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Na­vi­ga­ti­on

Neue Ab­fall­sat­zung und Ab­fall­ge­büh­ren­sat­zung be­schlos­sen

Pres­se­mit­tei­lung vom 28.12.2005

Neue Ab­fall­sat­zung und Ab­fall­ge­büh­ren­sat­zung be­schlos­sen

Die Bür­ger­schaft be­schloss am 7. De­zem­ber 2005 ei­ne neue Ab­fall­sat­zung und Ab­fall­ge­büh­ren­sat­zung, die ab 1. Ja­nu­ar 2006 in Kraft tre­ten.
Die Neu­fas­sung der Ab­fall­sat- zung greift auf den bis­he­ri­gen Sat­zungs­text zu­rück und be­rück­sich­tigt neue ge­setz­li­che An­for­de­run­gen.
Im § 4 Abs. 2 wur­de die Art und Wei­se der zu ent­sor­gen­den Ab­fäl- le nach Hol- und Bring­sys­tem er­gänzt. Wei­ter­hin wur­de auf­ge- nom­men, dass ei­ne Ent­sor­gung fol­gen­der Ab­fäl­le aus der hu­man- me­di­zi­ni­schen und tier­ärzt­li­chen Ver­sor­gung zu­sam­men mit der Haus- und Ge­schäfts­müll­ent­sor­gung mög­lich ist:

-    spit­ze oder schar­fe Ge­gen­stän­de,
-     Ab­fäl­le, an de­ren Samm­lung und Ent­sor­gung aus in­fek­ti­ons­prä­ven­ti­ver Sicht kei­ne be­son­de­ren An­for­de­run­gen ge­stellt wer­den.

Die An­pas­sung der Sat­zung ge­mäß des Elek­tro- und Elek­tro­nik­ge­set­zes (Elek­troG) wur­de mit den §§ 3 Abs. 12, 16 Abs. 1 und 20 Abs. 3 vor­ge­nom­men. In der Stadt wer­den die Alt­ge­rä­te wei­ter- hin über ei­ne Kom­bi­na­ti­on von Hol- und Bring­sys­tem ent­sorgt. Die vier Re­cy­cling- hö­fe bil­den die Sam­mel­stel­len und Ab­hol­stel­len für Alt­ge­rä­te aus pri­va­ten Haus­hal­ten von End­nut­zern und Ver­trei­bern (§ 9 Abs. 3 und 5 Elek­troG).

Im § 11 Abs. 1 wur­de ei­ne er­wei­ter­te Ent­sor­gungs­mög­lich­keit bei grö­ße­ren Men­gen an an­schluss­pflich­ti­gem Haus- und Ge­schäfts­müll auf­ge­nom­men (zum Bei­spiel über Con­tai­ner).

Mit § 20 Abs. 1 wird den An­nah­me­be­din­gun­gen der ab 1. Ju­ni 2005 in Be­trieb ge­gan­ge­nen Re­st­ab­fall­be­hand­lungs­an­la­ge EVG Ent­sor­gungs- und Ver­wer­tungs­ge­sell­schaft mbH Rech­nung ge­tra­gen.
Die Er­brin­gung der not­wen­di­gen Leis­tun­gen auf dem Ge­biet der Ab­fall­wirt­schaft ist durch Ver­trä­ge mit den be­auf­trag­ten Ent­sor­gern ge­re­gelt. Die in der Ziel­ver­ein­ba­rung mit der Stadt­ent­sor­gung Ros­tock GmbH ge­trof­fe­nen Jah­res­fest­prei­se bil­den das zwei­te Jahr die Grund­la­gen für die Kal­ku­la­ti­on der Ab­fall­ge­büh­ren.
Die Ge­samt­kos­ten er­hö­hen sich von 17.902.703 Eu­ro im Jahr 2005 auf 18.671.319 Eu­ro im Jahr 2006.
Im Ein­zel­nen zeigt sich das wie folgt:

1. Die Kos­ten der Ab­fall­ver­wer­tung re­du­zie­ren sich um 188.621 Eu­ro. Dies re­sul­tiert haupt­säch­lich aus Ein­spa­run­gen bei der Be­trei­bung der Re­cy­cling­hö­fe so­wie bei der Kühl­schrank- und Elek­tro­nik­schrott­ent­sor­gung auf Grund oben ge­nann­ter. ge­setz­li­cher Re­ge­lun­gen.

