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Na­vi­ga­ti­on

Nach­weis­heft er­setzt Ge­sund­heits­pass

Pres­se­mit­tei­lung vom 02.05.2006

Be­schäf­tig­te im Le­bens­mit­tel­be­reich müs­sen Eig­nung re­gel­mä­ßig nach­wei­sen kön­nen

Wer be­ruf­lich mit Le­bens­mit­teln um­geht, muss ge­setz­lich vor­ge­schrie­be­ne Hy­gie­ne­re­geln einhal- ten. "Ob im Edel-Re­stau­rant oder am Im­biss­stand, ent­spre­chend dem In­fek­ti­ons­schutz­ge­setz muss je­der Be­schäf­tig­te ein Nach­weis­heft be­sit­zen, das sei­ne Eig­nung do­ku­men­tiert", er­läu­tert Dr. Kers­tin Neu­ber, Lei­te­rin der Ab­tei­lung Hy­gie­ne und In­fek­ti­ons­schutz im Ros­to­cker Ge­sund­heits­amt.

Das "Nach­weis­heft für Be­schäf­tig­te im Um­gang mit Le­bens­mit­teln" in­for­miert über hy­gie­ni­sches Ver­hal­ten, er­läu­tert ge­setz­li­che Grund­la­gen und do­ku­men­tiert die ge­setz­lich vor­ge­schrie­be­nen jähr­li­chen Zu­satz-Be­leh­run­gen durch den Ar­beit­ge­ber. Wer ein sol­ches Heft er­hal­ten, will, muss ei­ne Erst­be­leh­rung im Ge­sund­heits­amt der Han­se­stadt ab­sol­vie­ren. Dies gilt bei­spiels­wei­se für Be­schäf­tig­te aus Le­bens­mit­tel­be­trie­ben, Re­stau­rants, von Im­biss­stän­den, Kan­ti­nen, Ca­fés, Schu­len, Kin­der­ta­ges­stät­ten, Kran­ken­häu­sern und Hei­men.

Wäh­rend der rund ein­stün­di­gen Erst­be­leh­rung wer­den all­ge­mein gül­ti­ge Hy­gie­ne­re­geln im Le­bens­mit­tel­be­reich, Hin­wei­se zur Über­tra­gung le­bens­mit­tel­be­ding­ter In­fek­tio­nen und In­for­ma­tio­nen zu Be­din­gun­gen für ein Tä­tig­keits­ver­bot ver­mit­telt. "Grund­sätz­lich über­neh­men die Be­schäf­tig­ten ei­ne gro­ße Ei­gen­ver­ant­wor­tung, denn sie müs­sen selbst ent­schei­den, dass sie ar­beits­un­fä­hig sind und dies auch dem Ar­beit­ge­ber mel­den", un­ter­streicht Dr. Kers­tin Neu­ber.

Die vor Jah­ren üb­li­chen Stuhl­un­ter­su­chun­gen wur­den ab­ge­schafft. "Denn ei­ne so ne­ga­tiv ge­tes­te­te Per­son kann sich in­ner­halb we­ni­ger Stun­den da­nach in­fi­zie­ren und er­kran­ken. Dann hat die Stuhl­pro­be nichts ge­bracht", so Dr. Kers­tin Neu­ber. Als pro­ble­ma­tisch er­weist sich hin und wie­der die Angst der Be­schäf­tig­ten auf­grund ei­ner län­ger an­dau­ern­den Ma­gen-Darm-In­fek­ti­on ih­ren Job zu ver­lie­ren. "Dies ist al­ler­dings völ­lig un­be­grün­det, denn der Ar­beit­ge­ber kann sich al­le Ein­bu­ßen pro­blem­los über das Ver­sor­gungs­amt er­set­zen las­sen", er­läu­tert Dr. Kers­tin Neu­ber, "Hier bringt sich nur der in Ge­fahr, der die Er­kran­kung ver­schweigt, denn dies kann mit Geld- oder so­gar Frei­heit­stra­fe bis zu ei­nem Jahr ge­ahn­det wer­den. Und dies gilt üb­ri­gens auch für den Ar­beit­ge­ber, der sei­nen Be­schäf­tig­ten trotz ge­mel­de­ter Er­kran­kung wei­ter ar­bei­ten lässt."

Im ver­gan­ge­nen Jahr hat es in der Han­se­stadt kei­nen ein­zi­gen Fall von In­fek­tio­nen auf­grund er­krank­ter Mit­ar­bei­ter ge­ge­ben. Rund 2650 Nach­weis­hef­te wur­den vom Ge­sund­heits­amt aus­ge­ge­ben - über 200 mehr als im Vor­jahr. Für sei­ne Aus­stel­lung sind 20 Eu­ro zu zah­len - ei­ne Sum­me, die oft­mals auch der Ar­beit­ge­ber über­nimmt.