"Im Bikini" war verpönt
Pressemitteilung vom
Rostocker Neptun-Schwimmhalle feiert 50. Geburtstag
Während der Bikini in den sechziger Jahren zunehmend Siegeszüge am Strand feierte, hielt sich die Damenwelt in der Schwimmhalle zunächst noch bedeckt. "Im öffentlichen Bad war der Zwei- teiler damals noch verpönt", schmunzelt Marion Raabe, Betriebsleiterin der Rostocker Schwimmhalle "Neptun". Inzwischen ist nicht nur diese Regel weggespült. Auch das Badekappen-Gebot konnte sich nicht halten, denn ausgefeilte Technik sorgt rund um die Uhr für beste Wasserqualität - mit und ohne Schwimm-Mütze.
Vor 50 Jahren - am 7. Oktober 1955 - als damals modernste Schimmhalle Europas eingeweiht, ist die Neptun-Schimmhalle heute nach wie vor beliebter Freizeit- und Trainingstreff für jung und alt. Vom Vorschulsteppke bis zur Seniorin mit über 70 Lenzen lernt hier jeder schwimmen oder sich einfach nur im Wasser wohl fühlen.
Rund 300.000 Besucher zählt das traditonsreiche Schwimmbad alljährlich. Hochzeiten gibt es immer nach den Weihnachtsfeiertagen bis zum Beginn der Gartensaison, erzählt Marion Raabe. Zwischen 1,75 und 3,50 Euro müssen die Besucher für das nasse Vergnügen zahlen. Damit liegt die Hansestadt bundesweit im Vergleich zu anderen Städten im günstigen Preisniveau. Nicht nur zahlreiche Stammgäste wissen dies und die freundliche Betreuung zu schätzen. Auch das Sonderangebot "Frauenschwimmen" jeden Donnerstagabend wird gern genutzt.
Nach wie vor für höchste Wettkampfansprüche im Wasserspringen ausgerichtet, lädt die Neptun-Schimmhalle alljährlich zu hochkarätigen sportlichen Ereignissen. Beim Internationalen Springertag trifft sich die Weltelite der Wasserspringer in der Hansestadt an der Warnow vor einer rund 2000 Zuschauerplätze fassenden Arena. Internationale Meisterinnen wie Bärbel Fuhrmann und Heidi Becker haben einst in der Rostocker Neptun-Schimmhalle für ihre Medaillen trainiert. Heute werden - mit nur wenigen Wochen Pause im Jahr - fast täglich Übun- gen, Wettkampf und Training im Schwimmen, Wasserspringen, Wasserball sowie Synchron- und Kunstschwimmen angeboten. Darüber hinaus gehören zu dem Sportkomplex - neben seinen rund 4.400 Liter Wasser fassenden vier Schwimmbecken - unter anderem auch eine Gymnastikhalle sowie Veranstaltungsräume. In den zurückliegenden zehn Jahren wurden das Schwimm- und Sprungbecken sowie die Wasseraufbereitungsanlage rekonstruiert.
Umfangreiche Sanierungsarbeiten sind auch in den kommenden Jahren weiter geplant, so Rostocks Senatorin für Schule, Kultur und Sport, Ida Schillen. Derzeit wird die 50-Meter-Halle bis voraussichtlich März 2006 saniert. ka