2. Die Kos­ten der Ab­fall­ent­sor­gung er­hö­hen sich im Ver­gleich zum Vor­jahr um 957.237 Eu­ro.
Seit dem 1. Ju­ni 2005 ist mit dem Ab­lau­fen der 12-jäh­ri­gen Über­gangs­frist nach TA-Sied­lungs­ab­fall und dem Wirk- sam­wer­den der Ab­la­ge­rungs- ver­ord­nung die De­po­nie­rung un­be­han­del­ter Sied­lungs­ab- fäl­le in Deutsch­land nicht mehr zu­läs­sig. Aus die­sem Grund wur­de im Ros­to­cker Über­see­ha­fen durch die Ent­sor­gungs- und Ver­wer- tungs­ge­sell­schaft mbH (EVG) ei­ne Re­st­ab­fall­be­hand­lungs- an­la­ge ge­baut und zum 1. Ju­ni 2005 in Be­trieb ge­nom­men. In die­ser An­la­ge kön­nen bis zu 120.000 Ton­nen Ab­fäl­le im Jahr be­han­delt wer­den. Die In­ves­ti­ti­ons­kos­ten be­lau­fen sich auf 23 Mio. Eu­ro. Erst­ma­lig im Jahr 2006 wird die Leis­tung für ein gan­zes Jahr in An­spruch ge­nom­men. Durch die EVG wur­den in­zwi- schen Ab­fall­men­gen von drei wei­te­ren Kör­per­schaf­ten ge­bun­den. Da­durch wur­de ein drei­schich­ti­ger Be­trieb der MBA er­reicht und der Preis re­du­ziert sich da­mit von 131,06 Eu­ro/t auf 127,59 Eu­ro/t.

3. Die Be­häl­ter­ge­bühr ist ei­ne Ver­brauchs­ge­bühr. Sie ist die Ge­gen­leis­tung für die Ent­sor- gung von Haus- und Ge­schäfts­müll. Maß­stab ist das Be­häl­ter­vo­lu­men und die Ent­lee­rungs­häu­fig­keit.

Im Ver­gleich zum Vor­jahr er­hö­hen sich die Ge­büh­ren für al­le Be­häl­ter um 19,2 bis 37,9 Pro­zent. Die­se Er­hö­hung re­sul­tiert haupt­säch­lich aus den er­höh­ten Ent­sor­gungs- kos­ten für die Re­st­ab­fall­be- hand­lung. Ei­ne wei­te­re Ur­sa­che für die Ge­büh­ren- er­hö­hung ist der Rück­gang der An­zahl der Ent­lee­run­gen bei ei­nem leicht stei­gen­den Ab­fall­auf­kom­men. So wur­den im Jahr 2005 1.119.337 Ent­lee­run­gen kal­ku­liert. Für das Jahr 2006 wer­den nach vor­lie­gen­der Pro­gno­se 1.087.840 Ent­lee­run­gen kal­ku­liert. Dies sind 31.497 Ent­lee­run­gen we­ni­ger als im Vor­jahr.

    Da die Ent­wick­lung der Ab­fall­men­gen nach wie vor ei­ner ho­hen Dy­na­mik un­ter- liegt, wur­de die Ent­wick­lung der Ab­fall­men­gen in den ver­schie­de­nen Be­häl­ter­grö­ßen über­prüft. Es zeigt sich, dass

-    un­ver­än­dert Be­we­gun­gen von den grö­ße­ren zu den klei­ne­ren Ab­fall­be­häl­tern statt­fin­den (Am stärks­ten wird dies durch den An­stieg der 80-l-Be­häl­ter do­ku­men­tiert, de­ren Be­stand in den letz­ten sechs Jah­ren um 43 Pro­zent an­ge­wach­sen ist),
-    in­ner­halb der glei­chen Be­häl­ter­grö­ße in stär­ke­rem Ma­ße län­ge­re Ent­lee­rungs­rhyth­men ge­wählt wer­den,
-    der Be­stand der 120-l-Be­häl­ter, der 240-l-Be­häl­ter und der 1.100-l-Be­häl­ter un­ver­än­dert leicht ab­nimmt, sich der Be­stand der 80-l-Be­häl­ter da­ge­gen er­höht.

