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Na­vi­ga­ti­on

Platz des 17. Ju­ni er­hielt Stra­ßen­schild

Pres­se­mit­tei­lung vom 16.06.2004

Am so ge­nann­ten Werft­drei­eck, dem Platz, an dem die Werft­stra­ße und die Do­be­ra­ner Stra­ße in die Lü­be­cker Stra­ße mün­den, wur­den heu­te Stra­ßen­schil­der mit dem neu­en Na­men des Plat­zes Platz des 17. Ju­ni mon­tiert. Dar­über in­for­miert das Ka­tas­ter-, Ver­mes­sungs- und Lie­gen­schafts­amt.

Die Bür­ger­schaft hat­te die Na­mens­ver­ga­be in ih­rer Sit­zung am 1. Ok­to­ber 2003 be­schlos­sen, nach­dem die Ver­wal­tung da­mit be­auf­tragt wur­de, ei­ne ge­eig­ne­te Stra­ße oder ei­nen ge­eig­ne­ten Platz da­für zu fin­den. In der Be­grün­dung des ge­mein­sa­men An­tra­ges der Frak­tio­nen hieß es: Am 17. Ju­ni 1953 und an den Fol­ge­ta­gen fan­den erst­ma­lig in ei­nem Land der da­ma­li­gen so­wje­ti­schen Ein­fluss­sphä­re in Hun­der­ten von Or­ten der ehe­ma­li­gen DDR, dar­un­ter auch in Ros­tock, macht­vol­le De­mons­tra­tio­nen und Streiks ge­gen die herr­schen­den po­li­ti­schen und wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se statt.

An den De­mons­tra­tio­nen, Pro­test- und So­li­da­ri­täts­streiks be­tei­lig­ten sich schät­zungs­wei­se ei­ne hal­be Mil­li­on Ar­bei­ter und An­ge­stell­te. In Ros­tock wa­ren die Pro­test­ak­tio­nen im we­sent­li­chen in der War­now­werft und in der Nep­t­un­werft kon­zen­triert und wie heu­te noch le­ben­de Au­gen­zeu­gen be­rich­ten, kam es in bei­den Werf­ten zu mas­si­ven Ein­sät­zen be­waff­ne­ter Kräf­te der so­wje­ti­schen Ar­mee. Ver­haf­tun­gen und Ver­ur­tei­lun­gen wa­ren die Fol­ge. Im Er­geb­nis des mas­si­ven Ein­sat­zes be­waff­ne­ter Kräf­te zur Nie­der­schla­gung der Pro­tes­te am 17. Ju­ni vor al­lem der So­wjet­ar­mee, an den fol­gen­den Ta­gen auch und haupt­säch­lich der Ka­ser­nier­ten Volks­po­li­zei, fan­den über 50 Bür­ge­rin­nen und Bür­ger den Tod. In Fol­ge der rück­sichts­lo­sen Ab­rech­nung mit Teil­neh­mern des Auf­stan­des und der Streiks gab es neun Hin­rich­tun­gen, rund 13.000 Fest­nah­men und in den Be­trie­ben Tau­sen­de Ent­las­sun­gen.

Der Platz des 17. Ju­ni wird der­zeit von ei­nem Ge­bäu­de do­mi­niert, dass den Ein­gangs­be­reich des frü­he­ren Are­als der Nep­t­un­werft dar­stellt. Mit­tel­fris­ti­ge Pla­nun­gen se­hen vor, hier ei­ne Grün­flä­che an­zu­le­gen.

Un­ter fol­gen­den In­ter­net-Adres­sen sind wei­te­re In­for­ma­tio­nen zum The­ma zu fin­den:

www.​17j​uni5​3.​de/​karte/​rostock.​html
(Bun­des­zen­tra­le für po­li­ti­sche Bil­dung, Deutsch­land­Ra­dio und Zen­trum für Zeit­his­to­ri­sche For­schung Pots­dam)

www.​bstu.​de/​ddr/​juni_​1953_​neu/​bezirke/​rostock
(Bun­des­be­auf­trag­te für die Un­ter­la­gen des Staats­si­cher­heits­diens­tes der ehe­ma­li­gen DDR

www.​bildung-​mv.​de/​dow​nloa​d/​for​tbil​dung​smat​eria​l/​mv-​17-​juni-​1953.​pdf
(Lan­des­in­sti­tut für Schu­le und Aus­bil­dung Meck­len­burg- Vor­pom­mern)