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Grußwort von Oberbürgermeister Arno Pöker zum Empfang zum "Tag des Ehrenamtes" am 5. Dezember

Pressemitteilung vom 08.12.2003

Sehr geehrter Professor Friedrich, liebe Gäste,

ich freue mich, auch in diesem Jahr viele freiwillig engagierte Rostockerinnen und Rostocker hier in der Rathaushalle begrüßen zu dürfen.

Alljährlich werden am 5. Dezember, dem "Internationalen Tag der Freiwilligen", überall auf der Welt ehrenamtlich Tätige für ihr Engagement geehrt.

Dies ist auch in Rostock ein bereits traditionell guter Anlass, um uns mit einer Festveranstaltung bei den vielen Menschen unserer Stadt zu bedanken, die ihre Freizeit, ihre Kompetenzen und ihre Mitmenschlichkeit in den Dienst einer guten Sache stellen.

Man könnte auch sagen, dass wir heute ‘amtlich ehren möchten wer ein ehrenvolles Amt‘ bekleidet, aber das würde es nicht ganz treffen. Allzu amtlich soll es heute abend nicht zugehen, denn wir wollen heute abend auch zusammen feiern. Gleichwohl gilt es, Ihr Engagement und ihre Einsatzbereitschaft öffentlich zu würdigen und Ihnen Dank zu sagen, denn ihr Amt - in welchem Bereich auch immer sie es bekleiden - ist in der Tat ein sehr ehrenvolles.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

im Allgemeinen findet die Klage schnell Zustimmung - wie überhaupt Klagen in Deutschland allzu schnell Zustimmung finden -, dass es heutzutage nicht leicht sei, Bürgerinnen und Bürger für ein ehrenamtliches Engagement zu gewinnen. Diese Klage hat zwei Schönheitsfehler. Erstens, dass es eine Klage ist und zweitens, dass sie gewöhnlich die falschen Adressaten erreicht, diejenigen nämlich, die gekommen sind, die mitmachen, die sich interessieren, die sich engagieren, die Bescheid wissen.

Sie sind der lebende Gegenbeweis einer solchen Klage. Mit hoch zu achtender Beständigkeit stellen sie ihr Wissen und Kompetenz, aber auchGefühl, Herz und viele Stunden ihrer Zeit zur Verfügung.

Dafür möchten wir Ihnen heute unsere Hochachtung und Anerkennung zollen. Sie, liebe Ehrenamtliche, engagieren sich im sozialen und gesundheitlichen Bereich, in der Politik, in der Bildung, im Sport, in der Kultur, in der Kinder- Jugend- und Seniorenarbeit, in der Freiwilligen Feuerwehr und sicherlich habe ich den einen oder anderen Bereich jetzt nicht aufgezählt, möchte jedoch alle eingeschlossen wissen.

Ich habe den Verdacht, dass Sie, verehrte Gäste, die Sie heute abend hierher in die Rathaushalle gekommen sind, eine Ahnung davon haben, was in Vereinen, Verbänden und Initiativen in dieser Stadt geleistet wird. Denn Sie gehören mit vielen anderen Mitstreitern zu den Leistungsträgern. Ob im Verein organisiert oder als Einzelperson: Sie helfen, organisieren, betreuen, also wirken mit großem persönlichen Einsatz in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens unserer Stadt.

Ehrenamtliche Tätigkeit wird im Allgemeinen dadurch gekennzechnet, dass sie eben unentgeltliche Tätigkeit ist. Da ist so wahr wie richtig. Aber sie ist - und da werden sie mir zustimmen - keine Arbeit ohne Lohn. Der Lohn läßt sich nur nicht in Euro und Cent beziffern.

Ehrenamt soll und darf auch Spaß machen. Das ist in Deutschland, wo man bekanntlich gern arbeitet und grübelt, gar nicht so selbstverständlich.

Und das Ehrenamt bereichert das eigene Leben. Es kann denjenigen, der sich darauf einlässt, verändern. Jedes Amt verändert Ansichten, schafft Einsichten, führt zu Weitsichten. Sie, meine Damen und Herren, lassen sich auf Menschen ein und sie lassen die Sorgen und die Freuden der Menschen an sich heran. Und dem, der sich auf Menschen einlässt, kann es passieren, dass er oder sie plötzlich keine Zeit mehr für weniger wichtige Dinge hat.

Mitmenschlichkeit, Nächstenliebe und Solidarität sind unbezahlbare Werte. Durch Gesetze oder Verordnungen kann sich Gemeinschaft und Bürgersinn aber nicht entwickeln. Dafür brauchen wir Menschen, die freiwillig Verantwortung übernehmen, für sich selbst und für andere. Nur mit diesem Engagement funktioniert unser Zusammenleben.

Meine Damen und Herren,

im Namen der Hansestadt Rostock bedanke ich mich bei allen ehrenamtlich Tätigen Menschen unserer Stadt. Ich wünsche ihnen allen Kraft und Mut, sich ihren Willen zum Helfen und ihre Menschlichkeit zu bewahren.

Ihnen gilt unsere Anerkennung und mit Ihnen möchten wir heute gemeinsam feiern. Vielen Dank!