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Kulturhistorisches Museum zeigt Ausstellung zu adligen und bürgerlichen Damen

Pressemitteilung vom 23.03.2010

Eine Ausstellung „Fräulein oder Demoiselle? Adlige und bürgerliche Damen in den Klöster Ribnitz und Rostock“ wird vom 26. März bis 11. Juli 2010 im Kulturhistorischen Museum Rostock gezeigt. Nach der Reformation im Herzogtum Mecklenburg 1549 ging die Zeit der mittelalterlichen Klöster zu Ende. Neben den Konventen Dobbertin und Malchow bestanden auch die Klöster in Rostock und Ribnitz nach der Einführung des Luthertums weiter. Zu Damenstiften für unverheiratete Frauen bestimmt, gehörten sie bis zum Ende der Monarchie 1920 zu den bedeutenden Einrichtungen Mecklenburgs.

Die Ausstellung „Fräulein oder Demoiselle? Adlige und bürgerliche Damen in den Klöster Ribnitz und Rostock“ widmet sich erstmals der Geschichte der beiden mecklenburgischen Damenstifte vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Aus den Wohnungen der Stiftsdamen und von den Einrichtungen der Klöster blieb bis heute nur wenig erhalten. Dennoch ist es möglich, dem Leben der Frauen im Konvent nachzuspüren und die klösterliche Kultur in den Damenstiften nach der Reformation in den Mittelpunkt zu stellen.

Die Ausstellung in den Kreuzgängen des Klosters zum Heiligen Kreuz versammelt Zeugnisse aus mehreren Jahrhunderten wie Gemälde, kunsthandwerkliche Objekte, Urkunden und Handschriften, Stücke aus dem Schatz des Klosters zum Heiligen Kreuz sowie Belege für die Alltagskultur. Sie lädt so ein in die Geschichte der evangelischen Landesklöster in den Städten Rostock und Ribnitz, zu adligen und bürgerlichen Damen, die standesbewusst und eigensinnig, zurückgezogen und zugleich auf der Höhe der Zeit stehend ein Leben hinter den Mauern der beiden Klöster führten.

Die gemeinsam mit dem Deutschen Bernsteinmuseum Ribnitz-Damgarten vorbereitete Ausstellung spürt dem Leben der adligen und bürgerlichen Frauen hinter den Mauern beider Klöster nach und ermöglicht anhand ausgewählter Beispiele einem Blick hinter die Kulissen. Im Mittelpunkt steht darüber hinaus die Entwicklung beider Klöster seit dem 16. Jahrhundert bis zu ihrer Schließung 1920.

Das ehemalige Klarissenkloster in Ribnitz wurde 1323 durch Heinrich II. von Mecklenburg gestiftet und 1330 geweiht. Eine der ersten Äbtissinnen war Beate, seine später heilig gesprochene Tochter. 1572 der Ritterschaft übergeben, wurde es nach dem Tod der Äbtissin Ursula von Mecklenburg Damenstift. Als kleinstes der Landesklöster Mecklenburgs war es für Adlige vorgesehen. Seit 1705 wurden auch zwei Rostocker Bürgertöchter aufgenommen. Das ehemalige Zisterzienserinnenkloster zum Heiligen Kreuz in Rostock war 1270 gegründet und 1584 in ein Damenstift umgewandelt worden, das Rostock für sich beanspruchte. Neben bürgerlichen Konventualinnen wurde auch eine Adlige aufgenommen.
Zur Ausstellung erscheint ein Begleitband.