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Künstler-Symposium auf der IGA beendet

Pressemitteilung vom 29.07.2002



Mit eindrucksvollen Ergebnissen ist am Wochenende ein zweiwöchiges Künstler-Symposium auf dem Gelände der IGA zu Ende gegangen. Daran nahmen Künstler aus verschiedenen Bundesländern sowie aus Schweden, Norwegen und Polen teil. Bei dem Symposium ging es vor allem darum, die Möglichkeiten zur Umsetzung der vorhandenen Ideen auf dem Gelände zu prüfen, geeignete Standorte für die Objekte zu finden oder zu präzisieren. Aber auch unmittelbar mit der Arbeit wurde begonnen, und erste Kunstobjekte sind entstanden. Betreut wurden die Künstler von den einheimischen Bildhauern Wolfgang Friedrich und Rainer Kessel im Auftrage des Künstlerbundes Mecklenburg-Vorpommern.

Während der grünen Weltausstellung am Meer vom 25. April bis 12. Oktober 2003 werden die entstandenen Arbeiten dann in zwei Teilen über den gesamten Zeitraum der 171 Tage den Besuchern präsentiert. Zum einen werden die Objekte an der neuen Uferpromenade beim Traditionsschiff gezeigt und zum anderen an der Ausstellungshalle zwischen den Wasserbecken. Aber es gibt auch Objekte, die von dem Ort ihrer Entstehung nicht mehr wegzurücken sind. Dazu gehören vor allem die "gewichtigste" Arbeit, die rund 500 Tonnen schwere versteinerte Wasserschlange aus Findlingen von Karina Raeck aus Berlin und die "Siebte Pyramide" von Sven Domann aus Güstrow.

Er benutzt zur Gestaltung seines rund 25 Meter langen und acht Meter breiten Objektes Pappelholz, Feuersteine und Zinkblech. Die Arbeit setzt sich mit der Renaturierung ehemaliger Nutzflächen auseinander. Das Aufeinandertreffen verschiedener Paradigmen, wie Ordnung und Chaos, Lärm und Stille oder Tradition und Moderne sollen den begrifflichen Spannungsbogen seines Kunstwerkes bilden. Die Bedeutung der unmittelbar im Eck zwischen Kostergraben, angrenzendem Schilfgürtel und Warnemünder Chaussee gelegenen Objektes musste der Künstler bereits zahlreichen Spaziergängern erklären, die neugierig auf sein Werk geworden sind. Zufall und Chaos als schaffende Kräfte formen die Holzstelen. In seiner "Pyramide" befinden sich drei Kammern: Die erste ist ein großer kreisähnlicher Raum, der der Natur zurück gegeben und von Menschen nicht mehr betreten wird. Im zweiten, kleineren Raum ist eine einen Meter hohe Pyramide aus Feuersteinen aufgeschüttet. Die soll an die erste Stufe der Menschheitsentwicklung erinnern als die ersten nutzbaren Werkzeuge und auch der erste nutzlose Abfall produziert wurden. In die dritte Kammer an der Spitze des Kunstwerkes werden Zinkbleche mit Gedichten im Stil des japanischen Kurzgedichtes (Haiku) gehängt. Die Stille des Gedankens und des geschriebenen Wortes sollen einen Gegensatz zu dem permanenten Lärmpegel durch den Autoverkehr an dieser Stelle bilden.

Andere Projekte, die im Laufe des Symposiums begonnen wurden bzw. in den folgenden Monate bis zum Ausstellungsbeginn mehr und mehr an Gestalt gewinnen, sind die hängenden Boote aus Rohrgeflecht von Anka Landtau oder die "Utopia" von Mona Strehlow - beide aus Schleswig Holstein -, die aus Kanteisen auf einem schwimmenden Ponton ein Gedankengebäude mit einem spiegelnden Dach errichten will. Ihr Objekt wird auf dem Klostergraben kurz vor dessen Mündung in die Warnow platziert sein. Ingolf Kaiser aus Schweden plant eine mehrteilige Skulptur aus Holz undStahl, die Heyerdahl-Tochter Mariann aus Norwegen ein lagerndes Element mit Schiffssymbolik, und Matthias Kanter aus Wismar will nach bekannten Markierungssystemen mit Farbe in die Natur eingreifen. Linktipp: www.iga2003.de x x



Sven Domann mit seinen
weißen Pappelholz-Stelen und Feuersteinen  i