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OB Arno Pöker bittet Diepgen um Unterstützung wegen Bahnverkehr

Pressemitteilung vom 21.03.2000

21. März 2000

OB Arno Pöker bittet Diepgen um Unterstützung wegen Bahnverkehr

Oberbürgermeister Arno Pöker hat den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen, in einem Schreiben um Unterstützung beim Ausbau der Verkehrsachse Skandinavien - Rostock - Berlin gebeten. In dem Schreiben heißt es: „Veröffentlichungen der Industrie- und Handelskammer zu Berlin zur Bahnverbindung Berlin - Malmö konnte ich entnehmen, dass auch in der Bundeshauptstadt großes Interesse an einer Direktverbindung nach Skandinavien besteht. Die Hansestadt Rostock mit dem Ostseebad Warnemünde hat sich stets auch auf die Kurzzeiturlauber und Touristen aus Berlin ausgerichtet. Doch die Reisenden mussten sich nicht zuletzt wegen der verschlechterten Reisezeit zunehmend auf den Pkw orientieren. Mittlerweile beträgt die Reisezeit auf der Bahnstrecke Berlin - Rostock unzumutbare drei Stunden zehn Minuten. Gegenwärtig wird die Entwicklung der Öresund-Region mit großer Erwartung beobachtet. Die geplante Inbetriebnahme der Brücke Malmö - Kopenhagen zum 1. Juli 2000 wird zu einem neuen Wirtschaftszentrum führen; auch Berlin hat die Notwendigkeit für eine direkte und damit schnelle Verkehrsverbindung mehrfach betont.

Die Hansestadt Rostock setzt mit konkreten Investitionsvorhaben auf die Attraktivitätssteigerung der Eisenbahn. Gemeinsam mit der Rostocker Straßenbahn AG und der Deutschen Bahn AG werden 350 Mio. DM in die Umgestaltung des Rostocker Hauptbahnhofes als Knotenpunkt der Verkehrsträger investiert. Der Bahnhof Warnemünde wurde durch die Deutsche Bahn AG umgebaut. Das künftige Gelände der Internationalen Gartenbauausstellung (IGA 2003), welches in der Nachnutzung regionalen und überregionalen Messen zur Verfügung steht, wird einen direkten Zugang zur Bahn haben. Die Maßnahmen ließen sich noch fortführen. Den Menschen in unserer Region - die ca. 450.000 Einwohner zählt - wäre es nicht verständlich zu machen, wenn diese Investitionen keine spürbaren Verbesserungen im Verkehrsangebot und in der Reisezeit bringen würden. Aus diesem Grund habe ich mich bereits an den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG, Herrn Hartmut Mehdorn, gewandt, um für Verständnis für die regionalen Gegebenheiten zu werben. Insbesondere habe ich mich für den kurzfristigen Ausbau der Strecke Berlin - Rostock auf mindestens Tempo 160 km/h eingesetzt. Bei klar strukturierten Angebotsachsen lässt sich für diesen Streckenausbau und den späteren Betrieb die Wirtschaftlichkeit darstellen. Wird der zunehmende Geschäftsreiseverkehr von und in die Bundeshauptstadt, die erwarteten Verkehrszuwächse aus Skandinavien (Region Kopenhagen/Malmö/Trelleborg - Rostock - Berlin) sowie das große Potential der Berliner Gäste an den Wochenenden in die Betrachtung einbezogen, so lässt sich bei einer Reisezeit auf der Schiene von unter zwei Stunden eine konkurrenzfähige Alternative zum Auto entwickeln. Das Oberzentrum Rostock versteht sich als Knoten im Eisenbahnnetz des Fernverkehrs von Skandinavien in Richtung Berlin/Süddeutschland und von Sassnitz in Richtung Hamburg. Dabei werden insbesondere die Wünsche der Berliner (z.B. am Wochenende um 9.00 Uhr am Strand von Warnemünde) wiederholt thematisiert. Die Einführung des „Ostseetickets“ 1999 für die Berliner und Brandenburger Richtung Rostock-Warnemünde war beispielsweise schon ein Erfolg unseres gemeinsamen Handelns.

Sehr geehrter Herr Diepgen, ich möchte Sie bitten, mich bei meinen Bemühungen um die Verbesserung der Verkehrsleistung nach Berlin zu unterstützen. Die Region Rostock braucht als Wirtschafts- und Tourismusstandort ein attraktives Fernverkehrsangebot, das mit einer kurzen Reisezeit und zur nachgefragten Tageszeit das gewünschte Ziel erreichen lässt.“