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Namensgebung Flughafenterminal

Pressemitteilung vom 10.02.2005

Senatorin Ida Schillen weist die in der Ostsee-Zeitung vom 9. Februar 2005 geäußerte Kritik des Geschäftsführers der Flughafen Laage-Rostock- Güstrow GmbH, Bernd Blumenthal, an der Arbeit der Expertenkommission Technik und Verantwortung in aller Deutlichkeit zurück.

Auf ihrer dritten Sitzung hat sich die Expertenkommission Technik und Verantwortung auf Bitten des Oberbürgermeisters der Hansestadt Rostock auch mit der beabsichtigten Benennung eines Flughafenterminals nach Hans-Joachim Pabst von Ohain auseinandergesetzt. Dazu lud die Hansestadt zwei Experten ein, Herrn Dr. Reinhard Müller sowie Herrn Prof. Helmuth Trischler. Nach einer Anhörung beider Vorträge Zur Entwicklung des ersten flugfähigen Turbostrahltriebwerks durch Hans-Joachim Pabst von Ohain sowie zu Hans-Joachim Pabst von Ohain Die gebrochene Normalbiographie wissenschaftlich-technischer Eliten im Deutschland des 20. Jahrhunderts fand eine ausführliche Befragung der Experten und eine Diskussion der bisher bekannten Forschungsergebnisse statt. Dabei wurden auch unter den Mitgliedern der Expertenkommission unterschiedliche Meinungen deutlich.

Im Anschluss an die Diskussion formulierte der Moderator, Herr Prof. Dr. Günter Morsch, vier Empfehlungen, denen nach kurzer Diskussion alle Mitglieder der Expertenkommission zustimmten, weshalb eine formale Abstimmung nicht erforderlich war. Diese Empfehlungen lauten:

1. Die Erfindung des Turbostrahltriebwerks durch von Ohain ist eine herausragende technisch-wissenschaftliche Leistung, die eine Würdigung verdient. Dabei sollte auch auf parallele Entwicklungen im internationalen Raum verwiesen werden.

2. Es liegen derzeit keine Erkenntnisse vor, dass Hans-Joachim Pabst von Ohain Mitglied von NS-Verbänden war bzw. dem NS-Regime in besonderer Weise politisch verbunden war.

3. Die bisherigen Erkenntnisse zur Person von Ohains beruhen auf einer sehr schmalen Quellengrundlage. Um eine relativ sicheres Urteil zur Einstellung und zum Verhalten von Ohains auf wissenschaftlicher Grundlage bilden zu können, hält die Kommission weitere Forschungen, z.B. im Universitätsarchiv der Universität Göttingen oder dem Bundesarchiv- Militärarchiv, für unverzichtbar.

4. Die Kommission hält Namensgebungen mit Persönlichkeiten im Falle von Flughäfen und anderen Einrichtungen angesichts bestimmter Traditionen allgemein für schwierig und empfiehlt daher der Hansestadt, grundsätzlich über die Praxis von Namensbenennungen mit Persönlichkeiten nachzudenken.