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Na­vi­ga­ti­on

OB Ro­land Me­th­ling: Spa­ren mit Ziel

Pres­se­mit­tei­lung vom 05.09.2007

Bis­her er­folg­rei­che Haus­halts­kon­so­li­die­rung - Schwers­ter Teil des We­ges steht noch be­vor

„In den ver­gan­ge­nen zwei­ein­halb Jah­ren wa­ren wir bei der Kon­so­li­die­rung des städ­ti­schen Haus­hal­tes sehr er­folg­reich“, lau­tet das Re­sü­mee von Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling. „Im Jahr 2005 und für die Fol­ge­jah­re wa­ren et­wa je­weils 100 Mil­lio­nen Eu­ro De­fi­zit im Stadt­haus­halt ein­ge­plant. Es ist uns ge­lun­gen, die­se Zahl deut­lich zu sen­ken. En­de 2007 wer­den wir das Jah­res­de­fi­zit auf et­wa 20 Mil­lio­nen Eu­ro re­du­ziert ha­ben. Da­bei ist es uns ge­lun­gen, die Viel­falt kom­mu­na­ler Leis­tun­gen und An­ge­bo­te zu er­hal­ten. Be­son­ders er­freu­lich ist es, dass zum ers­ten Mal seit der Wen­de die Zahl so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Be­schäf­tig­ter wie­der an­ge­stie­gen ist. Die Ar­beits­lo­sen­quo­te liegt der­zeit bei 14,2 Pro­zent. Auch das be­weist im Ver­gleich der Vor­jah­re den po­si­ti­ven Trend.“

„Dass zahl­rei­che nam­haf­te Un­ter­neh­men Ros­tock als Fir­men­stand­ort ge­wählt ha­ben und hier ih­re Ka­pa­zi­tä­ten aus­bau­en, spricht für die Qua­li­tä­ten un­se­rer Stadt als Wirt­schafts­stand­ort. Mit Nordex ex­pan­diert ein Un­ter­neh­men in der so zu­kunfts­träch­ti­gen Wind­ener­gie­bran­che, Lieb­herr ist auf dem Weg zur Num­mer 1 der Ma­schi­nen­bau­be­trie­be in Meck­len­burg-Vor­pom­mern und IKEA zeigt in Ros­tock nicht nur mit ei­nem Wa­ren­haus Flag­ge, son­dern auch mit ei­nem Ser­vice­cen­ter. In der Call- und Ser­vice­cent­er­bran­che ent­stan­den in den ver­gan­ge­nen Jah­ren über 1.000 neue Jobs, zu­gleich wuchs das Ein­kom­men der dort Be­schäf­tig­ten in den ver­gan­ge­nen drei Jah­ren um et­wa 20 Pro­zent.“

Wirt­schafts­an­sied­lun­gen sind nicht nur ei­ne Fra­ge der Stand­ort­wer­bung, son­dern im­mer auch Ent­schei­dun­gen auf der Ba­sis von In­fra­struk­tur-Rah­men­be­din­gun­gen. „Wir ha­ben die Vor­aus­set­zun­gen für die Ent­wick­lung der Was­ser­li­nie ent­lang der War­now ge­schaf­fen. Schon heu­te prä­gen die Deut­sche See­ree­de­rei-Grup­pe und die Ree­de­rei AI­DA Crui­ses die Spei­cher im öst­li­chen Teil des Stadt­ha­fens. Das Are­al der his­to­ri­schen Nep­t­un­werft wird für Stadt­ent­wick­lung ge­nutzt eben­so wie die frü­he­re Holz­han­dels­halb­in­sel. Auch für den Ost­ha­fen, seit 1991 eher ein Stief­kind der Wirt­schafts­för­de­rung, ha­ben wir 2006 den Grund­stein für ei­ne wei­te­re po­si­ti­ve Ent­wick­lung ge­legt. Der Streit um den Neu­bau des Wohn­ge­bie­tes am Ton­nen­hof konn­te bei­ge­legt und Ver­trau­en zwi­schen Stadt und Werft wie­der auf­ge­baut wer­den. Aus dem ehe­ma­li­gen Wohn­heim der See­fahrts­schu­le in War­ne­mün­de wird der­zeit das neue Luft- und Raum­fahrt­zen­trum, wir wer­den zu kom­men­den Sai­son den Lie­ge­platz 8 sa­niert ha­ben und da­mit die Ka­pa­zi­tä­ten für wei­te­re An­läu­fe von Kreuz­fahrt­schif­fen.“

Die Bi­lanz kann sich aber auch in an­de­ren Teil­be­rei­chen der Stadt­po­li­tik se­hen las­sen. „Trotz der schwie­ri­gen Haus­halts­si­tua­ti­on ha­ben wir die jähr­lich zwölf Mil­lio­nen Eu­ro für Schul­sa­nie­run­gen zur Ver­fü­gung stel­len kön­nen. Es ist uns ge­lun­gen, auch fi­nan­zi­el­le al­ter­na­ti­ve Res­sour­cen für die­se Auf­ga­be zu er­schlie­ßen. Die Goe­the­schu­le als ei­nes der tra­di­ti­ons­reichs­ten Ros­to­cker Schul­ge­bäu­de wird der­zeit sa­niert. In Lüt­ten Klein ent­steht ein Grund­schul­neu­bau und in Gehls­dorf wird ei­ne Kin­der­ta­ges­stät­te ge­baut. Ei­ni­ge Ki­tas ha­ben ih­re Be­treu­ungs­zei­ten aus­ge­wei­tet und sich so dem Be­darf der be­rufs­tä­ti­gen El­tern an­ge­passt“, in­for­miert der Ober­bür­ger­meis­ter. „Mit den neu­en Stadt­teil- und Be­geg­nungs­zen­tren in Groß Klein, in der Süd­stadt, in Lüt­ten Klein und in Evers­ha­gen wird auch das Eh­ren­amt ge­stärkt. Wir ha­ben er­reicht, dass der Ba­rock­saal und das frü­he­re Schiff­fahrts­mu­se­um wie­der für die Öf­fent­lich­keit zu­gäng­lich sind. Die Be­su­cher­zah­len in den bei­den städ­ti­schen Mu­se­en sind durch den Ver­zicht auf Ein­tritts­gel­der deut­lich ge­stie­gen. Die­ser Ver­zicht wirkt sich durch ge­rin­ge­re Auf­wen­dun­gen zu­dem noch po­si­tiv auf die Stadt­kas­se aus.“

