Künstlergespräch morgen um 16 Uhr in der Kunsthalle Rostock
Pressemitteilung vom
Im Begleitprogramm der Ausstellung "Nicht nur Lachs und Würstchen - Hundert Jahre deutsch-norwegische Begegnungen" findet morgen (5.April 2008) um 16 Uhr in der Kunsthalle Rostock ein Künstlergespräch "Norwegische Künstler in Berlin" statt, zu dem Interessenten herzlich eingeladen sind.
Edvard Munch, Henrik Ibsen und Edvard Grieg - neben den Ikonen der Avangarde norwegischer Kunst, Literatur und Musik wohnten und wohnen viele Norweger immer noch oder nur zeitweise in Berlin. Bereits um 1900 studierten viele Künstler und Künstlerinnen an der Akademie der Künste oder hatten Privatunterricht. Edvard Munch wurde bekannt über Nacht, als 1892 seine Ausstellung im Verein Berliner Künstler einen der größten Skandale in der Kunstgeschichte auslöste. Musiker und Komponisten wie Edvard Grieg und Christian Sinding suchten Berlin als eines der wichtigsten Musikzentren Europas auf. Architekten und Ingenieure zog es seit den 1880er Jahren an die Technische Hochschule Charlottenburg. Zurück in Norwegen entwarfen sie Kirchen, Wohnhäuser und Repräsentationsbauten, die von ihrer Berliner Zeit inspiriert sind. Insbesondere in Oslo findet man heute noch eine große Anzahl Gebäude von diesen Architekten, unter anderem das Nationaltheater und das Historisches Museum. Einhundert Jahre später zog es wiederum eine Reihe norwegischer Künstler nach Berlin - zum Studieren, als Meisterschüler, Stipendiaten und Lebenskünstler. Für viele Norweger, die nach inspirierenden Jahren in Berlin wieder nach Hause zurückkehrten, gilt heute noch, was Marlene Dietrich 1951 sang "Ich hab' noch einen Koffer in Berlin".
Was bewegt Künstlerinnen aus Norwegen, sich in Berlin niederzulassen? Ist es der Charme einer Metropole, in der man die historischen Brüche und politischen Systemwechsel alltäglich spürt? Lädt die Stadt in besonderer Weise zum künstlerischen Experimentieren ein? Oder ist es das besondere Verhältnis von lebendigem künstlerischen Markt und bezahlbaren Lebensbedingungen? Exemplarisch für zwei unterschiedliche Generationen von Künstlerinnen, die unter sehr verschiedenen Voraussetzungen und künstlerischen Erfahrungen Berlin als Arbeits- und Lebensmittelpunkt erwählt haben, geben Liv Mette Larsen- Malerin /geb. 1953 und Mai Hofstad Gunnes-Videokünstlerin/ geb. 1977 Einblicke in persönliche Kunst- und Lebenswelten.