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Hansestadt Rostock empfängt 100 Fahrradexperten zur internationalen Tagung „Radfahren verbindet“

Pressemitteilung vom 22.05.2014

Die Hansestadt Rostock als Lead Partner des EU-South-Baltic-Projektes abc.multimodal veranstaltet ab Donnerstag, dem 22. Mai 2014 gemeinsam mit dem Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern in Rostock die zweitägige Konferenz „Radfahren verbindet - Radverkehrsförderung im südlichen Ostseeraum und anderswo“.

Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erörtern in der Tagungsrotunde der Hanse-Messe gemeinsam die Projektergebnisse und diskutieren weitere Anregungen zur Radverkehrsförderung. Gleichzeitig soll die Konferenz Akteure im Ostseeraum und in Deutschland zusammenbringen, um mit Experten neue Projektideen zu entwickeln. 20 Referentinnen und Referenten aus fünf Ländern tragen mit ihren Expertisen und Praxiserfahrungen zu dem zweitägigen Programm bei. Unter der Überschrift „Radfahren verbindet“ bilden Kommunikation und Kooperation die thematischen Schwerpunkte.

Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling betonte in seiner Eröffnung, dass das EU-Projekt abc.multimodal aus dem Südlichen-Ostsee-Programm der EU enorme Impulse für die Radverkehrsförderung in Rostock, in der Region und im südlichen Ostseeraum gegeben hat. Rostock dürfe sich inzwischen zu den Aufsteigern unter den fahrradfreundlichen Städten zählen.

Für den Minister für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern Christian Pegel kommt dem Radverkehr eine wichtige Bedeutung im neuen Integrierten Landesverkehrsplan zu. Der Alltags-Radverkehr nimmt gerade in fahrradfreundlichen Städten wie Greifswald, Rostock und Waren erheblich zu. Insbesondere die Qualität beim Radtourismus muss weiter ausgebaut werden. Im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern entfaltet der Radverkehr auf dem Land insbesondere in Kombination mit Bahn und Bus sein volles Potenzial. Deshalb will das Land Mecklenburg-Vorpommern gerade intermodale Verknüpfungen zukünftig verstärkt fördern.

Das hervorragende Abschneiden der Hansestadt Rostock beim aktuellen ADFC-Fahrradklimatest mit Platz 8 unter 38 deutschen Großstädten führt der Rostocker Bau- und Umweltsenator Holger Matthäus auch auf die verstärkten Investitionen, verbesserten Service und die Kampagne „Rostock steigt auf“ zurück.

Auf einer Radexkursion am Donnerstagvormittag konnten sich bereits 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Bild von den Radverkehrsbedingungen in Rostock machen. Die Radmonitore und neuen Fahrradabstellanlagen Car Bike Port wurden vorgestellt. Sie waren im abc.multimodal-Projekt installiert worden.

An den inzwischen sechs automatischen Zählstellen wurden in Rostock seit Jahresbeginn schon fast 750.000 Räder gezählt. An zwei dieser Zählstellen hat die Hansestadt Rostock Radmonitore installieren lassen, die vor Ort die Zähldaten anzeigen. Zum einen erhält die Stadt so wertvolle Daten zum Radverkehrsaufkommen und das nicht wie bei Zählungen üblich einmal im Jahr, sondern an 365 Tagen rund um die Uhr. Damit werden die Radmonitore auch zum Gradmesser für das Fahrradklima in der Stadt. Diverse Analysen sind möglich, wie zum Beispiel der Einfluss von Wetter, Investitionen oder Semesterferien auf das Verkehrsaufkommen. Zum anderen machen die Radmonitore Marketing für das Radeln. Sie signalisieren dem Radfahrer „Ich bin wichtig!“, geben aber auch dem Autofahrer, der vielleicht gerade im Stau steht, Anlass zum Nachdenken und vielleicht Umsteigen.

Die Fahrradabstellanlage Car Bike Port des englischen Herstellers Cyclehoop, verdeutlicht in ihrer äußeren Gestaltung einer Autoansicht, den Flächenbedarf von Autos im Vergleich zu Fahrrädern. Deshalb gaben die Rostocker ihr spontan den deutschen Namen „1 Auto = 10 Räder“. Zwei solcher Abstellanlagen werden in Rostock in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt aufgestellt, da hier ein enormer Bedarf beim Fahrradparken besteht.

Die Hansestadt Rostock widmet sich von 2011 bis 2014 zusammen mit vier weiteren Partnern - der schwedischen Stadt Kalmar, Gdansk, dem ADFC Regionalverband Rostock und der polnischen Nichtregierungsorganisation PUMA – im EU-Projekt „abc.multimodal“ der Radverkehrsförderung in Städten. Dabei geht es um die Integration des Radverkehrs in das multimodale Verkehrssystem – durch bessere Infrastruktur und Service. Darüber hinaus entwickeln die Partner Lösungen, wie man das Radfahren stärker in die Mobilitätskultur integrieren kann – durch Kampagnen und Multiplikatoren. Rostock hat sich im Projekt mit den Bedingungen für Fahrrad-Pendler auf einer exemplarischen Veloroute vom Nordwesten ins Stadtzentrum und Radmonitoren befasst. Insgesamt stehen dem Projekt 1,2 Mio Euro aus dem EU-Interreg-IV-A-Programm „Südliche Ostsee“ zur Verfügung. Die Hansestadt Rostock fungiert als Leadpartner.