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Na­vi­ga­ti­on

Han­se­stadt in­ves­tiert in Pfle­ge und In­stand­hal­tung der Fried­hö­fe

Pres­se­mit­tei­lung vom 30.11.2000



Vie­le ent­schei­den sich schon zu Leb­zei­ten. An­de­re über­las­sen die Wahl ih­rer Be­stat­tung den An­ge­hö­ri­gen. Ur­nen- oder Erd­grab­stät­te, an­ony­mes Be­stat­tungs­feld, Aschestreu­wie­se oder Bei­set­zung auf See - wenn ein Men­schen­le­ben zu En­de ge­gan­gen ist, müs­sen trotz der schmerz­li­chen Trau­er um den Ver­lust des ge­lieb­ten An­ge­hö­ri­gen Ent­schei­dun­gen ge­trof­fen wer­den.

„Die meis­ten wäh­len nach wie vor die Ur­nen­grabstät­te“, be­rich­tet Claus Lang von der Ros­to­cker Fried­hofs­ver­wal­tung. Mit über 80 Pro­zent um­fas­sen die Feu­er­be­stat­tun­gen ei­nen Gro­ß­teil der Be­er­di­gun­gen auf den drei städ­ti­schen Fried­hö­fen in Ros­tock. Ein Trend, der im ge­sam­ten Os­ten Deutsch­lands ähn­lich aus­fällt. In den süd­li­chen, al­ten Bun­des­län­dern hin­ge­gen wün­schen durch­schnitt­lich nur 27 Pro­zent ei­ne Ein­äsche­rung. Re­li­giö­si­tät und Tra­di­tio­nen mö­gen die Grün­de da­für sein, mut­ma­ßt Claus Lang. Letzt­lich ist die Ent­schei­dung aber auch ei­ne fi­nan­zi­el­le Fra­ge, denn mit rund 2000 Mark kos­tet ei­ne Erd­grab­stel­le in Ros­tock der­zeit weit mehr als das Dop­pel­te im Ver­gleich zu ei­ner Ur­nen­grabstel­le. Bun­des­weit liegt die Han­se­stadt da­mit al­ler­dings noch im güns­ti­gen un­te­ren Ge­büh­ren­drit­tel.

Rund 90.000 Ein­äsche­run­gen wur­den seit Er­öff­nung des Ros­to­cker Kre­ma­to­ri­ums im Jah­re 1927 und des­sen Mo­der­ni­sie­rung 1996 in der Han­se­stadt vor­ge­nom­men. Doch das In­ter­es­se an an­de­ren Be­stat­tungs­for­men wächst, wenn auch lang­sam. „Wir wer­den des­halb im kom­men­den Jahr den West­fried­hof er­wei­tern und mit ei­nem an­ony­men Erd­grab­feld ei­ne völ­lig neue Va­ri­an­te an­bie­ten“, kün­digt die Se­na­to­rin für Um­welt und Ord­nung, Ka­ri­na Jens, an. Auf dem rund 3.000 Qua­drat­me­ter gro­ßen Wie­sen-Are­al sol­len dann Ver­stor­be­ne im Sarg bei­ge­setzt wer­den kön­nen. Mög­li­cher­wei­se wird ei­ne ge­mein­sa­me Na­mens­ta­fel an die To­ten er­in­nern.

Be­reits seit Sep­tem­ber 1999 gibt es auf dem Neu­en Fried­hof ei­ne neue Ur­nen­ge­mein­schafts­an­la­ge. Die Na­men der Ver­stor­be­nen wer­den hier fort­lau­fend auf Steins­te­len ge­schrie­ben. Die Pfle­ge der an­ony­men Grab­stel­le über­nimmt die Fried­hofs­ver­wal­tung ge­gen Ge­bühr. Meh­re­re Mil­lio­nen Mark in­ves­tiert die Stadt all­jähr­lich in die Pfle­ge und In­stand­hal­tung ih­rer ins­ge­samt 67 Hekt­ar gro­ßen Fried­hö­fe. So wur­den We­ge und Ge­bäu­de sa­niert, dar­un­ter die Fei­er­hal­le auf dem Fried­hof War­ne­mün­de und zwei his­to­ri­sche Brun­nen aus dem Jah­re 1912.

„Im kom­men­den Jahr pla­nen wir, das We­ge­netz wei­ter zu ver­bes­sern und wei­te­re Brun­nen zu re­stau­rie­ren“, so Claus Lang. Auf dem Neu­en Fried­hof sol­len Fei­er­hal­le, War­te- und Ab­schieds­räu­me sa­niert wer­den. Dann kön­nen die An­ge­hö­ri­gen auch di­rekt in der Fei­er­hal­le am of­fe­nen Sarg Ab­schied neh­men. Bis­lang war dies in der Re­gel nur durch ei­ne Glas­schei­be mög­lich. „Dar­über hin­aus wol­len wir künf­tig auch Men­schen an­de­rer Kul­tur­krei­se Mög­lich­kei­ten ge­ben, ih­re An­ge­hö­ri­gen nach ei­ge­nen Ri­ten bei­zu­set­zen“, un­ter­streicht Se­na­to­rin Ka­ri­na Jens. Auch die deutsch­land­weit ein­zi­ge, be­reits zu DDR-Zei­ten ein­ge­rich­te­te Aschestreu­wie­se fin­det nach wie vor In­ter­es­se. Rund 100 Ver­streu­un­gen fin­den all­jähr­lich ober­ir­disch statt. ka

Fried­hofs­ver­wal­tung für den Neu­en Fried­hof Ros­tock
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