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Na­vi­ga­ti­on

Nut­zungs­be­din­gun­gen über die Aus­übung der An­gel­fi­sche­rei

Pres­se­mit­tei­lung vom 09.12.2005



Öf­fent­li­che Be­kannt­ma­chung
Nut­zungs­be­din­gun­gen über die Aus­übung der An­gel­fi­sche­rei auf den Ge­wäs­sern, für die die Han­se­stadt Ros­tock die Fi­sche­rei­rech­te be­sitzt § 1 Um­fang des Fi­sche­rei­rechts

(1) Die Han­se­stadt Ros­tock ist seit 1252 un­ab­hän­gig von den je­wei­li­gen Ei­gen­tums- und Be­sitz­ver­hält­nis­sen In­ha­be­rin des Fi­sche­rei­rechts an fol­gen­den Ge­wäs­sern:

a) Un­ter­war­now vom Un­ter­haupt der Schiff­fahrts­schleu­se so­wie des Weh­res am Müh­len­damm in Ros­tock bis zur Hö­he der Ver­bin­dungs­li­nie Nord­kan­te der In­sel Pa­gen­wer­der recht­wink­lig bis zur West­sei­te War­now­ufer,
b) Breit­ling und Ra­del (Moor­gra­ben und Ra­del­see) bis zur Feld­gren­ze Mark­gra­fen­hei­de.

(2) Die­se Nut­zungs­be­din­gun­gen re­geln die Aus­übung der An­gel­fi­sche­rei.

(3) Fi­sche­rei­li­che Vor­schrif­ten des Bun­des und des Lan­des Meck­len­burg-Vor­pom­mern so­wie die Rech­te der Stadt­fi­scher wer­den durch die­se Nut­zungs­be­din­gun­gen nicht be­rührt. § 2 Fi­sche­rei­aus­übungs­recht

Das Fi­sche­rei­aus­übungs­recht in den in § 1 ge­nann­ten Ge­wäs­sern steht der Han­se­stadt Ros­tock zu. § 3 Ein­schrän­kun­gen des Fi­sche­rei­aus­übungs­rechts und Ent­schä­di­gungs­an­sprü­che

(1) Von al­len An­la­gen der Ha­fen­ge­bie­te, die un­mit­tel­bar dem Um­schlag oder Fähr­be­trieb die­nen, ist die An­gel­fi­sche­rei ver­bo­ten.

(2) Bei der Aus­übung der An­gel­fi­sche­rei ist von ste­hen­den Fisch­fang­ge­rä­ten ein Ab­stand von 50 Me­tern, von Stau­weh­ren, Schleu­sen oder an­de­ren Fisch­we­gen ist ein Ab­stand von 100 Me­tern ein­zu­hal­ten.

(3) Die Er­laub­nis­in­ha­be­rin­nen und Er­laub­nis­in­ha­ber dür­fen nicht mehr als drei Handan­geln be­nut­zen.

(4) Die Ge­wäs­ser­stre­cke der Un­ter­war­now vom Un­ter­haupt der Schiff­fahrts­schleu­se so­wie vom Wehr am Müh­len­damm bis zur Brü­cke „Am Pe­tri­damm“ wird zum Schon­be­zirk er­klärt. Im Schon­be­zirk ist es ver­bo­ten, beim Fisch­fang mit der Handan­gel na­tür­li­che oder künst­li­che Kö­der mit Mehr­fach­ha­ken zu ver­wen­den.

(5) Die Han­se­stadt Ros­tock ist be­rech­tigt, die An­gel­fi­sche­rei je­der­zeit ein­zu­schrän­ken, wenn kom­mu­na­le Be­lan­ge die­ses er­for­dern. Ins­be­son­de­re kann sie die Zahl der aus­zu­ge­ben­den Er­laub­nis­schei­ne zum Fisch­fang oder die Nut­zung der Was­ser­flä­chen be­schrän­ken.

(6) Ein­schrän­kun­gen be­grün­den kei­ne Scha­den­er­satz- und Ent­schä­di­gungs­an­sprü­che ge­gen­über der Han­se­stadt Ros­tock. § 4 Er­laub­nis zum Fisch­fang

(1) Ang­le­rin­nen und Ang­lern kann die Aus­übung der An­gel­fi­sche­rei auf­grund ei­nes Nut­zungs­ver­tra­ges über­tra­gen wer­den.

(2) Die­ser Nut­zungs­ver­trag kommt mit der Han­se­stadt Ros­tock durch die Aus­hän­di­gung ei­nes An­gel­be­rech­ti­gungs­scheins im Sin­ne des Fi­sche­rei­ge­set­zes in sei­ner je­weils gül­ti­gen Fas­sung zu­stan­de.

