Home
Navigation

Offener Brief des Oberbürgermeisters der Hansestadt Rostock Roland Methling an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Volkstheaters

Pressemitteilung vom 16.03.2011

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Volkstheaters Rostock,

seit der Entscheidung, das Große Haus vorerst nicht bespielen zu können, lastet nun – wie ich mir sehr gut vorstellen kann - tagtäglich noch größerer Druck auf Ihnen. Aber im Interesse der Sicherheit hatten wir auf der Basis der vorgelegten Fakten und Expertisen leider keine andere Wahl. Darum möchte ich hier noch einmal ganz klar deutlich machen: Die Verwaltung – und ich glaube, hier auch für die Bürgerschaft als Ganzes sprechen zu können – stehen zu unserem Volkstheater mit allen seinen Sparten.

Jetzt sind an erster Stelle organisatorische und technische Fragen zu lösen, um dem eigenen hohen künstlerischen Anspruch auch unter den komplizierten Rahmenbedingungen gerecht zu werden. Ich möchte Sie alle ermutigen, in dieser schwierigen Situation auch die Möglichkeiten zu sehen. Gerade in diesen Tagen wird deutlich, mit welch hoher Sympathie die Öffentlichkeit Ihre Arbeit wertschätzt und sich mit uns gemeinsam für ein neues Theater einsetzt. Die Rostockerinnen und Rostocker wissen, dass Ihre Arbeit ein wichtiger Teil des Gesichtes unserer Stadt ist und Rostock ohne Theater undenkbar wäre - weder jetzt noch in Zukunft.

Mit dem Kurs der strikten Haushaltskonsolidierung haben wir die Grundlage dafür gelegt, dass wir uns auch wieder Spielräume für die Kommunalpolitik erarbeiten können. Allein in den vergangenen drei Jahren hat die Hansestadt Rostock etwa 40 Mio. Euro Schulden abbauen können. Das heißt, ohne die geerbten Altlasten hätten wir davon bereits ein neues Theater bauen können. Das heißt aber auch, daß wir heute wirklich die Kraft haben, den langjährigen Traum eines neuen Theaters endlich umzusetzen.

Genau aus diesem Grund habe ich im Herbst vergangenen Jahres 250.000 Euro Planungsleistungen für ein neues Theater in den Haushalt aufgenommen und ich hoffe sehr, dass dieser Haushaltsansatz in der heutigen Bürgerschaftssitzung vollständig bestätigt wird.

Um die erforderlichen Entscheidungen auf den Weg bringen zu können, müssen alle bisherigen Untersuchungsergebnisse der Fachleute der zuständigen Senatsbereiche auf den Tisch. Denn die Rostocker Bürgerschaft muss jetzt entscheiden, welches kulturpolitische Konzept für Theater in unserer Hansestadt künftig gelten soll. Ich habe Senatorin Dr. Liane Melzer beauftragt, schnellstmöglich die Grundlagen dafür erarbeiten zu lassen. Nur so sichern wir ab, so schnell wie möglich ein neues Theater bauen zu können und dort auch in Zukunft Angebote aller unserer vier Sparten aufführen zu können.

Ich möchte Sie bitten, sich mit aller Kraft und Leidenschaft in diese Diskussion einzubringen und diese um Ihre Kompetenz und um Ihre Erfahrungen zu bereichern. SIE sind das Theater! Denn es kommt nicht allein auf die bauliche Hülle an, sondern zu allererst auf die, die auf und hinter der Bühne stehen. Lassen Sie mich daher noch einmal unterstreichen: Wir wollen ein neues Theater und damit eine gesicherte Perspektive für das Volkstheater Rostock.

Ich wünsche Ihnen und uns viel Kraft, um diese Herausforderungen entsprechend meistern zu können, und danke Ihnen schon jetzt für Ihr Engagement dabei.

Mit freundlichen Grüßen

Roland Methling