Home
Navigation

"Schwimmende Gärten" an der IGA-Pier festgemacht

Pressemitteilung vom 01.04.2003

"Schwimmende Gärten". Das gab es in Deutschland noch nie zu einer Gartenbauausstellung. Die Besucher der Internationalen Gartenbauausstellung, IGA 2003, können Gärten auf der Warnow erleben. Drei Pontons mit einer Größe von insgesamt 4200m² bilden die "Schwimmenden Gärten" der grünen Weltausstellung am Meer.

Die "Schwimmenden Gärten" sind kein klassischer Gartenentwurf, sie sind eine Symbiose aus Kunst und Gartenarchitektur. Die Verbindung zwischen der klassischen Pflanzenverwendung und überdimensionalen Kunstwerken, die die Besucher durchwandern können, machen diese Idee einzigartig. Erdacht hat das ausgefallene Ensemble der Wiener Architekt Johannes Kraus. Ungewöhnlich ist schon, dass die "Schwimmenden Gärten" nicht an Ort und Stelle gebaut wurden: Spezialisten aus Rostock und Umgebung schufen die Pontons, den Grundaufbau für die Kunstwerke und die grundlegende Bepflanzung.

Grundlage der "Schwimmenden Gärten" bilden insgesamt 90 Pontons von je 15 oder 20 Meter Länge und drei Meter Breite. Planung, Statik und Bau wurden von der Rostocker Firma Clement Yachtharbor System, die weltweit Marinas baut, realisiert. Die Rostocker Hafenbauspezialisten haben dafür eigens eine Technologie entwickelt und diese auch patentrechtlicht schützen lassen. Die einzelnen Betonschwimmstege wurden so miteinander verkoppelt, dass eine starre Verbindung entsteht, die allen unterschiedlichen Belastungen durch die Bebauung, durch die Besucher und durch den zu erwartenden Wellenschlag gerecht wird. Nach der IGA können die Inseln wieder getrennt und die einzelnen Inselgruppen wiederverwendet werden; unter anderen für den Bau von Marinas.

Karge Insel, Grüne Insel, Blüteninsel

Mit den "Schwimmenden Gärten" stellt der Architekt die Evolution nach. Die karge Insel, die grüne Insel, die Blüteninsel und die Pier entsprechen den vier Entwicklungsschritten. Die Oberfläche der Kargen Insel wird von Wassersprudeln, Wasserstrahlen und einer Wasserfontäne belebt. Geysire durchbrechen explosionsartig die Oberfläche. Zusätzlich wird die Insel aus sprühenden, nebelnden und tropfenden Düsen benetzt - zu den terrassierten Gesteinsfeldern erhebt sich das Gelände zum Kunstwerk "Oranger Raum" mit dem Bild der Felsspalten und Schluchten. Das Innere dieses Raumes wird von farbintensiven Bildern bestimmt. Der "Orange Raum" ist 4,5m hoch und erinnert an ein ausgespültes Flussdelta

Die grüne Insel in Form einer Spirale steht für die nächste Entwicklungsstufe. Einfache Pflanzen zogen in Ihr auf der Erde ein, doch bis Entstehung der Blütenpflanzen, wie wir sie heute kennen, wurde ein weiterer Schritt benötigt.

Den stellt die Blüteninsel dar. Auf der bunt und üppig bepflanzten werden große Objekte wie zum Beispiel eine überdimensionale Callablüte innerhalb eines bunten Blütenteppichs ausgestellt. Die begehbaren Holz- und Stahlobjekte sind Vergrößerungen von Blüten und Samen. Samen und Pollen scheinen über der ganzen Insel zu schweben.

Den vierten Schritt der Evolution stellt die Pier dar. Hier bewegen sich die Besucher, hier ist die Mobilität, die mit den Menschen auf der Erde Einzug hielt, Programm. Die 5m über der Wasseroberfläche ruhende Pier bietet den Besuchern zudem einen guten Überblick über die "Schwimmenden Gärten". Doch wer glaubt, von der Pier aus oder gar von der Seilbahn aus alles gesehen zu haben irrt. Bewusst wurden die Wege und Pfade auf den einzelnen Inseln so angelegt, das sich erst beim Betreten der jeweiligen Insel ganz erschließen.

Mit zu den "Schwimmenden Gärten" gehört der Schwimmkran "Langer Heinrich" mit dem weithin zu sehenden 50m hohen Kranteil und Njörd, der Schutzgott der Fischer und Seefahrer. Für seinen mystischen Auftritt wurde eine nebelartige Wasserinszenierung entworfen. Die rund 10m hohe Skulptur mit Seepferd taucht förmlich aus den Wellen der Warnow auf. Linktipp: www.iga2003.de