Die Kos­ten für das Ein­sam­meln, den Trans­port und die Be­sei­ti­gung der Ab­fäl­le müs­sen auf den Ge­büh­ren­maß­stab - das Be­häl­ter­vo­lu­men - um­ge­legt wer­den. Um die von den ein­zel­nen Ab­fall­be­häl­tern ver­ur­sach­ten Kos­ten um­le­gen zu kön­nen, be­darf es ei­nes Er­war­tungs­wer­tes für die in den je­wei­li­gen Be­häl­tern zu ent­sor­gen­den Ab­fall­men­gen. Seit der Ge­büh­ren­kal­ku­la­ti­on 2000 wird die­se ver­ur­sa­cher­ge­rech­te Be­rech­nung der Ab­fall­men­gen mit Wer­tungs- kenn­zif­fern (WKZ), die die Re­la­tio­nen zwi­schen den Ab­fall­men­gen und den ein­zel­nen Be­häl­ter­grö­ßen fest­stel­len, für die Ge­büh­ren­kal­ku- la­ti­on vor­ge­nom­men. Grund­la­ge für die Er­mitt­lung der Wer­tungs­kenn­zif­fern für das Jahr 2006 sind die Er­geb­nis­se der "Un­ter­su­chung zur Füll- stands­kon­trol­le und Ver­wie­gung von Ab­fall­be­häl­tern im Ros­to­cker Stadt­ge­biet" vom Mai 2005, die von der Stadt­ent­sor­gung Ros­tock GmbH durch­ge­führt wur­de. Die Ver­wie­gung wur­de im glei­chen Zeit­raum und im glei­chen Ent­sor­gungs­ge­biet wie in den Vor­jah­ren durch­ge­führt.

4. Die Ab­fall­ver­wer­tungs­ge­bühr ist ei­ne Ein­heits- ge­bühr. Sie ist die Ge­gen- leis­tung für den Be­trieb der Re­cy­cling­hö­fe, für die Ent­sor­gung von Sperr­müll, Schrott, Alt­ge­rä­ten, Pap­pe/ Pa­pier, Bio­ab­fall, Gar­ten- und Park­ab­fäl­len so­wie Schad­stof­fen. Ge­büh­ren­maß­stab ist die An­zahl der auf dem Grund­stück woh­nen­den Per­so­nen.

Un­ter Be­ach­tung der oben ge­nann­ten Rah­men­be­din­gun­gen und der Nach­kal­ku­la­ti­on er­gibt sich ins­ge­samt ein Ge­büh­ren­be­darf von 18.469.527 Eu­ro für das Jahr 2006, der durch den Ein­zug der be­schlos­se­nen Ge­büh­ren­sät­ze rea­li­siert wird.

Für Fra­gen zu bei­den Sat­zun­gen steht im Amt für Um­welt­schutz, Un­te­re Ab­fall­be­hör­de, Hol­ger Schmidt un­ter Te­le­fon 381-7314 gern zur Ver­fü­gung.

Dr. Wolf­gang Nitz­sche
Se­na­tor für Um­welt, So­zia­les, Ju­gend und Ge­sund­heit

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Sat­zung über die Ab­fall­wirt­schaft in der Han­se­stadt Ros­tock (Ab­fall­sat­zung - AbfS)

Sat­zung der Han­se­stadt Ros­tock über die Er­he­bung von Ge­büh­ren für die In­an­spruch­nah­me der öf­fent­li­chen Ein­rich­tun­gen und An­la­gen zur Ab­fall­ent­sor­gung (Ab­fall­ge­büh­ren­sat­zung - Abf­GS)

Aus­schluss­lis­te der Ab­fall­sat­zung