(3) Die Be­rech­ti­gung zum Fisch­fang er­setzt ei­ne für die Aus­übung des Fisch­fangs ge­setz­lich be­son­ders vor­ge­schrie­be­ne öf­fent­lich-recht­li­che Er­laub­nis nicht. § 5 Er­tei­lung der An­gel­be­rech­ti­gungs­schei­ne

(1) Der An­gel­be­rech­ti­gungs­schein wird für die Dau­er von ei­nem Tag oder für ei­ne Wo­che aber auch für 28 auf­ein­an­der fol­gen­de Ta­ge oder ein Ka­len­der­jahr er­teilt.

(2) Die An­gel­be­rech­ti­gung ist nicht über­trag­bar.

(3) Die Stadt­fi­sche­rin­nen und Stadt­fi­scher sind nicht be­rech­tigt, An­gel­be­rech­ti­gungs­schei­ne aus­zu­ge­ben. § 6 Ent­zug des An­gel­be­rech­ti­gungs­schei­nes

(1) Die Han­se­stadt Ros­tock be­hält sich das Recht vor, den An­gel­be­rech­ti­gungs­schein ent­schä­di­gungs­los zu wi­der­ru­fen oder zu ver­sa­gen, wenn die In­ha­be­rin oder der In­ha­ber

a) ge­gen fi­sche­rei­li­che Vor­schrif­ten ver­sto­ßen hat,
b) die Be­stim­mun­gen­die­ser Nut­zungs­be­din­gun­gen miss­ach­tet oder
c) durch ihr/sein Ver­hal­ten bei der Aus­übung des An­gelns zu er­ken­nen gibt, dass sie/er die da­für er­for­der­li­che Qua­li­fi­ka­ti­on oder Zu­ver­läs­sig­keit nicht be­sitzt.
(2) Die An­gel­be­rech­ti­gungs­in­ha­be­rin/Der An­gel­be­rech­ti­gungs­in­ha­ber hat den An­gel­be­rech­ti­gungs­schein an die Han­se­stadt Ros­tock zu­rück­zu­ge­ben. Die Rück­ga­be hat in­ner­halb von 2 Wo­chen nach dem Wi­der­ruf zu er­fol­gen. § 7 Ent­gel­te für die An­gel­be­rech­ti­gungs­schei­ne

Die Hö­he des Ent­gelts für die Er­tei­lung ei­nes An­gel­be­rech­ti­gungs­scheins rich­tet sich nach der Ent­gelt­ord­nung der Han­se­stadt Ros­tock für die Aus­ga­be der An­gel­be­rech­ti­gungs­schei­ne in der je­weils gül­ti­gen Fas­sung. § 8 Min­dest­ma­ße und Schon­zei­ten

Es gel­ten die in der je­weils gül­ti­gen Fas­sung der Küs­ten­fi­sche­rei­ord­nung für das Land Meck­len­burg-Vor­pom­mern fest­ge­leg­ten Fang­ver­bo­te, Min­dest­ma­ße und Schon­zei­ten. § 9 Ver­wen­dung der Ent­gel­te

Die Han­se­stadt Ros­tock ver­wen­det ma­xi­mal 70 % der Ent­gel­te zur För­de­rung der Fi­sche­rei in den im § 1 Abs. 1 ge­nann­ten Ge­wäs­sern zur Rein­hal­tung der Ge­wäs­ser und Ufer­zo­nen und zur Ver­bes­se­rung der In­fra­struk­tur, wie Sa­nie­rung vor­han­de­ner Steg­an­la­gen und Be­fes­ti­gung der Ufer­zo­nen. Da­für nicht ver­wen­de­te Ent­gel­te, je­doch ma­xi­mal 50 % der Ge­samt­ent­gel­te, kön­nen für die För­de­rung so­zia­ler und ge­mein­nüt­zi­ger Pro­jek­te in der Fi­sche­rei und in der See­fahrt ver­wen­det wer­den. § 10 In-Kraft-Tre­ten

Die Nut­zungs­be­din­gun­gen über die Aus­übung der An­gel­fi­sche­rei auf den Ge­wäs­sern, für die die Han­se­stadt Ros­tock die Fi­sche­rei­rech­te be­sitzt, tre­ten am 1. Ja­nu­ar 2006 in Kraft.

Ros­tock, 18. No­vem­ber 2005

Ro­land Me­th­ling
Ober­bür­ger­meis­ter