Bugsier- und Bergungsreederei Rostock 1945 - 1995“, hatte kürzlich das Schifffahrtsmuseum eingeladen. Rund 25 Interessenten waren der Einladung gefolgt, meist ehemalige Angehörige der Spezialreederei. Peter Danker-Carstensen, Leiter des Schifffahrtsmuseums, schilderte ausführlich das Zustandekommen des als Band 6 in der Schriftenreihe des Museums erschienenen Buches. Manfred Grunert, Jahrgang 1937, gelernter Schiffselektriker und langjähriger Betriebsangehöriger der Bagger-, Bugsier- und Bergungsreederei (BBB), füllte damit eine Lücke in der Bearbeitung von Betriebsgeschichten der ehemaligen DDR und erinnert mit seiner Chronik an Erfolge und das unrühmliche Ende der Reederei.

Die Veranstaltung wurde interessant vor allem durch die zahlreichen Episoden aus der Betriebsgeschichte der BBB, die nicht in dem Buch Platz fanden und mit denen Grunert die Anwesenden zum Schmunzeln brachte. Die Geschichten, die das Leben schrieb, handelten meist von dem Geschick der BBB-Mitarbeiter, Schwierigkeiten im Betriebsablauf zu überwinden, so beispielsweise, wie man aus Glasbruch Schleifpaste herstellte oder für den Betrieb der Dampfbagger Kohlen aus russischem Kontingent besorgte. Es ging um die Bergung eines über Bord gefallenen Mannschaftsmitgliedes vom Schlepper „Eisvogel“ und um die Überführung des Eisbrechers „Stephan Jantzen“. Bei letzterer verlor man in Leningrad bei der Fahrt vom Materiallager zum Liegeplatz des Schiffes einen ganzen LKW mit Ausrüstungsteilen. Die Krone setzte die Erinnerung an mehrere Neuerervorschläge auf, die sich mit der Bergung des Luxusliners „Titanic“ beschäftigten. In einem wurde die Bergung des Schiffswrackes mit Hilfe einer Trägerrakete vorgeschlagen, die jedoch gelenkt werden müssen, damit sie nicht ins Weltall entweiche.

Diskutiert wurde an diesem Abend reichlich. So über ingenieurtechnische Leistungen der Reederei, über spezielle Bereiche wie Nassbaggerei und Strandaufspülungen. Die Auflösung des Traditionskabinettes spielte ebenso eine Rolle wie das Ende der BBB. Die Anwesenden gingen mit der Versicherung auseinander, dass die Geschichte der Bagger-, Bugsier- und Bergungsreederei künftig bei der Neugestaltung der Ausstellungen des Schifffahrtsmuseums einen gebührenden Platz einnehmen wird. R. Piechulek