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Laudatio von Senatorin Dr. Liane Melzer für die Selbstverwaltete Jugendinitiative Outsider während der Sozialpreisverleihung 2009

Pressemitteilung vom 04.12.2009

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Jugendliche von der selbstverwalteten Jugendinitiative,

es gab 13 Anträge zum Sozialpreis, so viele wie noch nie. Das Gremium, das dem Oberbürgermeister einen Vorschlag zur Vergabe des Sozialpreises gemacht hat, hat sich sehr schwer getan, weil alle Vorschläge, die vorgelegt wurden, so gut und so wichtig waren.

Der Oberbürgermeister teilt den Preis und vergibt ihn an zwei sehr unterschiedliche Institutionen, um das Engagement von sehr unterschiedlichen Aufgabenbereichen auszuzeichnen.

Der Preis geht zur Hälfte an die selbstverwaltete Jugendinitiative Outsider und an Frau Maria-Sigard Heyer für ihr Engagement in Zusammenhang mit der Trauerbegleitung.

Ich beginne mit der Würdigung der Jugendinitiative Outsider.

In Jahr 2004, also vor fünf Jahren, stand der Vorgänger des Outsiders, der Doppelkopf, vor dem aus. Statt aufzugeben, haben die Jugendlichen entschieden, den Club in Eigenregie zu übernehmen. Es wurde ein Clubvorstand, bestehend aus einem Vorsitzenden, einer Stellvertreterin, einem Schatzmeister, und drei weiteren Personen, also aus insgesamt sechs Personen gewählt. Ein Clubbeirat, bestehend aus dem Ortsamtsleiter, Vertreterinnen und Vertretern des Ortsbeirates, dem Polizeikontaktbeamten, Eltern und Lehrern hat die Arbeit nach außen abgesichert. Am Anfang gab es noch eine Probephase, ob es mit der Selbstverwaltung auch klappt. Es klappte gut, deshalb wurde die Probephase zum 31. April 2004 beendet. Seitdem wird der Outsider als einzige Jugendinitiative in Rostock von Jugendlichen selbst verwaltet.

Seit 2005 werden Sie vom Stadtteil- und Begegnungszentrum Dierkow inhaltlich begleitet.

Aus den Geldern für die offene Kinder- und Jugendarbeit bewilligt Ihnen der Jugendhilfeausschuss jährlich rund 30.000 Euro für die Miete und die Betriebskosten. Der Clubvorstand trifft sich einmal pro Woche, um das Programm, aber natürlich auch alle anderen Probleme zu besprechen. Die Vorstandsmitglieder sind auch für das Auf- und Abschließen des Outsiders zuständig.

Für die Jugendlichen im Stadtteil Dierkow ist der Outsider zu einem wichtigen Anziehungspunkt geworden. Jede und jeder, die dort war und erlebt hat, mit welchem Engagement die Jugendlichen ihr Programm umsetzen, kann das gut verstehen.

Besonders hervorheben möchte ich die Präventionsarbeit, die im Outsider geleistet wird. Jugendliche gerade in der Altersgruppe ab 14, 15 Jahren, für die es insgesamt nur wenig Angebote gibt, erhalten im Outsider sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten. Sie helfen sich untereinander, sie helfen aber auch im Stadtteil. Auf allen Stadtteilfesten packen sie mit an. So tragen Sie im Outsider mit dazu bei, dass sich der Stadtteil dank der ehrenamtlichen Arbeit, die Sie alle leisten, weiter vernetzt und Jung und Alt füreinander da sind.

Sie leisten aber durch Ihre selbstverwaltete Einrichtung auch einen wichtigen Beitrag zur Demokratie. Sie müssen ständig Kompromisse schließen und für einen Ausgleich der unterschiedlichen Interessen sorgen.

Ich freue mich sehr, dass der Outsider den Sozialpreis des Jahres 2009 gewonnen hat.