Künstlerische Positionen aus Afghanistan in der Rathaushalle
Pressemitteilung vom
Künstlerische Positionen aus Afghanistan und insbesondere die aktuelle Situation der Frauen dort sind Themen der afghanischen Künstlerin Hafiza Qasimi, die im Rahmen der Ausstellung „Kunst inmitten des Krieges“ vom 20. bis 31. März 2023 in der Rostocker Rathaushalle gezeigt werden.
Im Sommer 2021 haben die Taliban erneut die Macht in Afghanistan übernommen. Seitdem ist die Bedrohung allgegenwärtig zu spüren. Noch immer versuchen Tausende Menschen das Land zu verlassen. Kritische Künstlerinnen und Künstler werden an der Ausübung ihrer Arbeit gehindert und von Verfolgung bedroht. Sie vernetzten sich jedoch untereinander und nutzen die letzten verbleibenden Nischen um weiterzuarbeiten.
Seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan wird auch die Künstlerin und Galeristin Hafiza Qasimi in ihrer Heimat verfolgt, weil sie sich für Frauenrechte engagiert. Seit wenigen Tagen ist Hafize nun bei ihrem Bruder Mohammad Aman Anosh in Rostock, der 2015 über das Mittelmeer nach Deutschland floh.
Für die Ausstellung, die derzeit in Kabul unmöglich wäre, wurden Werke der 22-jährigen Künstlerin und von der von ihr gegründeten Künstler*innengruppe abfotografiert. Die Bilder geben den schrecklichen Alltag in Afghanistan wieder. Sie zeigen Hunger, Krieg und wie es dort gerade ist, eine Frau oder ein Kind in Afghanistan zu sein.
Die Ausstellung „Kunst inmitten des Krieges“ wurde bereits an verschiedenen Orten gezeigt. Bei der Ausstellungseröffnung am Mittwoch, 22. März 2023, um 16.30 Uhr in der Rathaushalle durch Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger kann Hafize nun zum ersten Mal selber dabei sein. Gemeinsam mit ihrem Bruder Anosh wird sie den Gästen einen persönlichen Einblick in das Leben afghanischer Frauen und Kinder geben. Es wird ein Film zur Entstehung der Ausstellung gezeigt. In dem anschließenden Gespräch geht es insbesondere um die Situation afghanischer Frauen.
Der Rostocker Verein Bunt statt braun und die Partnerschaft für Demokratie der Hanse- und Universitätsstadt Rostock wollten mit der Sichtbarmachung ein Zeichen der Solidarität setzen und Menschen unterstützen, die sich vor Ort engagieren und für die Rechte von Frauen und Kindern einsetzen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, vom House of Resources Greifswald und von der Hanse- und Universitätsstadt Rostock gefördert.
Die Ausstellung in der Rathaushalle kann montags bis freitags zwischen 8 und 18 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist frei.