Die Ver­kehrs­in­fra­struk­tur wur­de seit der Wen­de um­fas­send auf- und aus­ge­baut. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren ge­lang nicht nur der Neu­bau der Hun­dert­män­ner­brü­cke und der Brü­cke in der Gu­ten­berg­stra­ße. Das Pro­jekt zur Neu­ge­stal­tung des Do­be­ra­ner Plat­zes konn­te eben­so ab­ge­schlos­sen wer­den wie die Stra­ßen­bahn­netz­er­wei­te­rung und der Bau des In­nen­stadt­rings durch Fer­tig­stel­lung der Stra­ße Am Ka­nons­berg. Pas­sa­gier­kai und Flug­ha­fen ver­fü­gen über neue Ter­mi­nal-Ge­bäu­de. „Der Weg für den neu­en Ver­kehrs­ver­knüp­fungs­punkt am War­ne­mün­der Werft­bahn­hof, für die Sa­nie­rung der Car­bäk­brü­cke und für den Bau der neu­en War­now­stra­ße konn­te „ge­eb­net“ wer­den.

Bei all den po­si­ti­ven Ent­wick­lun­gen ist es den­noch im­mer sehr schwer, die Ein­sicht in die Not­wen­dig­kei­ten der wirt­schaft­li­chen Be­trach­tung von Pro­zes­sen zu er­zeu­gen“ un­ter­streicht der Ober­bür­ger­meis­ter. „Der Weg zu ei­ner Kom­mu­ni­ka­ti­on mit­ein­an­der und nicht über­ein­an­der ist in un­se­rer Stadt nicht ganz leicht. Dass wir den­noch ge­mein­sam Lö­sun­gen fin­den kön­nen, ha­ben bei­spiels­wei­se die Aus­ein­an­der­set­zun­gen um die Be­bau­ung des Kur­park-Are­als ent­lang der War­ne­mün­der Hein­rich-Hei­ne-Stra­ße und um die Be­set­zung der Ge­schäfts­füh­rung der WIRO Woh­nen in Ros­tock Woh­nungs­ge­sell­schaft mbH ge­zeigt. Und auch den Nicht­rau­cher­schutz in al­len städ­ti­schen Ge­bäu­den ha­ben wir durch­ge­setzt, oh­ne da­bei Zei­tungs­sei­ten zu fül­len.“

„Der schwers­te Teil des We­ges der Haus­halts­kon­so­li­die­rung liegt noch vor uns. Um bis 2009 ei­nen aus­ge­gli­che­nen Haus­halt vor­wei­sen zu kön­nen, müs­sen wir auch um­fas­sen­de struk­tu­rel­le Maß­nah­men in­ner­halb der Stadt­ver­wal­tung um­set­zen. Ich ap­pel­lie­re an die in der Bür­ger­schaft ver­tre­te­nen Frak­tio­nen, aber auch an die Be­leg­schaft der Stadt­ver­wal­tung und der kom­mu­na­len Be­trie­be und an ih­re Per­so­nal­ver­tre­tun­gen, hier mit uns ge­mein­sam an ei­nem Strang zu zie­hen.

Un­ser „Spa­ren mit Ziel“ soll wie­der Hand­lungs­spiel­räu­me er­öff­nen und ei­ne ak­ti­ve kom­mu­na­le So­zi­al­po­li­tik er­mög­li­chen. Wir müs­sen Geld in der Kas­se ha­ben, um bei ei­ner Be­bau­ung der Nord­kan­te des Neu­en Mark­tes mehr als nur stei­ner­ne Hül­len ent­ste­hen zu las­sen. Auch die War­ne­mün­der Mit­tel­mo­le und der Chris­ti­nen­ha­fen sind noch gro­ße Po­ten­zia­le für un­se­re Stadt, die wir nicht oh­ne ei­ge­ne In­ves­ti­tio­nen ent­wi­ckeln soll­ten.
Der Pro­zess der Be­wer­bung um den Ti­tel „Stadt der Wis­sen­schaft“ soll nach­hal­tig die At­trak­ti­vi­tät Ros­tocks als Stu­di­en­ort stei­gern. Wir wol­len un­se­re Stär­ken be­to­nen, bis zum Stadt­ju­bi­lä­um 2018 ei­nen Thea­ter­neu­bau rea­li­sie­ren und wei­ter die In­fra­struk­tur­vor­aus­set­zun­gen für olym­pi­sche Se­gel­wett­be­wer­be schaf­fen. Es geht um die Zu­kunfts­fä­hig­keit un­se­rer Stadt und dar­um, dass Ent­schei­dun­gen über Ros­tock auch wei­ter­hin in Ros­tock ge­trof­fen wer­den kön­nen.“