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Programm zum Tag des offenen Denkmals am 10. September 2000

Pressemitteilung vom 07.09.2000

7. September 2000

Programm zum Tag des offenen Denkmals am 10. September 2000

Unter dem bundesweiten Motto „Alte Bauten - Neue Chancen“ werden in diesem Jahr Industriedenkmale und benachbarte Anlagen vorgestellt, deren Zukunft noch offen ist. Während über die künftige Nutzung des Neptunwerftgeländes schon viel diskutiert wurde, dürften die ehemaligen Hallen des DMR nur Insidern bekannt sein. Wir laden Sie ein, sich selbst ein Bild vor Ort zu machen und ein Stück Rostocker Geschichte zu erleben, das Sie so noch nicht kennen.

Neben den technischen werden auch einige „klassische“ Denkmale geöffnet. Aber auch hier stehen die technischen Aspekte im Mittelpunkt, wie z.B. die Besichtigung der Orgelempore der Marienkirche.

Das Programm im Einzelnen:
(Führungen, wenn nicht anders angegeben, von 10 bis 17 Uhr)

Neptunwerft
(Eingang Werftstraße, neben dem ehemaligen Klubhaus der Neptunwerft)

· Einblick in die ehemalige Kesselschmiede, Halle 206, eine historische Fabrikhalle aus dem Jahre 1897, jetzt werden dort Windkraftanlagen hergestellt (Neptun Techno Product GmbH)
· Besichtigung der ehemaligen Schlosserei, Halle 207
· Ausstellung „Schiffe in Rostock“ des Fördervereins Ostseeschifffahrt in Halle 535 mit dem Nachbau des Fischerbootes „Rostocker Kahn“ aus dem 16. Jahrhundert in Originalgröße, die Geschichte verschiedener Schiffe wird an Hand von Modellen, Fotos und Texten dargestellt. Dazu gehört auch die „Undine“ bzw. „Kronprinz“.
· Neben der Ausstellung zur „Undine“ sowie Kaffee und „Undinebockwurst“ ist auch der Schiffskörper selbst zu sehen und zwar von unten. Der Barther Förderverein und das Institut für Maritime Wirtschaft bemühen sich um die Rettung des ältesten deutschen Bäderschiffes. Mit frischer Rostschutzfarbe präsentiert sich der historesche Schiffskörper mit seinen eindrucksvollen Nietverbindungen.
· Führungen durch das Werftgelände und Erläuterungen zur Geschichte der Werft um 11Uhr und um 13 Uhr, Halle 535
· Der massige Hochbunker weist auf die Zeit des 2. Weltkrieges hin, in der auf der Werft U-Boote und Minensuchboote gebaut wurden. In diesem Zusammenhang beleuchtet die Ausstellung „Ein KZ wird geräumt“ in der Halle 535 die letzten Tage des Lagers Neuengamme, die mit der Versenkung der Häftlingsschiffe in der Lübecker Bucht endete. Zu den wenigen Überlebenden dieser Tragödie gehörte der Schauspieler Erwin Geschonnek, der an der Entstehung des Films „Der Fall Kap Arkona“ mitgewirkt hat. Dieser Film wird um 15.00 Uhr in der Ausstellung gezeigt.
· Ebenfalls ein Denkmal dieser Zeit ist die sogenannte „Heinkelwand“, gleich gegenüber dem Werftgelände. Warum sie unter Denkmalschutz steht, wird ebenfalls in der Halle 535 erläutert.

Dieselmotorenwerk
(Hinter dem Busbahnhof in der Südstadt, an der neuen Verlängerung der Erich-Schlesinger-Straße zur Schwaaner Landstraße, Halle 3)

· Die Halle 3 wurde 1911 als Reparaturhalle der Friedrich-Franz-Eisenbahn gebaut, gehörte später zum Reichsbahnausbesserungswerk und seit den 50er Jahren zum DMR. Sie ist eine überaus elegante, sehr frühe Stahlbetonkonstruktion, deren fast sakrale Wirkung sich erst im Inneren erschließt. Sie war noch nie öffentlich zugänglich. Ein Teil der Halle wird heute als Kulissenlager des Theaters genutzt. Heute besteht die Möglichkeit, diese Kulissen mal nicht auf der fernen Bühne, sondern direkt und hautnah zu erleben. Im anderen Hallenschiff, in dem sich noch ein original erhaltener Brückenkran von 1949 befindet, zeigt der Seniorenverein des DMR eine Ausstellung zur Firmengeschichte und das Ernst-Alban-Institut stellt mehrere Projekte zur Technikgeschichte vor.
· Auf dem benachbarten Freigelände der Halle 4 demonstriert die Firma Tector die Aufarbeitung von Museumsgut wie Teile der Kabelkrananlage Warnemünde, ein Schnellbot von 1943, den Nachbau einer Flügelbombe aus Peenemünde und einer historischen Zapfsäule.

Traditionsschiff und MS Georg Büchner, Liegeplatz Schmarl
· In Zusammenarbeit mit ehemaligen Besatzungsmitgliedern zeigt das Schifffahrtsmuseum Bereiche des Schiffes, die sonst nicht zugänglich sind, und gibt Erläuterungen zur Technik des Schiffes. Der Museumseintritt ist an diesem Tag kostenlos.
· Der Förderverein Traditionsschiff bietet auf der benachbarten MS Georg Büchner Führungen durch den ehemaligen belgischen Kolonialdampfer an. Das Schiff ist sonst nicht zugänglich, allein die Offiziersmesse im Konlonialstil ist einen Besuch wert.

Marienkirche
Für den Liebhaber klassicher Denkmale wird die Marienkirche geöffnet. Um 9.30 Uhr findet der Gottesdienst unter dem Motto „Denkmal-Zukunftsmal“ statt, ab 11.30 Uhr bietet der Förderverein spezielle Führungen durch die Kirche und zur sonst nicht zugänglichen Orgelempore an und stellt die neue Scheibe der Astronomischen Uhr vor.

Michaeliskirche, Wollmagazin
Ein altes Gebäude, das seine Chance genutzt hat: Kloster, Speicher, Umspannwerk war es und nun wieder, fast wie ursprünglich, Kirche und Bibliothek. Die Michaeliskirchgemeinde öffnet von 10 bis 17 Uhr ihre Kirche. Der Eine-Welt-Laden bietet Kaffee an, die Universitätsbibliothek zeigt ihre Räume und Kostbarkeiten von 11 bis 15 Uhr.

Bohlzendalsches Haus, Kröpeliner Str. 29
Das kürzlich sanierte Gebäude der Universität mit dem herrlichen Renaissanceportal lädt zu Führungen durch die interessante Baugeschichte mit barocken und klassischen Ausstattungsdetails von 10 bis 15 Uhr ein.

Stadtbibliothek, Ratschowhaus, Kröpeliner Str. 82
Hinter dem gotischen Giebel wird Basteln für Kinder zum Thema Denkmalschutz angeboten, ebenfalls in der Zeit von 10 bis 15 Uhr.

Forst- und Köhlerhof Wiethagen
Aus technischen Gründen kann der Forst- und Köhlerhof in Wiethagen erst eine Woche später, am 17. September, Aktionen zum Tag des offenen Denkmals anbieten. Zwischen 10 und 17 Uhr werden in Zusammenarbeit mit dem Stadtforstamt Erläuterungen und Aktivitäten zur Forstwirtschaft und Köhlerei präsentiert.