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Na­vi­ga­ti­on

Mel­de­re­gis­ter­aus­künf­te und Wi­der­spruchs­recht

Pres­se­mit­tei­lung vom 04.09.2006



Im Stadt­amt Ros­tock, Abt. Orts­äm­ter und Ein­woh­ner­an­ge­le­gen­hei­ten (Mel­de­be­hör­de), wer­den per­so­nen­be­zo­ge­ne Da­ten über al­le im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Han­se­stadt Ros­tock wohn­haf­ten Ein­woh­ner er­ho­ben, re­gis­triert und ver­ar­bei­tet.
Dies ist nach Ma­ß­ga­be des Mel­de­ge­set­zes für das Land Meck­len­burg-Vor­pom­mern (LMG) er­for­der­lich, um die Iden­ti­tät und Woh­nung der Ein­woh­ner fest­stel­len und nach­wei­sen zu kön­nen. Das Mel­de­re­gis­ter bil­det die Grund­la­ge für die Aus­stel­lung von Lohn­steu­er­kar­ten, Per­so­nal- aus­wei­sen und Rei­se­päs­sen; für die Vor­be­rei­tung von Wah­len; für die Mit­wir­kung bei der Wehr­über­wa­chung und für die Be­ant­wor­tung von Mel­de­re­gis­ter­aus­künf­ten.

Das Lan­des­mel­de­ge­setz räumt je­dem Bür­ger das Recht ein, in be­stimm­ten Fäl­len der Wei­ter­ga­be sei­ner Da­ten zu wi­der­spre­chen.

1. Die Mel­de­be­hör­de darf ei­ner öf­fent­lich-recht­li­chen Re­li­gi­ons­ge­sell­schaft zur Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben Da­ten ih­rer Mit­glie­der und de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge über­mit­teln. Ge­hört ein Fa­mi­li­en-mit­glied (Ehe­gat­te, min­der­jäh­ri­ge Kin­der und El­tern min­der­jäh­ri­ger Kin­der) nicht der­sel­ben oder kei­ner öf­fent­lich recht­li­chen Re­li­gi­ons­ge­sell­schaft an, so kann der Be­trof­fe­ne ge­gen die­se Da­ten­über­mitt­lung Wi­der­spruch er­he­ben (§ 32 Abs. 2 LMG).

2. Die Mel­de­be­hör­de darf nach § 35 Abs. 1 LMG Par­tei­en, Wäh­ler­grup­pen und an­de­ren Trä­gern von Wahl­vor­schlä­gen im Zu­sam­men­hang mit Wah­len oder ge­setz­lich vor­ge­se­he­nen Ab­stim­mun­gen in den sechs der Wahl vor­aus­ge­hen­den Mo­na­ten Aus­kunft aus dem Mel­de­re­gis­ter über Da­ten von Grup­pen von Wahl­be­rech­tig­ten er­tei­len. Der Be­trof- fe­ne hat das Recht, der Wei­ter- ga­be sei­ner Da­ten zu wi­der­spre­chen.

3. Nach § 35 Abs. 2 LMG darf die Mel­de­be­hör­de Mel­de­re­gis­ter­aus­künf­te über Al­ters- und Ehe­ju­bi­lä­en von Ein­woh­nern er­tei­len, wenn Man­dats­trä­ger, Pres­se oder Rund­funk dies zur Eh­rung der be­trof­fe­nen Per­so­nen be­geh­ren. Auch in die­sem Fall hat je­der das Recht, der Aus­kunfts­er­tei­lung zu wi­der­spre­chen.

4. Nach § 35 Abs. 3 LMG darf die Mel­de­be­hör­de Aus­künf­te an Adress­buch­vor­la­ge er­tei­len. Die Be­trof­fe­nen ha­ben auch hier das Recht, der Wei­ter­ga­be ih­rer Da­ten zu wi­der­spre­chen.

5. Vom 1. Ja­nu­ar 2007 an soll in ganz Meck­len­burg-Vor­pom­mern die elek­tro­ni­sche Mel­de­re­gis­ter- aus­kunft an­ge­bo­ten wer­den. Das be­deu­tet, dass zu­künf­tig je­der Bür­ger un­ter be­stimm­ten Be­din- gun­gen auch von zu Hau­se aus über das In­ter­net Aus­künf­te über ein­zel­ne be­stimm­te Ein­woh­ner er­fra­gen kann. Ein Ab­ruf ist nicht zu­läs­sig, wenn der Be­trof­fe­ne die­ser Form der Aus­kunfts­er­tei­lung wi­der­spro­chen hat (§34a Abs. 2 LMG).

Wi­der­sprü­che kön­nen schrift­lich bei der
Han­se­stadt Ros­tock
Stadt­amt
Ab­tei­lung Orts­äm­ter und Ein­woh­ner­an­ge­le­gen­hei­ten
Neu­er Markt 1, 18050 Ros­tock

ein­ge­reicht wer­den.
Ein ein­mal ein­ge­tra­ge­ner Wi­der­spruch bleibt bis auf Wi­der­ruf be­stehen.

Hans-Joa­chim Engs­ter
Lei­ter des Stadt­am­tes